Die Erfassung des Verbreitungsgrades von Partnergewalt ist mit einigen Problemen verbunden. Zunächst ist festzuhalten, dass diese Form des antisozialen Verhaltens sich in der Privatsphäre der beteiligten Personen vollzieht und damit der Wahrnehmung durch Dritte weitgehend entzogen ist. Partnergewalt wird gewöhnlich nur dann dokumentiert, wenn sie durch den Beteiligten selbst öffentlich gemacht wird. Die Bereitschaft, gewalttätiges Verhalten des Partners oder der Partnerin öffentlich zu machen, wird wiederum durch verschiedene Faktoren eingeschränkt, wie etwa Angst vor Repressalien des Täters und seines sozialen Umfelds, Misstrauen oder Schamgefühl gegenüber Strafverfolgungsbehörden. Deshalb ist schon an dieser Stelle darauf hinzuweisen, dass über alle Datenquellen hinweg bei der Abschätzung des Verbreitungsgrades von Partnergewalt von einer erheblichen Dunkelziffer auszugehen ist. Nach Schätzungen des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ist jede dritte bis fünfte Frau im Verlauf ihres Lebens mit körperlicher oder sexueller Gewalt konfrontiert, die von dem aktuellen oder ehemaligen Lebenspartner verübt wird.
Inhaltsverzeichnis
- I. Definitionen
- 1. Intimpartnerschaften
- 2. Gewaltbegriff
- II. Ausmaß
- 1. Entstehung von Gewalt in Intimpartnerschaften
- a) Feministische und patriarchatskritische Erklärungsansätze
- b) Lerntheoretische Erklärungsansätze
- c) Ressourcentheorie
- d) Stress- und Bewältigungstheorie
- e) Barnett
- f) Allgemeine Risikofaktoren
- 2. Erklärungsansätze weiblicher Gewalterduldung
- a) Cycle of violence
- b) Verantwortungs- und Qualitätsübernahme für die Partnerschaft
- III. Formen
- 1. Gewaltformen
- a) Patriarchial terrorism
- b) Common couple violence
- 2. Täterformen
- a) Family only batters
- b) Borderline batters
- c) General violent batters
- 3. Handlungsformen
- a) Physisch
- b) Psychisch
- c) Sexuell
- IV. Coping- Strategien
- 1. Folgen für die Opfer
- a) Körperliche Schäden
- b) Psychologische Folgen
- c) Psychosoziale Folgen
- 2. Coping- Strategien im Vergleich
- a) Lazarus
- b) Gemünden
- c) Müller und Schröttle
- 3. Determinanten des Hilfesuchverhaltens
- V. Präventions- und Interventionsmaßnahmen
- 1. Gugel
- 2. Individuell
- 3. Juristisch
- 4. Polizeiliche Maßnahmen
- 5. Zivilrechtliche Ansprüche
- 6. Internationaler Vergleich
- 7. Gesellschaftlich
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit körperlicher, sexueller und psychischer Gewalt gegen Frauen in heterosexuellen Intimpartnerschaften. Ziel ist es, das Ausmaß, die Formen und die Bewältigungsstrategien von Gewalt in diesen Beziehungen zu beschreiben.
- Definitionen von Intimpartnerschaften und Gewalt
- Ausmaß von Gewalt in Intimpartnerschaften und Erklärungsansätze für deren Entstehung
- Formen von Gewalt in Intimpartnerschaften, einschließlich Täterformen und Handlungsformen
- Coping-Strategien von Frauen, die Gewalt erleben, sowie Determinanten des Hilfesuchverhaltens
- Präventions- und Interventionsmaßnahmen zur Bekämpfung von Gewalt in Intimpartnerschaften
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel definiert die Begriffe Intimpartnerschaften und Gewalt und stellt verschiedene Ansätze zur Erklärung von Gewalt in Intimpartnerschaften vor. Das zweite Kapitel behandelt das Ausmaß von Gewalt in Intimpartnerschaften und beleuchtet verschiedene Erklärungsansätze für die Gewalterfahrung von Frauen und die Gründe für deren Duldung. Das dritte Kapitel fokussiert auf verschiedene Formen von Gewalt in Intimpartnerschaften, einschließlich Täterformen und Handlungsformen. Das vierte Kapitel untersucht die Folgen von Gewalt für die Opfer und analysiert verschiedene Coping-Strategien im Vergleich, sowie Determinanten des Hilfesuchverhaltens.
Schlüsselwörter
Die Seminararbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen Partnergewalt, häusliche Gewalt, Intimpartnerschaft, Gewalterfahrung, Coping-Strategien, Hilfesuchverhalten, Präventions- und Interventionsmaßnahmen. Sie analysiert verschiedene Theorien und Ansätze, um die Entstehung, das Ausmaß und die Formen von Gewalt in heterosexuellen Intimpartnerschaften zu verstehen und effektive Maßnahmen zur Bekämpfung von Gewalt zu identifizieren.
- Quote paper
- Linda Maria Schneller (Author), 2016, Tatort Beziehung. Körperliche, sexuelle und psychische Gewalt gegen Frauen in heterosexuellen Intimpartnerschaften. Ausmaß, Formen und Coping-Strategien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/507581