Die Frage der Bündnisse vor dem Ersten Weltkrieg beschäftigt die Geschichtswissenschaft schon seit langem. Mit dem Beitritt Großbritanniens zur Entente Cordiale war die europäische Konstellation vorbereitet für den Krieg. Doch warum einigt sich Großbritannien mit zweien seiner größten Gegner jener Zeit? Warum schließt sich England nicht vielmehr dem Dreibund aus Italien, Österreich- Ungarn und dem deutschen Kaiserreich an? Was beeinträchtigte die Verhandlungen zwischen London und Berlin? Oder war das Bündnis schlichtweg nicht gewollt? Diesen Fragen soll in der Folgenden Arbeit nachgegangen werden.Aufgrund der hohen Komplexität können einzelne Aspekte nur kurz angerissen werden.
Jeder Teilaspekt wäre sicherlich eine eigene Arbeit wert. Doch soll hier der Gesamtzusammenhang untersucht und analysiert werden. Dabei stehen die Jahre 1898- 1902 besonders im Fokus. Zu jener Zeit waren die Verhandlungen zwischen Großbritannien und Deutschland am intensivsten und am weitesten vorangeschritten. Doch zunächst sollen die Internationalen Hintergründe betrachtet werden. Warum gab England seine Politik der „Splendid Isolation“ auf? Hier soll der Rahmen für die Folgenden Kapitel skizziert werden. Anschließend werden die Bündnisgespräche beschrieben. Hier soll gezeigt werden, dass London, oder zumindest Teile der Londoner Regierung durchaus gewillt waren mit dem Kaiserreich ein Verteidigungsbündnis einzugehen.
Daraufhin sollen Gründe für das Scheitern der Verhandlungen erwähnt und analysiert werden. Im Mittelpunkt stehen hierbei zwei für den Verfasser enorm wichtige Faktoren. Zunächst die öffentliche Meinung im Kontext des Burenkrieges und anschließend die Wirtschaftliche Rivalität. Da die deutsche Wirtschaft und ihr Wachstum den Grundstein für die Militär- und Rüstungspolitik bildeten, soll kurz noch eines der am häufigsten Erwähnten Argumente, die Flottenpolitik, für den Antagonismus zwischen den beiden Nationen um die Jahrhundertwende angerissen werden.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Internationalen Hintergründe
- III. Deutsch-britische Annäherung und Bündnisgespräche
- IV. Gründe für das Scheitern der Verhandlungen
- 1. Öffentliche Meinung und Burenkrieg
- 2. Wirtschaftliche Konkurrenz und Flottenbauprogramm
- V. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beschäftigt sich mit den deutsch-britischen Annäherungsversuchen um 1900 und den Gründen für deren Scheitern. Sie untersucht die internationalen Hintergründe, die zu einer Abkehr Großbritanniens von seiner Politik der „Splendid Isolation“ führten und beleuchtet die Bündnisgespräche zwischen London und Berlin. Der Fokus liegt dabei auf den Jahren 1898-1902, als die Verhandlungen besonders intensiv waren.
- Die Abkehr Großbritanniens von seiner Politik der „Splendid Isolation“
- Die Gründe für die Annäherungsversuche zwischen Großbritannien und Deutschland
- Die wichtigsten Aspekte der Bündnisgespräche zwischen London und Berlin
- Die Rolle der öffentlichen Meinung im Kontext des Burenkrieges
- Die Bedeutung der wirtschaftlichen Konkurrenz und der Flottenpolitik für den Antagonismus zwischen den beiden Ländern
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach den Gründen für das Scheitern der deutsch-britischen Annäherungsversuche um 1900. Sie erläutert die Bedeutung des Themas im Kontext der europäischen Konstellation vor dem Ersten Weltkrieg und die Herausforderungen der Forschungsarbeit aufgrund der Komplexität des Themas.
II. Internationalen Hintergründe
Dieses Kapitel betrachtet die internationalen Hintergründe, die Großbritanniens Abkehr von seiner Politik der „Splendid Isolation“ prägten. Es geht auf die dominierende Rolle Großbritanniens als Wirtschafts- und Seemacht im 19. Jahrhundert ein und beschreibt den Aufstieg des Deutschen Reichs als Gegenspieler.
III. Deutsch-britische Annäherung und Bündnisgespräche
Dieses Kapitel schildert die deutsch-britischen Annäherungsversuche und die Bündnisgespräche zwischen London und Berlin. Es beleuchtet die verschiedenen Ansätze und Interessen beider Seiten und zeigt, dass zumindest Teile der Londoner Regierung durchaus gewillt waren, ein Verteidigungsbündnis mit dem Kaiserreich einzugehen.
IV. Gründe für das Scheitern der Verhandlungen
Dieses Kapitel analysiert die Gründe für das Scheitern der deutsch-britischen Verhandlungen. Es beleuchtet die Rolle der öffentlichen Meinung im Kontext des Burenkrieges und die Bedeutung der wirtschaftlichen Konkurrenz zwischen den beiden Ländern.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die deutsch-britischen Beziehungen um 1900, insbesondere auf die Annäherungsversuche und das Scheitern der Bündnisgespräche. Wichtige Schlüsselbegriffe sind „Splendid Isolation“, „Bündnispolitik“, „Burenkrieg“, „Flottenbau“, „wirtschaftliche Konkurrenz“ und „öffentliche Meinung“.
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- Sven Däschner (Author), 2005, Die deutsch-britische Annäherung um 1900, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/50595