Unter dem Begriff des Bauernkriegs werden eine Reihe zusammenhängender Aufstandsbewegungen subsumiert, welche ab 1524 vom Bauerntum ausgingen und ihren Kulminationspunkt 1525 in weiten Teilen Süddeutschlands hatten. Der Begriff „Bauernkrieg“ ist dabei nicht wirklich zutreffend, kämpfen doch auf Seiten der Bauern, welche den Großteil der ländlichen Bevölkerung bildeten, auch Bergleute, Handwerker und andere Bürger der unteren Gesellschaftsschichten.
Das Thema Bauernkrieg beschränkt sich allerdings nicht auf den deutschen Raum, in der Schweiz kam es bereits im 13. Jahrhundert zu einer ersten Erhebung von Bauern, die gegen die Belastung seitens der habsburgischen Landvögte vorgingen und für ihre Freiheit kämpften.
An diese Erhebung schlossen sich bis ins 16. Jahrhundert hinein zahlreiche weitere Aufstände, bei denen sich die Bauern unter anderem gegen die Stadtobrigkeiten von Luzern, Bern oder Zürich verbündeten und sich dafür auf ihre „Freiheit und Altherkommen“ beriefen.
Gemeinsamkeiten all dieser Erhebungen bestanden hinsichtlich des Zieles, einen Bauernstaat unter kaiserlicher Oberhoheit zu errichten, sowie in der Berufung auf das „alte Recht“.
In der vorliegenden Hausarbeit soll der Widerstand des „Gemeinen Mannes“ gegen die Obrigkeit, zu der die verschiedenen Herrschaften der Grundbesitzer, des Adels und der Klöster gehörten, nachvollzogen werden.
Der Fokus liegt dabei auf der Region Oberschwaben, wo die Leibeigenschaft und ihre sozialen Auswirkungen auf die Situation der Bauern im Vergleich mit anderen Landesteilen am deutlichsten zum Ausdruck kamen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Situation der Bauern in Oberschwaben vor 1525
- Ursachen für den bäuerlichen Widerstand gegenüber der Herrschaft
- Forderungen und Ziele der Bauern am Beispiel der Zwölf Artikel
- Der Verlauf des Krieges
- Die Folgen der Aufstände
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit den Bauernaufständen in Süddeutschland im Jahr 1525, wobei der Fokus auf die Region Oberschwaben gelegt wird. Ziel ist es, den Widerstand des „Gemeinen Mannes“ gegen die Obrigkeit nachzuvollziehen und die Lebenssituation der Bauern vor dem Hintergrund der Leibeigenschaft und ihrer sozialen Auswirkungen zu beleuchten. Dabei werden die Hintergründe und Ursachen der Aufstände sowie die Forderungen und Ziele der Bauernbewegung am Beispiel der „Zwölf Artikel“ untersucht.
- Die soziale und wirtschaftliche Lage der Bauern in Oberschwaben vor 1525
- Die Ursachen für den bäuerlichen Widerstand gegen die feudale Herrschaft
- Die Forderungen und Ziele der Bauernbewegung am Beispiel der „Zwölf Artikel“
- Der Verlauf der Bauernaufstände in Oberschwaben und am Bodensee
- Die Folgen der Aufstände für die Gesellschaft der Frühen Neuzeit
Zusammenfassung der Kapitel
Im ersten Kapitel wird die Lebenssituation der Bauern in Oberschwaben vor 1525 dargestellt, wobei insbesondere die sozialen Verhältnisse und die Belastungen durch die Herrschaft beleuchtet werden. Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit den Hintergründen und Ursachen der Aufstände und analysiert die Gründe für den Widerstand der Bauern gegen die feudale Herrschaft. Im dritten Kapitel werden die Forderungen und Ziele der Bauernbewegung am Beispiel der „Zwölf Artikel“ erläutert, die die Memminger Bauern 1525 gegenüber dem Schwäbischen Bund erhoben.
Schlüsselwörter
Bauernkrieg, Oberschwaben, Leibeigenschaft, soziale Verhältnisse, feudale Herrschaft, Zwölf Artikel, Bauernbewegung, Widerstand, Obrigkeit, Frühe Neuzeit.
- Quote paper
- Roderick Fabian (Author), 2019, Unruhen in der Ständegesellschaft der Frühen Neuzeit anhand der Bauernaufstände in Süddeutschland von 1525, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/507470