Ein kursorischer Blick in die Medienlandschaften Guatemalas und Südafrikas genügt: Gewalt und Kriminalität gehören zu den beherrschenden Themata der (ver)öffentlichten Meinung.
Auch in der Perzeption der Bürger wird Kriminalität, insbesondere Gewaltkriminalität, als eines der zentralen Probleme in den betreffenden Ländern wahrgenommen. In neueren guatemaltekischen Opferstudien gaben drei von fünf Familien an, dass mindestens ein Mitglied ihrer Familie in den letzten 12 Monaten Opfer einer Gewalttat geworden sei. Knapp die Hälfte der Guatemaltecos fühlt sich in der eigenen Nachbarschaft sehr unsicher oder unsicher.
Obwohl die Prominenz der Thematik als nationale Priorität im Vergleich zu früheren Erhebungen im südafrikanischen Fall abgenommen hat, blieben die persönlichen Erfahrungswerte der Bürger mit Kriminalität und Gewalt stabil. In einer Studie des Afrobarometers im Oktober/November 2004 gaben fast 6 von 10 Befragten (57%) an, dass sie sich in ihrem eigenen Haus vor Verbrechen fürchten. Ein Drittel (34%) gab an, dass ihnen oder jemandem aus der Familie etwas aus dem Haus gestohlen wurde. Ein Fünftel der Befragten (19%) sagte, dass ihnen oder jemandem aus ihrer Familie physische Gewalt angetan wurde.
Statistiken der Inter-American Development Bank (IDB) bestätigen die persönlichen Wahrnehmungen: Lateinamerika und Afrika südlich der Sahara sind die gewalttätigsten Regionen der Welt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Theoretische Perspektiven
- 2.1. Die aktuelle Debatte im entwicklungstheoretischen Kontext
- 2.2. Definitorische Grundlagen: Gewalt, Kriminalität und Sicherheit
- 2.3. Good Governance
- 2.3.1. Good Governance und Sicherheit
- 2.3.2. Good Security Governance
- 2.4. Fragile Staatlichkeit
- 2.4.1. States at Risk
- 2.4.1.1. Die Kernfunktionen des Staates
- 2.4.1.2. Kategorien fragiler Staatlichkeit
- 2.5. Fazit und Forschungsdesign
- 3. Gewalt und Kriminalität als Entwicklungs- und Sicherheitsproblem: Guatemala und Südafrika – „States at Risk?“
- 3.1. Gewalt und Kriminalität: „Anschlag auf Entwicklung?“
- 3.1.1. Guatemala
- 3.1.2. Südafrika
- 3.1.3. Ergebnisse
- 3.2. Die Wahrnehmung der staatlichen Sicherheitsfunktion: „States at Risk?“
- 3.2.1. Guatemala
- 3.2.2. Südafrika
- 3.2.3. Ergebnisse
- 4. Herausforderungen für die Entwicklungszusammenarbeit – Ansatzpunkte für „Good Security Governance“ in Guatemala und Südafrika
- 4.1. Guatemala
- 4.2. Südafrika
- 5. Schlussbemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Magisterarbeit untersucht die Herausforderungen für "Security Governance" in der Entwicklungszusammenarbeit, wobei Gewalt und Kriminalität als Entwicklungs- und Sicherheitsprobleme in Südafrika und Guatemala im Fokus stehen. Die Arbeit analysiert die Situation in beiden Ländern unter dem Aspekt "States at Risk".
- Analyse von Gewalt und Kriminalität als Entwicklungshindernisse
- Untersuchung der Wahrnehmung staatlicher Sicherheitsfunktionen
- Bewertung der Herausforderungen für die Entwicklungszusammenarbeit
- Entwicklung von Ansatzpunkten für "Good Security Governance"
- Vergleichende Betrachtung von Guatemala und Südafrika
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt die hohe Präsenz von Gewalt und Kriminalität in Guatemala und Südafrika heraus, gestützt auf Medienberichte, Opferstudien und Statistiken der Inter-American Development Bank. Sie verdeutlicht die Bedeutung des Themas als nationales Problem und leitet zur zentralen Forschungsfrage der Arbeit über.
2. Theoretische Perspektiven: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen der Arbeit dar. Es beleuchtet die aktuelle Debatte im entwicklungstheoretischen Kontext, definiert die Kernbegriffe Gewalt, Kriminalität und Sicherheit, und diskutiert Konzepte wie Good Governance, Good Security Governance und fragile Staatlichkeit ("States at Risk"). Es beschreibt die Kernfunktionen eines funktionierenden Staates und kategorisiert die Merkmale fragiler Staatlichkeit, um den analytischen Rahmen für die Fallstudien zu schaffen.
3. Gewalt und Kriminalität als Entwicklungs- und Sicherheitsproblem: Guatemala und Südafrika – „States at Risk?“: Dieses Kapitel präsentiert Fallstudien zu Guatemala und Südafrika, analysiert die Ausprägung von Gewalt und Kriminalität in beiden Ländern und untersucht die Wahrnehmung der staatlichen Sicherheitsfunktion durch die Bevölkerung. Es vergleicht die Ergebnisse und identifiziert Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den beiden Fallstudien im Hinblick auf die "States at Risk"-Perspektive.
4. Herausforderungen für die Entwicklungszusammenarbeit – Ansatzpunkte für „Good Security Governance“ in Guatemala und Südafrika: Dieses Kapitel analysiert die Herausforderungen für die Entwicklungszusammenarbeit im Kontext der in den vorherigen Kapiteln dargestellten Problemlagen und entwickelt Ansatzpunkte für eine verbesserte "Good Security Governance" in Guatemala und Südafrika. Es untersucht mögliche Strategien und Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit und zur Stärkung der staatlichen Institutionen.
Schlüsselwörter
Security Governance, Entwicklungszusammenarbeit, Gewalt, Kriminalität, Fragile Staatlichkeit, States at Risk, Guatemala, Südafrika, Good Governance, Sicherheitssektorreform.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Magisterarbeit: Gewalt und Kriminalität als Entwicklungs- und Sicherheitsprobleme in Guatemala und Südafrika
Was ist der Gegenstand dieser Magisterarbeit?
Die Magisterarbeit untersucht die Herausforderungen für "Security Governance" in der Entwicklungszusammenarbeit, wobei Gewalt und Kriminalität als Entwicklungs- und Sicherheitsprobleme in Südafrika und Guatemala im Fokus stehen. Die Arbeit analysiert die Situation in beiden Ländern unter dem Aspekt "States at Risk".
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit analysiert Gewalt und Kriminalität als Entwicklungshindernisse, untersucht die Wahrnehmung staatlicher Sicherheitsfunktionen, bewertet die Herausforderungen für die Entwicklungszusammenarbeit und entwickelt Ansatzpunkte für "Good Security Governance". Ein wichtiger Aspekt ist der Vergleich zwischen Guatemala und Südafrika.
Welche theoretischen Konzepte werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf Konzepte wie Good Governance, Good Security Governance und fragile Staatlichkeit ("States at Risk"). Sie definiert die Kernbegriffe Gewalt, Kriminalität und Sicherheit und beschreibt die Kernfunktionen eines funktionierenden Staates sowie die Merkmale fragiler Staatlichkeit.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, Theoretische Perspektiven, Gewalt und Kriminalität als Entwicklungs- und Sicherheitsproblem (Fallstudien Guatemala und Südafrika), Herausforderungen für die Entwicklungszusammenarbeit und Ansatzpunkte für "Good Security Governance", sowie Schlussbemerkungen. Jedes Kapitel wird in der Zusammenfassung der Kapitel detailliert beschrieben.
Welche Länder werden untersucht?
Die Arbeit konzentriert sich auf Fallstudien in Guatemala und Südafrika, um die Herausforderungen von "Security Governance" in diesen Ländern zu analysieren und zu vergleichen.
Welche Methoden werden angewendet?
Die Arbeit verwendet eine vergleichende Fallstudienmethode, um die Situation in Guatemala und Südafrika zu analysieren. Die Datenbasis umfasst Medienberichte, Opferstudien und Statistiken der Inter-American Development Bank.
Was sind die zentralen Ergebnisse der Arbeit?
Die Arbeit identifiziert Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Ausprägung von Gewalt und Kriminalität sowie in der Wahrnehmung der staatlichen Sicherheitsfunktion in Guatemala und Südafrika. Sie entwickelt Ansatzpunkte für eine verbesserte "Good Security Governance" in beiden Ländern.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Die Schlussfolgerungen der Arbeit beziehen sich auf die Herausforderungen für die Entwicklungszusammenarbeit im Kontext von Gewalt und Kriminalität in fragilen Staaten. Es werden Ansatzpunkte für eine verbesserte "Good Security Governance" vorgeschlagen, um die Sicherheit zu verbessern und staatliche Institutionen zu stärken.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Security Governance, Entwicklungszusammenarbeit, Gewalt, Kriminalität, Fragile Staatlichkeit, States at Risk, Guatemala, Südafrika, Good Governance, Sicherheitssektorreform.
- Quote paper
- Jan-Oliver Ruhnke (Author), 2005, "Security Governance in der Entwicklungszusammenarbeit" - Gewalt und Kriminalität als Entwicklungs- und Sicherheitsproblem: Südafrika und Guatemala - "States at Risk?", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/50545