Dieses Werk wurde im Jahre 2005, im Rahmen des Seminars Öffentliches Recht und Völkerrecht an der Helmut-Schmidt Universität in Hamburg, erstellt.
Die dieser Untersuchung zugrunde liegende Fragestellung lautet: Wer ist ein Terrorist? Zum Verhältnis von Terrorismus, Völkerrecht und internationaler Sicherheit.
Der Terrorismus ist kein neues Phänomen, sondern gründet der Begrifflichkeit nach auf dem „régime de la terreur“, also der jakobinischen Schreckensherrschaft, im Zusammenhang mit der Französischen Revolution. Eine genaue Definition des Begriffs Terrorismus ist schwierig, kann dieser Sachverhalt doch zum Gegenstand historischer, politologischer, sozialwissenschaftlicher und kriminologischer Forschung gemacht werden. Je nach Erkenntnisinteresse, wird jeder dieser wissenschaftlichen Disziplinen zu einem anderen Ergebnis kommen, was die Definition des Wortes Terrorismus anbelangt.
Besonders die Ereignisse des 11. September 2001 haben der Forschung in Völkerrecht und Politikwissenschaft neue Impulse gegeben. Während in der Völkerrechtslehre die Diskussion um die Frage kreiste, unter welchen Voraussetzungen es einem von Terroranschlägen betroffenen Staat möglich ist, militärische Gegenmaßnahmen zu ergreifen, wurde in der politikwissenschaftlichen Forschung das Hauptaugenmerk auf den Wandel von Gewaltformen in den internationalen Beziehungen gerichtet. Insbesondere der Aspekt der Transnationalität heutiger Ausprägungen des Terrorismus fand bei letztgenannter wissenschaftlicher Disziplin Beachtung. Auch wurde über weltordnungspolitische Konzepte nachgesonnen, die nachhaltig eine Verhinderung terroristischer Gewalt ermöglichen sollte.
Der vorliegenden Untersuchung liegt die Absicht zugrunde, zwischen der völkerrechtlichen sowie der politikwissenschaftlichen Sichtweise zu vermitteln und hierbei zu ermitteln, wie der transnationale Terrorismus, welcher eine ständige Bedrohung für die internationale Sicherheit darstellt, wirksam zu bekämpfen ist.
Hierbei wird auch das Handeln der USA nach den Anschlägen des 11. September 2001 analysiert, kann dieses doch als Beispiel dafür herangezogen werden, wie ungeeignet eine einseitige militärische Handlungsweise, in Verbindung mit der Geringschätzung geltenden Völkerrechts, bei der Bekämpfung des transnationalen Terrorismus sein kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung.
- Verpflichtungen der Staaten im Umgang mit dem internationalen Terrorismus.
- Die Beachtung der Menschenrechte.
- Grundsatz 21 der Erklärung der Stockholmer Konferenz der VN.
- Artikel 2 Ziffer 4 ChVN.
- Unilaterales militärisches Handeln von Staaten bei der Terrorismusbekämpfung.
- Artikel 51 ChVN.
- Möglichkeiten der Bekämpfung des internationalen und transnationalen Terrorismus.
- Die idealistische Option.
- Die realistische Option.
- Das unilaterale militärische Vorgehen der USA im „Kampf gegen den Terrorismus“.
- Zwischenergebnis.
- Die Notwendigkeit der Schaffung und Verbesserung von Strukturen der ,,Global Governance“.
- Schlussbetrachtung.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Hausarbeit ist es, die Verbindung zwischen Terrorismus, Völkerrecht und internationaler Sicherheit zu untersuchen. Sie soll die völkerrechtlichen und politikwissenschaftlichen Perspektiven auf den Terrorismus, insbesondere im Hinblick auf seine transnationale Dimension, beleuchten. Ein Schwerpunkt liegt auf der Analyse des Verhältnisses von Terrorismusbekämpfung und internationaler Sicherheit im Kontext der heutigen Weltordnung.
- Die völkerrechtliche und politische Definition von Terrorismus.
- Die Verpflichtung der Staaten im Umgang mit Terrorismus und die Wahrung der Menschenrechte.
- Die rechtliche Grundlage für ein unilaterales militärisches Vorgehen gegen Terroristen.
- Die Folgen des transnationalen Terrorismus für die internationale Sicherheit.
- Die Notwendigkeit und Gestaltung einer effektiven "Global Governance" zur Bekämpfung des Terrorismus.
Zusammenfassung der Kapitel
Das zweite Kapitel befasst sich mit den Verpflichtungen der Staaten im Umgang mit dem internationalen Terrorismus. Es untersucht die Grenzen und Möglichkeiten des staatlichen Handelns unter Berücksichtigung der Menschenrechte und der völkerrechtlichen Grundsätze.
Kapitel drei widmet sich der Frage, ob ein unilaterales, militärisches Vorgehen von Staaten gegen Terroristen völkerrechtlich zulässig ist. Es analysiert die Möglichkeiten und Grenzen der Terrorismusbekämpfung unter Berücksichtigung der Ereignisse des 11. September 2001.
Das vierte Kapitel stellt ein neues Konzept der "Global Governance" vor und erläutert, warum es für eine effektive Terrorismusbekämpfung notwendig ist.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen Terrorismus, Völkerrecht, internationale Sicherheit, "Global Governance", Menschenrechte, Transnationalität, militärisches Vorgehen und unilaterales Handeln.
- Quote paper
- Diplom-Politologe Terry Daniel Meincke (Author), 2005, Wer ist ein Terrorist? Zum Verhältnis von Völkerrecht, internationaler Sicherheit und Terrorismus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/50754