Die Arbeit setzt sich mit der Frage auseinander, weshalb es Überschneidungen zwischen Schilderungen von Teufelsbegegnungen und Geständnissen vermeintlicher Hexen gibt. Welche Faktoren haben darauf Einfluss genommen haben?
Die Verfolgung vermeintlicher Hexen in der frühen Neuzeit hat ihren Ursprung um 1400, als Hexerei als Partizipation in einer sektenähnlichen Gruppierung galt. Erste Verfolgungen lassen sich um 1430 in einem Ort in der Nähe des Genfer Sees verzeichnen. Eine massenhafte Hexenverfolgung jedoch erfolgte in dem Zeitraum von 1580 bis 1650, die sich (regional bedingt) bis in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts zog.
Charakteristisch für die frühneuzeitlichen Verfolgungen war die Tatsache, dass viele der Territorialgerichtsbarkeiten ihre Prozesse weitgehend unabhängig von den Reichsgesetzen führten. Während dieser Verfolgungswelle erfolgte eine intensive Befragung der Verdächtigen, die einheitlich war und das Ziel verfolgte, ein Geständnis zu erlangen, welches oftmals durch Folter erpresst und sorgfältig protokolliert wurde, um eine Verurteilung zu erwirken.
Bei dem Vergleich solcher überlieferten Protokolle fällt auf, dass, obwohl es sich um unterschiedliche Protokolle von verschiedenen Befragten handelt, einige Gemeinsamkeiten in der Schilderung bestehen, insbesondere die (vermeintliche) Begegnung mit dem Teufel betreffend.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Quellenkritische Einordnung
- Allgemeiner Aufbau von der Beschuldigung zur Verurteilung
- Prozesseröffnung
- Peinliche Befragung
- Hexenproben
- Folter
- Vergleich der Verhörprotokolle Anna Stark und Michael Fritz
- Anna Stark
- Michael Fritz
- Fazit
- Literatur- und Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Schilderungen von vermeintlichen Teufelsbegegnungen, die in Foltergeständnissen während Hexenprozessen der frühen Neuzeit auftauchen. Ziel ist es, herauszufinden, warum sich in erdachten und erpressten Geständnissen Überschneidungen finden und welche Faktoren darauf Einfluss genommen haben könnten.
- Die Rolle der Folter bei der Erlangung von Geständnissen
- Die Bedeutung von Teufelsvorstellungen in der frühen Neuzeit
- Der Einfluss von Geschlecht und Lebensumständen auf die Art der Beschuldigungen
- Die juristische Praxis der Hexenverfolgung
- Der Vergleich von zwei konkreten Verhörprotokollen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung erläutert den historischen Kontext der Hexenverfolgung und stellt die Forschungsfrage nach den Gemeinsamkeiten und Unterschieden in den Teufelsbegegnungen, die in Foltergeständnissen beschrieben werden. Kapitel 2 befasst sich mit der quellenkritischen Einordnung der Verhörprotokolle von Anna Stark und Michael Fritz. Kapitel 3 beschreibt den allgemeinen Aufbau eines Hexenprozesses von der Beschuldigung bis zur Verurteilung, wobei die einzelnen Prozessphasen wie die Prozesseröffnung, die peinliche Befragung, die Hexenproben und die Folter erläutert werden. In Kapitel 4 werden die Verhörprotokolle von Anna Stark und Michael Fritz verglichen, wobei auf die individuellen Umstände der Beschuldigten und die Inhalte ihrer Geständnisse eingegangen wird.
Schlüsselwörter
Hexenverfolgung, Foltergeständnisse, Teufelsbegegnungen, Geschlechterunterschiede, Lebensumstände, Verhörprotokolle, Anna Stark, Michael Fritz, juristischer Prozess, frühe Neuzeit, Quellenkritik, Hexenproben.
- Quote paper
- Laura Hauck (Author), 2018, Die Hexenverfolgung in Deutschland. Inwiefern unterscheiden sich Schilderungen von Teufelsbegegnungen von Geständnissen vermeintlicher Hexen?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/508716