Wesentliches Ziel dieser Arbeit ist es, die zentralen Wirkungszusammenhänge und Argumentationsstrukturen des Soziologischen Neo-Institutionalismus herauszuarbeiten. In der modernen Welt sind sämtliche Bereiche des gesellschaftlichen Lebens durchorganisiert. Organisationen - ob nun Schulen, Sportvereine, Unternehmen oder sogar die Kirche - bestimmen einen großen Teil des täglichen Lebens und dienen oft als Integrations- und Ordnungsprinzip. Vor diesem Hintergrund liegt es nahe, dass die Organisationstheorie sich als Forschungsdisziplin reger Beachtung erfreut.
In der frühen Organisationsforschung wurden häufig nur ökonomische Optimierungs- und Rationalitätsabsichten als Erklärung für organisationales Handeln zugrunde gelegt. Die Geschichte hat jedoch gezeigt, dass auch andere Motive durchaus eine Rolle spielen und bei deren näherer Betrachtung hat sich vor allem die Organisationssoziologie mit einem breiten Spektrum theoretischer Alternativen hervorgetan.
Besonders interessant erscheinen in diesem Zusammenhang zwei Sachverhalte: einerseits, gelingt es einigen Unternehmen langfristig zu überleben, ohne dass sie ihre Gewinnziele oder andere marktwirtschaftlichen Kriterien erfüllen würden. Andererseits verwundert es, dass sich Unternehmen heutzutage, in einer modernen und globalisierten Welt, in ihrer Struktur und ihren Praktiken so ähnlich sind obwohl diese teilweise irrational erscheinen und zumindest mit ökonomischen Effizienz- und Rationalitätsüberlegungen nicht zu rechtfertigen sind. Da klassische Organisationstheorien meist keine, oder nur ungenügende Erklärungen für die genannten Sachverhalte liefern können erscheint es sinnvoll sich auf die Suche nach einem theoretischen Konzept zu machen, welches diese Erklärungen zu liefern im Stande ist.
Inhaltsverzeichnis
- Heranführung an das Thema.
- Motivation der Arbeit
- Zielsetzung und Vorgehensweise..
- Hauptteil.
- Grundlagen der Organisationssoziologie...
- Organisationen und Organisationstheorien.
- Ein Spezialbereich der Soziologie....
- Das Verständnis von Institutionen
- Soziologischer Neo-Institutionalismus.
- Entstehung und theoretische Einordnung des Konzepts.
- Hauptmerkmale des SNI..
- Erklärung für strukturellen Isomorphismus
- Mikro-Fundierung des SNI.
- Schluss
- Fazit
- Kritische Würdigung und Empfehlungen für zukünftige Forschung.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem soziologischen Neo-Institutionalismus (SNI) als innovativer Organisationstheorie. Ziel ist es, die zentralen Wirkungszusammenhänge und Argumentationsstrukturen des SNI herauszuarbeiten und somit ein tieferes Verständnis für die Interaktion zwischen Organisationen und ihrer gesellschaftlichen Umwelt zu gewinnen.
- Theoretische Grundlagen der Organisationssoziologie und die Rolle von Institutionen im organisationalen Kontext
- Entstehung und Entwicklung des soziologischen Neo-Institutionalismus
- Hauptmerkmale und zentrale Thesen des SNI, insbesondere die Erklärung von strukturellen Isomorphismen
- Mikro-institutionalistische Fundierung des SNI
- Kritische Bewertung des SNI und zukünftige Forschungsfelder
Zusammenfassung der Kapitel
Der erste Teil der Arbeit beschäftigt sich mit der Heranführung an das Thema. Er erläutert die Motivation für die Untersuchung des SNI und die Zielsetzung der Arbeit. Der Hauptteil behandelt die Grundlagen der Organisationssoziologie, wobei ein Überblick über Organisationen und Organisationstheorien gegeben wird, der spezifische Fokus auf die Organisationssoziologie gelegt wird und das Verständnis von Institutionen geklärt wird. Anschließend wird der SNI in seiner Entstehung und theoretischen Einordnung vorgestellt und seine zentralen Merkmale sowie die Erklärung von strukturellen Isomorphismen betrachtet. Abschließend werden die mikro-institutionalistischen Elemente des SNI behandelt. Der Schluss enthält ein Fazit und gibt Empfehlungen für zukünftige Forschungsbemühungen.
Schlüsselwörter
Soziologischer Neo-Institutionalismus, Organisationstheorie, Organisationssoziologie, Institutionen, struktureller Isomorphismus, Mikro-Fundierung, Organisationsstrukturen, gesellschaftliche Umwelt, Rationalität, Kultur.
- Arbeit zitieren
- Tilmann Koch (Autor:in), 2018, Der Soziologische Neo-Institutionalismus. Merkmale und Besonderheiten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/507096