Kommt es Ihnen bekannt vor? Ein Spaziergang durch die Stadt und Sie sehen sich anschreiende, sich schubsende oder schlagende weibliche Jugendliche. Vielleicht haben die Mädchen nur einen Streit aufgrund einer Meinungsverschiedenheit? Das Mädchen mit dem Gips daneben, ist ihre Verletzung durch einen Unfall oder durch Gewalt entstanden? Was passiert, wenn Sie sich mit diesem Thema auseinander setzen? Stellen Sie sich die Frage: Haben Mädchen einen ebenso gleichmäßig hohen Anteil an Gewaltpotenzial und -kriminalität wie Jungen und wenn ja, wie scheint dies begründbar?
Ich habe zum Beginn des Semesters mein Wunschseminar "Jugendkriminalität" belegen dürfen und mich im Verlauf dessen, dazu entschlossen, ein für mich relevantes Thema zu wählen, die Mädchenkriminalität. Insbesondere durch meine Arbeit in der stationären Jugendhilfe, die sich hauptsächlich auf eine Mädchenwohngruppe beläuft und in der Gewalt temporär ein präsentes Thema war, habe ich mich intensiv mit diesem Thema auseinander gesetzt. Die Relevanz im Fachbereich ist im Vergleich zur Jungenkriminalität in der Vergangenheit geringer gewesen. Mädchenkriminalität ist zu einem immer präsenteren Thema geworden, welches durch Studien immer weiter erforscht wird.
In der vorliegenden Hausarbeit soll das Thema Mädchenkriminalität mit dem Fokus auf gewalttätige Handlungen, hinsichtlich verschiedener Aspekte beleuchtet werden. Dabei wird besonders Bezug zu möglichen Ursachen von adoleszenter weiblicher Gewalt genommen und mit dem Gegengeschlecht verglichen. Einleitend wird der theoretische Hintergrund mit relevanten Begriffen definiert. Der empirischen Forschung bzw. der Bezug zu Statistiken wird der aktuellen polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) von 2013 zugrunde gelegt, die spezifische Unterschiede im Vergleich zur männlichen Adoleszenz herstellt. Augenmerk hinsichtlich Jugendkriminalität bzw. Mädchenkriminalität stellt das Deliktfeld Körperverletzung dar.
Im zweiten Abschnitt werden die Entwicklung und Ursachen delinquenten Verhaltens in der weiblichen Adoleszenz, vorwiegend durch Bruhns, Kirchmair, Neumaier und Silkenbeumer thematisiert. Dazu werde ich mich im Mittelpunkt auf zwei Theorien konzentrieren und mit diesen mögliche Erklärungsansätze für weibliche Gewalthandlungen untersuchen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffserklärung und theoretischer Hintergrund
- Adoleszenz
- Delinquenz
- Gewalt
- (Mädchen-)kriminalität
- Empirische Forschung/Statistiken
- Ubiquität von Jugendkriminalität 2013
- Mädchen vs. Jungen – Deliktfeld Körperverletzung
- Häufigkeit im geschlechtlichen Vergleich
- Entwicklung und Ursachen delinquenten Verhaltens in der weiblichen Adoleszenz
- Differenzen zwischen Mädchen- und Jungenkriminalität
- Theorien möglicher Entstehungsgründe
- Individualitätstheorie
- Psychosozialer Faktor - Peer-Groups
- Präventionsarbeit
- Konfrontative Gewaltprävention
- Anti-Aggressivitäts-Training (AAT)
- Coolness Training (CT)
- Konfrontative Gewaltprävention
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit setzt sich zum Ziel, das Thema Mädchenkriminalität mit Fokus auf gewalttätige Handlungen zu beleuchten. Die Arbeit analysiert die Ursachen für adoleszente weibliche Gewalt und vergleicht diese mit den Ursachen für männliche Gewalt.
- Definition und Abgrenzung des Begriffs „Mädchenkriminalität“
- Analyse der empirischen Daten zu Mädchenkriminalität in Deutschland
- Untersuchung der Ursachen für weibliche Gewalt im Kontext der Adoleszenz
- Bewertung von Präventionsmaßnahmen im Bereich der Mädchenkriminalität
- Diskussion der Bedeutung von geschlechtsspezifischer Präventionsarbeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Mädchenkriminalität ein und zeigt die Relevanz des Themas auf. Kapitel 2 definiert grundlegende Begriffe wie Adoleszenz, Delinquenz, Gewalt und Mädchenkriminalität. Kapitel 3 analysiert aktuelle Statistiken zur Jugendkriminalität und beleuchtet Unterschiede im Hinblick auf die Häufigkeit von Gewaltdelikten bei Mädchen und Jungen. Kapitel 4 befasst sich mit den Ursachen für delinquenten Verhaltens in der weiblichen Adoleszenz. Dabei werden zwei Theorien, die Individualitätstheorie und der Einfluss von Peer-Groups, näher beleuchtet. Kapitel 5 stellt verschiedene Präventionsmaßnahmen im Bereich der Gewaltkriminalität vor, inklusive der Konfrontativen Pädagogik und den Trainingsformen Anti-Aggressivitäts-Training (AAT) und Coolness Training (CT).
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt die Themen Mädchenkriminalität, Gewaltkriminalität, Adoleszenz, Delinquenz, Präventionsmaßnahmen, Anti-Aggressivitäts-Training (AAT), Coolness Training (CT), Individualitätstheorie, Peer-Groups und Jugendkriminalität. Die Analyse basiert auf empirischen Daten zur polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) und einschlägiger Fachliteratur.
- Arbeit zitieren
- Diana Johanna Volkmer (Autor:in), 2015, Mädchenkriminalität. Ursachen bei adoleszenten Mädchen und spezifische Präventionsmaßnahmen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/506512