Diese Arbeit diskutiert die Aktualität der neoklassischen Ökonomie und ihrer Theorien sowie mögliche Alternativen. Sowohl Befürworter als auch Kritiker setzen sich bereits seit der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts mit der neoklassischen Ökonomie auseinander. Diese ist bis heute die vorherrschende volkswirtschaftliche Denkschule der Wirtschaftswissenschaften. Dass die Aktualität dieses Themas bis in das einundzwanzigste Jahrhundert nicht verloren geht, wird durch die Forderung der Studenten der Harvard University, dass es Zeit wird, die Ökonomie weiterzuentwickeln, deutlich. Durch die schlechte Vorhersehbarkeit von Krisen mit Ausmaß auf die gesamte Weltwirtschaft, wie der Weltfinanzkrise 2007 bis 2009 und der Eurokrise 2010, und die langsame Entwicklung von Gegenmaßnahmen um den Problemen entgegen zu wirken wird die Debatte der neoklassischen Ökonomie in breiten Teilen der Bevölkerung verstärkt.
Die mangelnde Überzeugung von der neoklassischen Ökonomie von Studenten auf der ganzen Welt, führt zu einer Forderung von alternativen Lehrangeboten. Dementsprechend wird sich für die heterodoxe Ökonomie eingesetzt. Am 16. Mai 2011 gründete sich vor diesem Hintergrund die "World Economics Association (WEA)". Ein Ableger der WEA in Deutschland ist eine Initiative von Studierenden der pluralen Ökonomie. Diese forderten in einem offenen Brief unter anderem Theorien- und Methodenvielfalt in Lehre und Forschung, Integration pluraler Lehrbücher und eine Besetzung von mindestens 20% der Lehrstühle mit heterodoxen Ökonomen und Ökonominnen.
Befürworter der neoklassischen Ökonomie werfen den Kritikern vor, dass die vorgetragenen Bedenken auf Missverständnissen und Unkenntnis beruhen. Der neoklassische Mainstream geht nicht davon aus, dass die Idealbedingungen stets erfüllt sind, sondern die Bedingungen als Vergleichsmaßstab betrachtet werden, um Marktfehler zu analysieren.
Das Problem liegt in der Auseinandersetzung zwischen den unterschiedlichen Paradigmen. Hierbei kommen Schlagworte wie Theorienvielfalt statt geistiger Monokultur, Methodenvielfalt statt angewandter Mathematik und Selbstreflexion statt unhinterfragter normativer Annahmen auf. Die Ansätze der Kritiker des neoklassischen Mainstreams sind dabei ganz unterschiedlich. Das Problem ist hierbei jedoch nicht die Auseinandersetzung selbst, sondern eher die Frage "Was ist der richtige Ansatz?" bzw. "Gibt es überhaupt diesen richtigen Ansatz?"
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Problemstellung und Relevanz des Themas
- 1.2 Zielsetzung und Aufbau der Arbeit
- 2 Begriffe und Grundlagen
- 2.1 Paradigma
- 2.2 Neoklassische Ökonomie
- 2.3 Heterodoxe Ökonomie
- 3 Kritische Auseinandersetzung
- 3.1 Kritik am vorherrschenden Paradigma
- 3.2 Alternative Wirtschaftstheorien
- 4 Zusammenfassung und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit zielt darauf ab, die Unterschiede zwischen der neoklassischen und heterodoxen ökonomischen Denkschule aufzuzeigen und zu begründen. Sie untersucht die Konzepte der vollständigen Rationalität und des methodologischen Individualismus und analysiert die verschiedenen Argumente der jeweiligen Schulen. Ein weiterer Fokus liegt auf der Frage nach der Rationalität menschlichen Handelns und der Erörterung von Alternativen zur neoklassischen Ökonomie.
- Unterschiede zwischen neoklassischer und heterodoxer Ökonomie
- Konzepte der vollständigen Rationalität und des methodologischen Individualismus
- Kritik am neoklassischen Paradigma
- Alternative Wirtschaftstheorien
- Rationalität menschlichen Handelns
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Dieses einleitende Kapitel etabliert die Problemstellung, indem es die anhaltende Debatte um die neoklassische Ökonomie beleuchtet. Es verweist auf die Kritik an der Vorhersagbarkeit von Wirtschaftskrisen und die daraus resultierende Forderung nach alternativen ökonomischen Ansätzen, wie der heterodoxen Ökonomie. Die wachsende Unzufriedenheit von Studenten und die Gründung der World Economics Association (WEA) unterstreichen die Relevanz des Themas. Das Kapitel skizziert die Zielsetzung der Arbeit und ihren Aufbau, der sich auf die Analyse der Unterschiede zwischen den beiden Denkschulen konzentriert.
2 Begriffe und Grundlagen: Kapitel 2 legt die begrifflichen Grundlagen für das weitere Verständnis der Arbeit. Es definiert den Begriff „Paradigma“ nach Thomas Kuhn und erläutert dessen Bedeutung im Kontext der wissenschaftlichen Revolutionen. Anschließend werden die neoklassische Ökonomie (als orthodoxe oder Mainstream-Ökonomie bezeichnet) und die heterodoxe Ökonomie definiert und ihre grundlegenden Prinzipien und historischen Ursprünge skizziert. Dieser Abschnitt liefert das notwendige Wissen, um die nachfolgende kritische Auseinandersetzung zu verstehen.
3 Kritische Auseinandersetzung: Das Hauptkapitel, Kapitel 3, befasst sich eingehend mit der Kritik am neoklassischen Paradigma. Es untersucht die verschiedenen Argumente der Kritiker und präsentiert alternative Wirtschaftstheorien. Dieser Abschnitt analysiert die zentralen Punkte der Kritik, wie z.B. die Beschränkung auf mathematische Modelle und die Vernachlässigung sozialer und institutioneller Faktoren, und setzt sie in Beziehung zu den grundlegenden Prinzipien der neoklassischen Ökonomie, die in Kapitel 2 dargelegt wurden. Es wird auf die Notwendigkeit einer breiteren methodischen und theoretischen Perspektive eingegangen.
Schlüsselwörter
Neoklassische Ökonomie, Heterodoxe Ökonomie, Paradigma, vollständige Rationalität, methodologischer Individualismus, Wirtschaftstheorien, Krisenvorhersage, alternative Lehransätze, Theorienvielfalt, Methodenvielfalt.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Vergleich neoklassischer und heterodoxer Ökonomie
Was ist der Gegenstand dieser wissenschaftlichen Arbeit?
Die Arbeit vergleicht die neoklassische und die heterodoxe ökonomische Denkschule. Sie analysiert deren Unterschiede, untersucht Konzepte wie vollständige Rationalität und methodologischen Individualismus und beleuchtet kritische Argumente gegen das neoklassische Paradigma. Ein Fokus liegt auf der Rationalität menschlichen Handelns und der Suche nach Alternativen zur neoklassischen Ökonomie.
Welche Themen werden im Einzelnen behandelt?
Die Arbeit umfasst folgende Schwerpunkte: Unterschiede zwischen neoklassischer und heterodoxer Ökonomie; Konzepte der vollständigen Rationalität und des methodologischen Individualismus; Kritik am neoklassischen Paradigma; alternative Wirtschaftstheorien; und die Rationalität menschlichen Handelns.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in vier Kapitel: Kapitel 1 (Einleitung) stellt die Problemstellung und die Relevanz des Themas vor und skizziert die Zielsetzung. Kapitel 2 (Begriffe und Grundlagen) definiert wichtige Begriffe wie „Paradigma“, „neoklassische Ökonomie“ und „heterodoxe Ökonomie“. Kapitel 3 (Kritische Auseinandersetzung) analysiert die Kritik am neoklassischen Paradigma und präsentiert alternative Theorien. Kapitel 4 (Zusammenfassung und Fazit) fasst die Ergebnisse zusammen.
Welche Kritikpunkte an der neoklassischen Ökonomie werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Kritik an der Beschränkung auf mathematische Modelle und die Vernachlässigung sozialer und institutioneller Faktoren in der neoklassischen Ökonomie. Es wird die Notwendigkeit einer breiteren methodischen und theoretischen Perspektive hervorgehoben.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant für das Verständnis der Arbeit?
Die wichtigsten Schlüsselbegriffe sind: Neoklassische Ökonomie, Heterodoxe Ökonomie, Paradigma, vollständige Rationalität, methodologischer Individualismus, Wirtschaftstheorien, Krisenvorhersage, alternative Lehransätze, Theorienvielfalt, Methodenvielfalt.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Das Ziel der Arbeit ist es, die Unterschiede zwischen der neoklassischen und der heterodoxen ökonomischen Denkschule aufzuzeigen und zu begründen. Sie will die jeweiligen Konzepte und Argumente analysieren und die Frage nach der Rationalität menschlichen Handelns erörtern.
Welche Bedeutung hat das Konzept des „Paradigmas“ in der Arbeit?
Das Konzept des „Paradigmas“ nach Thomas Kuhn wird verwendet, um die unterschiedlichen Denkschulen in der Ökonomie zu charakterisieren und die wissenschaftlichen Revolutionen im Bereich der Wirtschaftswissenschaften zu verstehen.
Warum ist die Arbeit relevant?
Die Arbeit ist relevant aufgrund der anhaltenden Debatte um die neoklassische Ökonomie, der Kritik an deren Vorhersagbarkeit von Wirtschaftskrisen und der wachsenden Nachfrage nach alternativen ökonomischen Ansätzen. Die Unzufriedenheit mit dem neoklassischen Paradigma unter Studenten und die Gründung der World Economics Association (WEA) unterstreichen die Bedeutung des Themas.
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- Anonym (Author), 2019, Neoklassik versus heterodoxe Ökonomie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/508768