In dieser Arbeit soll es um die Rationalität von Menschen gehen. Was ist überhaupt rational? Können Menschen rational handeln? Oder rationale Entscheidungen treffen? Bei der Beantwortung dieser Fragen wird immer wieder ein Bezug zu behördlichen Personalentscheidungen hergestellt.
Problematiken wie der demographische Wandel, die Flüchtlingskrise oder auch die jüngst wachsende Aufmerksamkeit auf Umweltprobleme stellen Behörden vor immer neue Herausforderungen, die auch mit dem Bedarf an neuen Mitarbeitern einhergehen. Behörden benötigen neue Leute um alte Mitarbeiter zu ersetzen oder um neu geschaffene Stellen zu besetzen, genauso wie die stetige Weiterbildung dieser Mitarbeiter wichtig ist. Hierfür müssen stets neue Entscheidungen für oder gegen Bewerber getroffen werden. Natürlich ist es hierbei wichtig, möglichst langfristig gute Entscheidungen zu fällen.
Schlechte Entscheidungen bezüglich der Einstellung neuer Mitarbeiter oder der Beförderung von bereits angestellten Mitarbeitern könnten nachträglich zu Ineffizienz, Ärger, Problemen und Mehraufwand führen. Im Kontext der behördlichen Arbeit geht dies natürlich auch immer zur Lasten der Gesellschaft. Die Rationalität solcher Personalentscheidungen soll also innerhalb dieser Bachelorarbeit thematisiert werden. Zum einen, ob rationale Personalentscheidungen überhaupt möglich sind und falls nicht, wie es zu Irrationalität kommen könnte oder ob diese vermeidbar ist.
Um diesen Fragen auf den Grund zu gehen sollen zunächst die verschiedenen Entscheidungsmodelle beleuchtet werden. Folgend wird eine Auswahl an Ursachen für Entscheidungsverzerrungen vorgestellt, die selbstverständlich nicht abschließend ist, da dies den Rahmen der Bachelorthesis sprengen würde. Weitergehend werden motivationale Einflüsse auf die Entscheidungsfindung aufgezeigt, bevor die menschliche Wahrnehmung thematisiert wird. Aufgrund dessen was wir wahrnehmen oder wahrnehmen zu glauben, treffen wir unsere Entscheidungen. Deshalb soll auch an dieser Stelle eine nicht abschließende Auswahl an Fehlern innerhalb des Wahrnehmungsprozesses thematisiert werden. Um an dieser Stelle inhaltlich nicht zu sehr abzuschweifen, wird auf einer Darstellung der Physiologie der Sinnesorgane verzichtet. Zuletzt wird eine persönliche Einschätzung über Strategien der Vermeidung von Entscheidungsfehlern abgegeben.
Inhaltsverzeichnis
- A. Einleitung
- B. Irrationale Personalauswahl
- 1. Rationalität bei Entscheidungen
- 1.1 Entscheidungsmodelle
- 1.2 Normative Entscheidungsmodelle
- 1.3 Psychologische Sichtweise
- 1.3.1 Begrenzte Rationalität
- 1.3.2 Urteilsheuristiken
- 1.4 Urteils- und Entscheidungsverzerrungen
- 1.4.1 Verfügbarkeitsheuristik
- 1.4.2 Repräsentativitätsheuristik
- 1.4.3 Verankerung
- 1.4.4 Motivationale Ursachen
- 1.4.4.1 Selbstwertschutz und Selbstwerterhöhung
- 1.4.4.2 Kontrollbedürfnis
- 1.4.4.3 Stimmungen
- 2. Soziale Wahrnehmung
- 2.1 Grundlegende Prozesse
- 2.2.1 Eindrucksbildung
- 2.2.2 Halo-Effekt
- 2.2 Wahrnehmungstäuschungen
- 2.3 Stereotype und Vorurteile
- 3. Vermeidungsansätze
- C. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die Rationalität behördlicher Personalauswahlentscheidungen. Sie beleuchtet die Frage, ob rationale Entscheidungen in diesem Kontext überhaupt möglich sind und welche Faktoren zu Irrationalität führen können. Die Arbeit analysiert verschiedene Entscheidungsmodelle und untersucht die Rolle kognitiver und motivationaler Verzerrungen im Entscheidungsprozess.
- Analyse verschiedener Entscheidungsmodelle (ökonomisch-normative vs. psychologische Perspektiven)
- Identifikation und Erörterung kognitiver Verzerrungen (z.B. Heuristiken) bei der Entscheidungsfindung
- Untersuchung motivationaler Einflüsse auf die Personalauswahl
- Analyse von Fehlern in der sozialen Wahrnehmung und deren Auswirkungen auf Entscheidungen
- Strategien zur Vermeidung von Entscheidungsfehlern
Zusammenfassung der Kapitel
A. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Irrationalität bei behördlichen Personalauswahlentscheidungen ein. Sie betont die Bedeutung rationaler Entscheidungen im Kontext des demografischen Wandels, der Flüchtlingskrise und der wachsenden Bedeutung von Umweltproblemen. Die Arbeit verfolgt das Ziel, die Möglichkeit rationaler Entscheidungen zu untersuchen und potentielle Ursachen für Irrationalität zu identifizieren. Die Methodik der Arbeit wird kurz umrissen, wobei die Absicht einer unvoreingenommenen und wertfreien Analyse betont wird.
B. Irrationale Personalauswahl: Dieses Kapitel bildet den Kern der Arbeit und untersucht systematisch die Faktoren, die zu irrationalen Personalauswahlentscheidungen beitragen können. Es beginnt mit einer Diskussion verschiedener Entscheidungsmodelle, um den Unterschied zwischen ökonomisch-normativen und psychologischen Ansätzen zu verdeutlichen. Anschließend werden kognitive Verzerrungen wie die Verfügbarkeits- und Repräsentativitätsheuristik sowie motivationale Einflüsse auf die Entscheidungsfindung detailliert analysiert. Schließlich werden Aspekte der sozialen Wahrnehmung und deren potenziellen Fehlerquellen im Kontext der Personalauswahl beleuchtet. Zusammenfassend werden die verschiedenen theoretischen Ansätze und empirischen Befunde zu einem umfassenden Bild der möglichen Ursachen für Irrationalität bei Personalauswahlentscheidungen zusammengefügt.
Schlüsselwörter
Personalauswahl, Behörden, Rationalität, Irrationalität, Entscheidungsmodelle, Entscheidungsverzerrungen, Heuristiken, Soziale Wahrnehmung, Stereotype, Vorurteile, Motivationale Einflüsse, Vermeidungsansätze.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Bachelorarbeit: Irrationale Personalauswahl
Was ist der Gegenstand der Bachelorarbeit?
Die Bachelorarbeit untersucht die Rationalität von Personalauswahlentscheidungen in Behörden. Sie analysiert, inwieweit rationale Entscheidungen in diesem Bereich möglich sind und welche Faktoren zu irrationalen Entscheidungen führen können.
Welche Aspekte werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit beleuchtet verschiedene Entscheidungsmodelle (ökonomisch-normative und psychologische Perspektiven), untersucht kognitive Verzerrungen (wie Heuristiken), analysiert motivationale Einflüsse auf die Personalauswahl, betrachtet Fehler in der sozialen Wahrnehmung und deren Auswirkungen auf Entscheidungen und schließlich Strategien zur Vermeidung von Entscheidungsfehlern.
Welche Entscheidungsmodelle werden verglichen?
Die Arbeit vergleicht ökonomisch-normative und psychologische Entscheidungsmodelle, um die Unterschiede in den Ansätzen und ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen aufzuzeigen.
Welche kognitiven Verzerrungen werden untersucht?
Die Arbeit analysiert detailliert kognitive Verzerrungen wie die Verfügbarkeits- und Repräsentativitätsheuristik. Weitere Urteils- und Entscheidungsverzerrungen werden ebenfalls berücksichtigt.
Welche Rolle spielen motivationale Einflüsse?
Motivationale Einflüsse, wie Selbstwertschutz, Selbstwerterhöhung, Kontrollbedürfnis und Stimmungen, werden untersucht, um ihren Einfluss auf die Objektivität der Personalauswahlentscheidungen zu beleuchten.
Wie werden soziale Wahrnehmung und deren Fehlerquellen berücksichtigt?
Die Arbeit analysiert die Rolle der sozialen Wahrnehmung und potentieller Fehlerquellen wie dem Halo-Effekt, Stereotypen und Vorurteilen im Kontext der Personalauswahl.
Welche Strategien zur Vermeidung von Entscheidungsfehlern werden vorgestellt?
Die Arbeit skizziert verschiedene Ansätze und Strategien, um die identifizierten Entscheidungsfehler und irrationalen Einflüsse bei der Personalauswahl zu vermeiden.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung (A), den Hauptteil über irrationale Personalauswahl (B) und eine Schlussbetrachtung (C). Kapitel B beinhaltet detaillierte Analysen zu Entscheidungsmodellen, kognitiven und motivationalen Verzerrungen sowie sozialer Wahrnehmung.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Personalauswahl, Behörden, Rationalität, Irrationalität, Entscheidungsmodelle, Entscheidungsverzerrungen, Heuristiken, Soziale Wahrnehmung, Stereotype, Vorurteile, Motivationale Einflüsse, Vermeidungsansätze.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Rationalität behördlicher Personalauswahlentscheidungen zu untersuchen und die Faktoren zu identifizieren, die zu Irrationalität führen. Sie möchte ein umfassendes Bild der potentiellen Ursachen für irrationale Entscheidungen liefern und mögliche Lösungsansätze aufzeigen.
- Arbeit zitieren
- Valentin Löpp (Autor:in), 2019, Irrationalität bei der behördlichen Personalauswahl. Wie trifft man rationale Personalentscheidungen?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/505747