Wird durch Wirtschaftslobbyisten das Gleichgewicht soweit verschoben, dass sie mehr Macht ausüben können, als Ihnen zusteht? Gefährden Sie damit das Wohl aller, gefährden Sie damit unsere freiheitliche Demokratie? Wie viel Macht haben Lobbyisten über unsere Gesellschaft? Diese Fragen sollen in der vorliegenden Arbeit beantwortet werden.
Der Lobbyismus hat durchweg ein schlechtes Image in der öffentlichen Wahrnehmung. Wenn man jemanden nach seinem Berufswunsch fragt, antwortet wohl kaum jemand Lobbyist. Aber trotzdem gibt es welche und es sind nicht wenige. Themen und Skandale wie die Diesel-Affäre, die erneute Zulassung des Unkrautvernichters Glyphosat, übermäßige Nebeneinkünfte von Parlamentariern, der schnelle Wechsel von Politikern in die Wirtschaft und unzählige weitere Punkte unterstreichen diesen Eindruck. Man fragt sich: Wer regiert das Volk? Sind es noch unsere gewählten Parlamentarier? Bewahren und schützen unsere Abgeordneten ihre Unabhängigkeit ausreichend oder haben Lobbyisten zu viel Einfluss und Macht? Dabei ist das Thema Lobbyismus nicht nur ein Thema im deutschen Bundestag oder im Europaparlament. Es ist genauso bedeutend für Ministerien, Bundesländer sowie Städte und Gemeinden.
Lobbyismus spielt in allen Bereichen eine Rolle in denen Gesetze und Entscheidungen im öffentlichen Interesse gefällt werden. Nicht zuletzt ist Lobbyismus auch an Schulen ein Thema. So negativ der Lobbyismus auch wahrgenommen wird, ist er doch Ausdruck unserer Demokratie. Jeder darf seine Meinung frei äußern und mit jedem reden, der gewillt ist, ihm zuzuhören. Dies gilt auch für Lobbyisten. Lobbyismus ist nicht per se schlecht. Er gehört zur Demokratie und ist Ausdruck unserer pluralistischen Meinungsbildung.
Wenn eine Hilfsorganisation mit Parlamentariern spricht, um die Interessen von Hilfsbedürftigen besser vertreten zu können, gehört dies zur normalen Meinungsbildung im Parlament. Gleiches gilt auch für andere Interessenvertreter wie Gewerkschaften, Vereine, Bürgerinitiativen und andere. Dieses Grundrecht gilt selbstverständlich auch für wirtschaftliche Interessensvertreter. All dies sind Formen und Ausdruck des Lobbyismus.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Begriffsbestimmung
- 2.1. Was ist Lobbyismus?
- 2.2. Wer sind die Lobbyisten?
- 2.3. Wer sind die Adressaten?
- 3. Lobbyismus in unserer Demokratie
- 3.1. Theoretische und rechtliche Grundlagen
- 3.2. Verhältnis des Lobbyismus zur Demokratie
- 4. Die Macht der Lobbyisten
- 4.1. Was machen Lobbyisten?
- 4.2. Muss die Macht der Lobbyisten beschränkt werden?
- 5. Schlussfolgerung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht den Einfluss von Lobbyisten in Deutschland. Ziel ist es, das Phänomen des Lobbyismus zu definieren, seine Rolle in der Demokratie zu beleuchten und die Frage nach der Macht der Lobbyisten zu erörtern. Die Arbeit analysiert, ob und inwieweit das bestehende Gleichgewicht durch Lobbyismus gefährdet ist.
- Definition und Arten von Lobbyismus
- Rolle des Lobbyismus in der deutschen Demokratie
- Machtstrukturen und Einfluss von Lobbyisten
- Legitimität und ethische Aspekte des Lobbyismus
- Diskussion über die Regulierung von Lobbyismus
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt die negative öffentliche Wahrnehmung von Lobbyismus und nennt aktuelle Beispiele wie die Diesel-Affäre oder die Glyphosat-Debatte, um die Relevanz des Themas zu unterstreichen. Sie stellt die zentrale Frage nach dem Einfluss von Lobbyisten auf politische Entscheidungen und betont die Bedeutung des Themas für verschiedene Ebenen der Politik, von Bundestag und Europaparlament bis hin zu lokalen Behörden und Schulen. Die Einleitung verweist darauf, dass Lobbyismus, trotz seines schlechten Images, ein integraler Bestandteil demokratischer Prozesse ist, jedoch die Balance zwischen Meinungsfreiheit und möglichem Missbrauch kritisch hinterfragt werden muss.
2. Begriffsbestimmung: Dieses Kapitel liefert eine umfassende Definition von Lobbyismus, der sowohl positiv als auch negativ konnotiert sein kann. Es erläutert, dass Lobbyismus nicht neu ist, sondern verschiedene Formen und Akteure umfasst. Der Wandel des Lobbyismus hin zu professionelleren und zielgerichteten Strategien wird hervorgehoben. Die zunehmende Komplexität des Lobbyismus und seine Auswirkung auf die Machtstrukturen im demokratischen System werden analysiert, wobei der Begriff der "fünften Gewalt" im Zusammenhang mit dem Einfluss von Lobbygruppen auf die öffentliche Meinung diskutiert wird.
3. Lobbyismus in unserer Demokratie: Dieses Kapitel befasst sich mit den theoretischen und rechtlichen Grundlagen des Lobbyismus in Bezug auf die deutsche Demokratie. Es analysiert das Spannungsverhältnis zwischen dem Grundrecht der Meinungsfreiheit und dem Potenzial für Machtmissbrauch durch Lobbyisten. Die verschiedenen Interessenvertretungen (z.B. Gewerkschaften, Unternehmen, NGOs) und ihre unterschiedlichen Einflussmethoden werden beleuchtet. Der Abschnitt beleuchtet die verschiedenen Akteure und die Herausforderungen, die sich aus dem Einfluss von Lobbygruppen für die Funktionsweise der Demokratie ergeben.
4. Die Macht der Lobbyisten: Dieses Kapitel untersucht die konkreten Methoden und Strategien, die Lobbyisten einsetzen, um politischen Einfluss zu gewinnen. Es analysiert die Frage, ob und wie die Macht der Lobbyisten beschränkt werden sollte. Der Fokus liegt auf dem Gleichgewicht zwischen legitimer Interessenvertretung und möglichem Machtmissbrauch. Es werden verschiedene Szenarien und Beispiele diskutiert, um die Komplexität der Problematik zu verdeutlichen und verschiedene Lösungsansätze aufzuzeigen.
Schlüsselwörter
Lobbyismus, Demokratie, Interessenvertretung, Macht, Einfluss, Politik, Wirtschaft, Regulierung, Transparenz, Gleichgewicht, Gesetze, Entscheidungsfindung, Demokratiedefizit, Interessengruppen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Einfluss von Lobbyisten in der deutschen Demokratie
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht den Einfluss von Lobbyisten auf politische Entscheidungen in Deutschland. Sie beleuchtet das Phänomen des Lobbyismus, seine Rolle in der Demokratie und die Frage nach der Macht der Lobbyisten. Ein zentrales Thema ist die Analyse des Gleichgewichts zwischen legitimer Interessenvertretung und möglichem Machtmissbrauch.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Definition und Arten von Lobbyismus, Rolle des Lobbyismus in der deutschen Demokratie, Machtstrukturen und Einfluss von Lobbyisten, Legitimität und ethische Aspekte des Lobbyismus sowie die Diskussion über die Regulierung von Lobbyismus. Sie beinhaltet eine Begriffsbestimmung von Lobbyismus, analysiert theoretische und rechtliche Grundlagen und untersucht konkrete Methoden und Strategien der Lobbyarbeit.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, Begriffsbestimmung, Lobbyismus in unserer Demokratie, Die Macht der Lobbyisten und Schlussfolgerung. Die Einleitung beschreibt die öffentliche Wahrnehmung von Lobbyismus und die Relevanz des Themas. Die Begriffsbestimmung liefert eine umfassende Definition von Lobbyismus und seinen verschiedenen Formen. Das dritte Kapitel befasst sich mit den theoretischen und rechtlichen Grundlagen in Bezug auf die deutsche Demokratie. Kapitel vier untersucht die konkreten Methoden und Strategien von Lobbyisten und die Frage nach der Beschränkung ihrer Macht. Die Schlussfolgerung fasst die Ergebnisse zusammen.
Welche Beispiele werden genannt?
Die Einleitung nennt aktuelle Beispiele wie die Diesel-Affäre und die Glyphosat-Debatte, um die Relevanz des Themas zu unterstreichen. Im Laufe der Arbeit werden weitere Beispiele und Szenarien diskutiert, um die Komplexität der Problematik zu verdeutlichen.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Relevante Schlüsselwörter sind: Lobbyismus, Demokratie, Interessenvertretung, Macht, Einfluss, Politik, Wirtschaft, Regulierung, Transparenz, Gleichgewicht, Gesetze, Entscheidungsfindung, Demokratiedefizit, Interessengruppen.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, das Phänomen des Lobbyismus zu definieren, seine Rolle in der Demokratie zu beleuchten und die Frage nach der Macht der Lobbyisten zu erörtern. Sie analysiert, ob und inwieweit das bestehende Gleichgewicht durch Lobbyismus gefährdet ist.
Welche Fragen werden diskutiert?
Die Arbeit diskutiert Fragen wie: Was ist Lobbyismus? Wer sind die Lobbyisten und ihre Adressaten? Wie wirkt sich Lobbyismus auf die deutsche Demokratie aus? Wie groß ist die Macht der Lobbyisten und sollte sie beschränkt werden? Welche ethischen und rechtlichen Aspekte sind relevant?
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- Johanna Schmidt (Author), 2019, Lobbyisten in Deutschland. Wie viel Macht haben sie?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/508812