Repins Gemälde Zar Ivan der Schreckliche und sein Sohn am 16. November 1581 fand von der Erstausstellung 1885 bis heute viele Bewunderer, aber auch glühende Gegner. Die Reaktionen, die das Gemälde auslöst sind so hitzig, dass es im Laufe seiner 134-jährigen Existenz zahlreiche Beschwerden, ein Ausstellungsverbot, Gesuche dieses zu erneuern und sogar zwei Angriffe auf das Bild gab.
Wie kann ein Historiengemälde so stark polarisieren und warum hat dies sogar tätliche Angriffe zur Folge? Da der Stein des Anstoßes eher in der Darstellung des Zaren zu suchen ist als in der des Zarewich, werde ich auf letzteren nur sporadisch eingehen und mich hauptsächlich auf Ivan IV. konzentrieren. Die Darstellung dieses Moments in der Geschichte Russlands ist einzigartig, ebenso das Erscheinungsbild Ivans IV., der das gesamte 19. Jahrhundert über eine beliebte Figur in der Historienmalerei war. Auch, wenn er oft Anlass für eher genrehafte und wenig ruhmreiche Darstellungen bot, wie zum Beispiel beim Betrachten seiner schlafenden Frau oder im Moment seines Todes, scheint Repin in seiner Interpretation des Zaren diese noch zu übertreffen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Übersicht über die Reaktionen auf das Gemälde
- Ivan der Schreckliche in der russischen Historienmalerei des 19. Jahrhunderts
- Die Darstellung des Zaren in Repins Gemälde
- Im Vergleich mit W. G. Schwarz Darstellung des Zaren
- Im Vergleich mit Studien
- Das Gemälde als Antwort auf die politische Situation von 1885
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Arbeit ist es, die Gründe für die extremen Reaktionen auf Repins Gemälde „Zar Ivan der Schreckliche und sein Sohn am 16. November 1581“ zu untersuchen. Dabei wird insbesondere auf die Angriffe auf das Gemälde von 1913 und 2018 eingegangen. Die Arbeit analysiert die Darstellung des Zaren in Repins Werk und setzt diese in Bezug zu anderen Darstellungen des historischen Moments und zu Repins eigenen Studien.
- Die Darstellung des Zaren in der russischen Historienmalerei
- Die Bedeutung des historischen Moments und die Darstellung der Szene im Gemälde
- Repins künstlerische Intention und die Rezeption des Gemäldes in seiner Zeit
- Die Rolle der Politik und gesellschaftlichen Verhältnisse in der Rezeption des Gemäldes
- Die psychologischen und sozialen Faktoren, die zu den Angriffen auf das Gemälde führten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die Bedeutung des Gemäldes und die Frage nach den Gründen für die extremen Reaktionen darauf dar. Das zweite Kapitel gibt einen Überblick über die verschiedenen Reaktionen auf das Gemälde von seiner Erstausstellung 1885 bis heute. Es beleuchtet sowohl positive als auch negative Reaktionen und zeigt die große emotionale und gesellschaftliche Bedeutung des Gemäldes. Der dritte Abschnitt beschäftigt sich mit der Darstellung des Zaren in der russischen Historienmalerei des 19. Jahrhunderts und stellt Repins Werk in den Kontext anderer Darstellungen. Das vierte Kapitel analysiert die Darstellung des Zaren in Repins Gemälde und setzt diese in Bezug zu Werken von W. G. Schwarz und zu Repins eigenen Studien. Schließlich wird im fünften Kapitel das Gemälde als Antwort auf die politische Situation von 1885 betrachtet.
Schlüsselwörter
Repin, Zar Ivan der Schreckliche, Historienmalerei, Russland, 19. Jahrhundert, politische Situation, Rezeption, Kunstkritik, Angriffe auf Kunstwerke, Balaschow, Podporin.
- Quote paper
- Sophie Schmidt (Author), 2019, Ilja Repin, Zar Ivan der Schreckliche und sein Sohn am 16. November 1581. Wodurch sind die Angriffe von 1913 und 2018 auf Repins Gemälde motiviert?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/508702