Bei der Bearbeitung des Themas wollten wir vorab klären, was eine Neurose ist. Die Definition aus dem Fremdwörterlexikon schien uns für die Erklärung des Wortes „Neurose“ nicht ausreichend. Daher haben wir nach einer weiterführenden Definition im medizinischen Wörterbuch (Pschyrembel) gesucht. Danach gehen wir kurz auf die geschichtliche Entwicklung des Begriffs Neurose ein und beschreiben diese. Als nächstes stellen wir Neurosen im Allgemeinen vor und gehen dann näher auf ihre Ursachen ein. Zu den von uns näher beschriebenen Ursachen zählen individuelle Anlagen, unerfüllte Bedürfnisse, unterdrückte Konflikte und Traumata. Danach stellen wir verschiedene Arten von Neurosen vor. Wir beginnen mit den Panik- und Angststörungen, danach folgen phobische Störungen, dissoziative Störungen, hypochondrische Störungen, Zwangsstörungen, Dysthymia (Depressionen) und abschließend das Borderline-Syndrom. Als nächstes beschreiben wir die Behandlung von Neurosen. Abschließend beenden wir die Ausführung mit einem Fazit.
Inhaltsverzeichnis
1. Vorwort
2. Einleitung
3. Definition Neurose
4. Geschichtliche Entwicklung der Neurose
5. Beschreibung von Neurosen
6 Ursachen von Neurosen
6.1 Individuelle Anlagen
6.2 Unerfüllte Bedürfnisse
6.3 Unterdrückte Konflikte
6.4 Trauma
7. Arten von Neurosen
7.1 Panik- und Angststörungen
7.2 Phobische Störungen
7.3 Dissoziative Störungen
7.4 Hypochondrische Störungen
7.5 Zwangsstörungen
7.6 Dysthymia
7.7 Borderline-Syndrom
8. Behandlung von Neurosen
9. Fazit
10. Literaturverzeichnis
1. Vorwort
Auf das Thema neurotische Störungen sind wir aufmerksam geworden, als wir das Seminar „Möglichkeiten und Grenzen der Sozialen Arbeit in der Sozialpsychiatrie“ besucht haben. Dieses Thema scheint uns interessant, da wir während unserer praktischen Erfahrungen, der Ausbildung und verschiedener Praktika auch schon Menschen mit Neurosen begegnet sind. Wir würden uns daher gerne näher mit dem Thema auseinander setzen und herausfinden, welche unterschiedlichen Arten von Neurosen es gibt und wie diese sich auf den einzelnen Menschen und sein Leben auswirken. Außerdem stellt sich uns die Frage, wie verbreitet Neurosen in der heutigen Gesellschaft sind. Aus diesem Grund haben wir uns entschieden, uns tief greifender mit diesem Thema zu beschäftigen. Obwohl wir gerade erst anfangen, uns in die Thematik einzuarbeiten, fällt uns auf, dass dieses Thema sehr vielschichtig und umfangreich ist. Unser besonderes Interesse für die Ausarbeitung wird auf den unterschiedlichen Arten der Neurosen liegen. Bereiche wie die geschichtliche Entwicklung des Begriffs Neurose und die Behandlung werden wir nur kurz ansprechen.
2. Einleitung
Bei der Bearbeitung des Themas wollten wir vorab klären, was eine Neurose ist. Die Definition aus dem Fremdwörterlexikon schien uns für die Erklärung des Wortes „Neurose“ nicht ausreichend. Daher haben wir nach einer weiterführenden Definition im medizinischen Wörterbuch (Pschyrembel) gesucht. Danach gehen wir kurz auf die geschichtliche Entwicklung des Begriffs Neurose ein und beschreiben diese. Als nächstes stellen wir Neurosen im Allgemeinen vor und gehen dann näher auf ihre Ursachen ein. Zu den von uns näher beschriebenen Ursachen zählen individuelle Anlagen, unerfüllte Bedürfnisse, unterdrückte Konflikte und Traumata. Danach stellen wir verschiedene Arten von Neurosen vor. Wir beginnen mit den Panik- und Angststörungen, danach folgen phobische Störungen, dissoziative Störungen, hypochondrische Störungen, Zwangsstörungen, Dysthymia (Depressionen) und abschließend das Borderline-Syndrom. Als nächstes beschreiben wir die Behandlung von Neurosen. Abschließend beenden wir die Ausführung mit einem Fazit.
3. Definition Neurose
Im Fremdwörterduden ist eine Neurose definiert als: „hauptsächliche Fehlentwicklung des Trieblebens und durch unverarbeitete seelische Konflikte mit der Umwelt entstandene krankhafte, aber heilbare Verhaltensanomalien mit seelischen Ausnahmezuständen und verschiedenen körperlichen Funktionsstörungen ohne organische Ursachen.“[1]
Eine genauere Beschreibung von dem Begriff Neurose haben wir im medizinischen Wörterbuch Pschyrembel gefunden: „ 1.veraltete Bezeichnung für eine psychische Störung, die nicht auf einer Erkrankung des Nervensystems beruht; 2. Bezeichnung für eine psychische Störung, die infolge eines verdrängten biographischen Entwicklungskonflikts entsteht und mit funkt. Erlebnisstörungen einhergeht (bei fließenden Übergängen zwischen neurotischen Merkmalen gesunder und neurotischen Störungen von Krankheits- und Behandlungswert)“[2]
4. Geschichtliche Entwicklung der Neurose
Schon seit der Antike beschäftigten sich die Ärzte intensiv mit den Klagen ihrer Patienten über Beschwerden, auch wenn diese oft wenig mit deren Krankheiten zusammenzupassen schienen. William Cullen führte das Wort „Neurose“ im Jahre 1776 ein. Das Wort wurde als Oberbegriff für alle krankhaften nervösen und psychischen Abweichungen eingesetzt. Eine Bedeutungsveränderung bekam der Begriff Neurose in der zweiten Hälfte des 18 Jahrhunderts durch Philippe Pinel, der als erster im Fehlen von organischen Veränderungen das entscheidende Kriterium des Neurosebegriffs festlegte. Wesentliche Erkenntnisse im Verständnis der Neurose sind auch der Entwicklung einer dynamischen Richtung in der Psychiatrie zu verdanken, die in der Deutung der Symptomatik einer Neurose, auf die jeweilige Lebensgeschichte des Betroffenen zurückblickte. In diesem Zusammenhang ist auch Siegmund Freud zu nennen der mit seinem Lebenswerk viele Erkenntnisse zur Neurosentheorie beisteuerte.[3] Anfang des 19. Jahrhunderts definierte man die Gruppe der Neurosen in ständig wechselnden Grenzen. Zur Umschreibung des ganzen Gebietes schlug man die verschiedensten Begriffe vor und sammelte alle neu entdeckten und mangelhaft erklärten Symptome unter dem Begriff Neurose. Auch Krankheiten wie Parkinson, Tetanus oder Taubheit vielen zunächst unter den Begriff der Neurose. Erst seit rund 100 Jahren versteht man unter einer Neurose eine seelische beziehungsweise psychosozial bedingte Gesundheitsstörung ohne nachweisbare körperliche Grundlage. Allmählich sonderte man jene Krankheiten wieder aus, deren Ursprung organischer Natur war, womit sich der Bereich der Neurosen sehr stark verkleinerte. Die medizinische Psychologie entwickelte sich weiter und Symptome wie Zwangsvorstellung, Phobien und Charakterstörungen wurden ebenfalls den Neurosen zugeordnet. Außerdem wurde der Bereich der Demenzen und der Psychosen von den Neurosen abgegrenzt. Bis Ende des 19. Jahrhunderts befassten sich die Psychiater hauptsächlich mit Psychosen und Demenzen und waren somit Ärzte für Geisteskrankheiten. Kein Fachbegriff beziehungsweise keine seelische Störung hat in den letzten 100 Jahren für so viel Aufsehen und Diskussionsstoff gesorgt wie die Neurose. Kein seelisches Leiden hat so viele Theorien und Schulen und so viele Krankheitstypen hervorgebracht wie die Neurosen.[4] Durch diese große Anzahl der neurosen-psychologischen und psychotherapeutischen Theorien, Konzepte und Klassifikationen war eine einheitliche Übersicht kaum möglich. Dies war auch mit ein Grund dafür, weshalb die Amerikanische Psychiatrische Vereinigung (APA) und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schließlich eine neue Klassifizierung einführten. Der Begriff Neurose ist heute weitgehend aus den Lehrbüchern gestrichen worden, was nicht bedeutet, dass das Krankheitsbild nicht mehr vorhanden ist. Es wurde eine neue Definition und Klassifizierung geschaffen. Es hat sich gezeigt, dass die Störungen, die unter diesem Begriff zusammengefasst wurden, sich zum Teil sehr verschieden äußern. So zeigen zum Beispiel Patienten, die an Zwangsstörungen oder Hypochondrie leiden, sehr unterschiedliche Symptome. Sie sprechen auch auf unterschiedliche Behandlungsformen an. Die Begrifflichkeit der Neurose wurde zugunsten einer differenzierteren Aufteilung in verschiedene Störungsgruppen aufgegeben. Zudem wird heute davon ausgegangen, dass die Trennung von psychisch bedingten Störungen einerseits und körperlich verursachten Krankheiten andererseits nicht aufrecht zu erhalten ist.[5]
5. Beschreibung von Neurosen
Neurosen sind Gefühls- oder Konfliktverarbeitungsstörungen, ohne organische Grundlage. Es handelt sich um krankhafte Störungen der Erlebnisverarbeitung. Sie äußern sich in unterschiedlichen Krankheitszeichen, zum Beispiel in abnormem seelischem Erleben, Verhalten oder in gestörten körperlichen Funktionsabläufen. Es gab oder gibt in dem Leben des Betroffenen bisher nicht gelöste Konflikte. Sie reichen oft bis in die Kindheit zurück und können im späteren Leben wieder zum Problem werden. Sie äußern sich in seelischen, psychosozialen oder körperlichen Krankheitszeichen. Die neurotischen Krankheitszeichen sind unmittelbare Folgen oder sogar symbolischer Ausdruck des krankmachenden seelischen Konfliktes, der dem Betroffenen häufig nicht bewusst ist. Das Verhalten des Betroffenen kann zwar stark beeinträchtigt sein, bleibt aber im Allgemeinen innerhalb sozial akzeptierter Grenzen.[6]
Man spricht von einer Neurose, wenn sich die Beschwerden und Störungen sowohl in ihrem zeitlichen Auftreten und in ihrem Beschwerdebild auf eine innere Konfliktsituation beziehen. Diese tritt größtenteils unterbewusst auf und kann nicht ohne weiteres durchschaut werden. Menschen die an Neurosen leiden sind in ihrer Einstellung oft selbstunsicher, ängstlich, gehemmt und verstimmt. Charakteristisch ist auch, dass sie eine ambivalente und konflikthafte Einstellung zu anderen Menschen haben. Betroffene Personen fixieren sich oft auf bestimmte Gewohnheiten und Einstellungen, was die Entwicklung elementarer Lebensbereiche wie Partnerschaft und Freizeit behindert. Symptome einer Neurose sind zum Beispiel phobische Ängste, Zwangsimpulse, Zwangsgedanken und Zwangsneurosen.[7]
6. Ursachen von Neurosen
Es gibt verschiedene Ursachen, die zu einer Neurose führen können. Es spielen unter anderem vererbte Bereitschaften, wie zum Beispiel die Temperamentsanlage, eine hochgradige Empfindlichkeit und eine ausgeprägte Triebhaftigkeit, eine Neurosen begünstigende Rolle. Außerdem führen ungünstige Umwelteinflüsse, wie die überstarke Bindung an ein Elternteil, mangelnde Zuneigung durch die Umwelt, Hemmungen und eine ungünstige Gesamtentwicklung zu einer erhöhten Gefahr an einer Neurose zu leiden. Ein weiterer begünstigender Punkt sind charakteristische Einstellungen, wie die Eigenschaft, sich schnell zurückzuziehen oder Regungen zu verdrängen. Akute Belastungen sind ebenfalls Neurose fördernd, zu ihnen gehören unter anderem Versuchungs- beziehungsweise Versagenssituationen. Zeiten in denen der Mensch biologische Krisen durchlebt wie Pubertät, Wechseljahre und das Rückbildungsalter sind Zeiträume in denen Neurosen häufiger auftreten. Ob eine Neurose ausbricht oder nicht, hängt jedoch von der individuellen Konstellation ab. Wenn viele Neurose begünstigende Faktoren aufeinander treffen entsteht häufig eine Neurose.[8] Die Neurosen der Einzelmenschen und Gruppen stehen außerdem oft in Wechselbeziehungen zu jeweils übergeordneten gesellschaftlichen Reaktionen, Wandlungen und Krisen. Diese können wiederum die Neurosen in sich aufnehmen, so dass man von „sozialen“ und „kollektiven“ Neurosen und Fehlhaltungen sprechen kann. Beispiele hierfür sind Kriege, unerträgliche politische, wirtschaftliche und religiöse Spannungen und allgemeine fanatische Einstellungen.[9] Nachfolgend beschreiben wir verschieden Ursachen für eine Neurose genauer.
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[1] Duden, Das Fremdwörterbuch, 2001 Mannheim, S. 673
[2] Pschyrembel, Medizinisches Wörterbuch, Nikol Verlagsgesellschaft mbH,1994 Hamburg, S. 1066
[3] Blonski, H. 1998, Neurotische Störungen im Alter, Roland Asanger Verlag, Heidelberg S.11f
[4] Dongier, M. 1971, Neurosen, Walter-Verlag, Olten und Freiburg im Breisgau, S. 11ff
[5] www.psychosoziale-gesundheit.net/index.html (11.05.05)
[6] Clausen, J., Dresler, K.-D., Eichenbrenner, I. 1996, Soziale Arbeit im Arbeitsfeld Psychiatrie, Lambertus-Verlag, Freiburg im Breisgau, S 92
[7] www.psychosoziale-gesundheit.net/index.html (11.05.05)
[8] www.psychosoziale-gesundheit.net/index.html (11.05.05)
[9] Wiesenhütter, E. 1972, Soziologie der Neurosen, in Grundzüge der Neurosenlehre Band 1,Urban & Schwarzenberg Verlag, Müchen, Berlin, Wien, S.46f
- Arbeit zitieren
- Martin Wiesbrock (Autor:in), Simone Schwoch (Autor:in), 2005, Die neurotische Störung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/50639
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