Für Anleger stellt sich die Frage, in welche Branchen und in welche Aktien investiert werden soll und wann der beste Zeitpunkt für einen Kauf oder Verkauf ist. Ziel dabei ist, den Werterhalt zu gewährleisten und im besten Fall das Vermögen zu vermehren. Dabei können Anleger auf eine Vielzahl verschiedener Aktienbewertungen zurückgreifen. Es wird oft eine Analyseart, welche Vor- und Nachteile aufweist, gewählt und anhand dieser Investitionen getätigt. Eine Kombination der Analysemethoden für Aktien kann das Risiko möglicherweise minimieren oder auch die Rendite maximieren. Das Ziel dieser Arbeit ist, ein Bewertungsmodell zu kreieren und zu überprüfen, ob dieses einen Mehrwert gegenüber den vorhandenen einzelnen Modellen hat. Dabei werden folgende Forschungsfragen gestellt: Wie können aufgrund von Daten der Branchen- und Fundamentalanalyse Rückschlüsse auf eine Risikominimierung geschlossen werden? Wie kann mithilfe der Chartanalyse der bestmögliche Kauf- und Verkaufszeitpunkt ermittelt werden? Wie lassen sich die einzelnen Analysen zu einem Bewertungsmodell in Verbindung setzen?
Die EZB (Europäische Zentralbank) ist seit 1990 für die Währungspolitik in der Eurozone (Länder, welche den Euro als Zahlungsmittel führen) zuständig. Eine der wichtigsten Aufgaben dieser ist die Gewährleistung der Preisstabilität. Das Ziel ist, die jährliche Inflation nicht über 2 % steigen zu lassen. Um diese Aufgabe zu erfüllen und das Ziel der 2 % Marke zu unterbieten, nutzt die EZB den Leitzins. Die Geldpolitik eines Landes oder eines Währungsraumes kann expansiv oder restriktiv sein. Bei einer expansiven Geldpolitik werden die Märkte mit liquiden Mitteln versorgt. Die restriktive Geldpolitik hingegen hat als Priorität die Geldwertstabilität, welche durch einen höheren Leitzins erfolgen kann. Dieses Vorgehen wird gesamtheitlich als Geldpolitik verstanden. Die Europäische Zentralbank belässt den Leitzins in der Eurozone (2019) weiterhin bei 0 %. Für Anleger bedeutet dieser Zinssatz eine jährliche Wertminderung durch die Inflation. Um dieser entgegenzuwirken, suchen Anleger verschiedene Anlageformen, um deren Vermögen vor einer Wertminderung zu schützen. Aktien eignen sich als Alternative zum Sparbuch.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Definitionen und Begriffe der Finanzwelt
- 3 Branchenstrukturanalyse
- 3.1 Erklärung für den Kapitalmarkt
- 3.2 Die „Five Forces“ nach Michael E. Porter
- 3.2.1 Bedrohung durch potenzielle Konkurrenz
- 3.2.2 Marktmacht der Lieferanten
- 3.2.3 Marktmacht der Abnehmer
- 3.2.4 Bedrohung durch Ersatzprodukte
- 3.2.5 Rivalität der Wettbewerber
- 3.3 Interpretation der „Five Forces“
- 3.4 Anwendung für Anleger
- 4 Fundamentalanalyse
- 4.1 Entstehung der Fundamentalanalyse
- 4.2 Vertreter / Weiterentwicklung der Fundamentalanalyse
- 4.3 Kennzahlen der Fundamentalanalyse
- 4.3.1 Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
- 4.3.2 Das Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)
- 4.3.3 Das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV)
- 4.3.4 Die Dividendenrendite
- 4.3.5 Der Verschuldungsgrad und die Eigenkapitalquote
- 4.3.6 Earnings before interest and taxes (EBIT)
- 4.3.7 Die Gesamtkapitalrentabilität
- 4.4 Bewertung der Fundamentalanalyse
- 4.5 Interpretation der Kennzahlen
- 5 Die Chartanalyse
- 5.1 Entstehung der Technischen Analyse (Chartanalyse)
- 5.2 Vertreter / Weiterentwicklung der Charttheorie
- 5.3 Charttypen
- 5.4 Hilfestellungen für Kauf- oder Verkaufsentscheidungen
- 5.5 Bewertung der Charttechniken
- 6 Zusammenführung der Analysen
- 6.1 Resümee/Conclusio
- 6.2 Beantwortung der Forschungsfragen
- 6.3 Blick in die Zukunft
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit untersucht alternative Anlagemöglichkeiten im Kontext der anhaltenden Nullzinspolitik der EZB und konzentriert sich auf die Aktienbewertung. Ziel ist die Entwicklung eines Drei-Stufen-Modells zur Aktienbewertung, welches sowohl die Rendite maximiert als auch das Risiko minimiert. Das Modell kombiniert Branchenanalyse, Fundamentalanalyse und Chartanalyse.
- Entwicklung eines Drei-Stufen-Modells zur Aktienbewertung
- Anwendung der „Five Forces“ von Porter zur Branchenanalyse
- Anwendung fundamentaler Kennzahlen zur Unternehmensbewertung
- Integration der Chartanalyse zur Bestimmung optimaler Handelszeitpunkte
- Empirische Überprüfung des entwickelten Bewertungsmodells
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Aktienanlage als Alternative zur Nullzinspolitik ein und formuliert die Forschungsfragen und die Methodik der Arbeit. Sie beschreibt das Drei-Stufen-Modell und den Aufbau der Arbeit.
2 Definitionen und Begriffe der Finanzwelt: Dieses Kapitel klärt grundlegende Begriffe und Definitionen aus der Finanzwelt, die für das Verständnis der folgenden Analysen unerlässlich sind. Es legt den semantischen Rahmen für die gesamte Arbeit fest und stellt sicher, dass alle verwendeten Begriffe einheitlich verstanden werden.
3 Branchenstrukturanalyse: Dieses Kapitel erläutert die Bedeutung der Branchenstrukturanalyse für Investitionsentscheidungen. Im Zentrum steht das "Five-Forces"-Modell von Porter, welches systematisch die Attraktivität einer Branche anhand von fünf Wettbewerbskräften bewertet. Die Anwendung dieses Modells wird detailliert beschrieben und für Anleger interpretiert. Es dient als erster Filter, um vielversprechende Branchen am Aktienmarkt zu identifizieren.
4 Fundamentalanalyse: Dieses Kapitel befasst sich eingehend mit der Fundamentalanalyse, ihrer Entstehung und den wichtigsten Vertretern. Es werden diverse Kennzahlen vorgestellt (KGV, KCV, KBV, Dividendenrendite etc.), ihre Berechnung erläutert und Möglichkeiten zur Interpretation und Bewertung im Hinblick auf das Wachstumspotenzial eines Unternehmens dargestellt. Die Kapitel beschreibt, wie diese Kennzahlen zur Risikominderung beitragen können.
5 Die Chartanalyse: Das Kapitel widmet sich der Chartanalyse als technisches Werkzeug zur Bestimmung von Kauf- und Verkaufszeitpunkten. Es beleuchtet die Entstehung und Entwicklung der Charttechnik und beschreibt verschiedene Charttypen und Hilfsmittel zur Trendanalyse. Es erläutert, wie diese Analyse zur Renditemaximierung und Verlustminimierung beitragen kann.
Schlüsselwörter
Aktienbewertung, Drei-Stufen-Modell, Fundamentalanalyse, Chartanalyse, Branchenstrukturanalyse, "Five Forces", Porter, Kennzahlen, Risiko, Rendite, KGV, KCV, KBV, Dividendenrendite, Trendanalyse, Investitionsentscheidung, Nullzinspolitik, EZB.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Masterarbeit: Aktienbewertung in Zeiten der Nullzinspolitik
Was ist der Gegenstand der Masterarbeit?
Die Masterarbeit befasst sich mit der Entwicklung eines Drei-Stufen-Modells zur Aktienbewertung, das sowohl die Rendite maximiert als auch das Risiko minimiert. Dieses Modell berücksichtigt die anhaltende Nullzinspolitik der EZB und bietet alternative Anlagemöglichkeiten im Aktienmarkt.
Welche Methoden werden in der Arbeit angewendet?
Die Arbeit kombiniert drei Analysemethoden: Branchenstrukturanalyse (mittels des Porter's Five Forces Modells), Fundamentalanalyse (unter Verwendung verschiedener Kennzahlen wie KGV, KCV, KBV, Dividendenrendite etc.) und Chartanalyse (inkl. verschiedener Charttypen und Trendanalysen). Diese drei Stufen werden in einem Drei-Stufen-Modell integriert.
Welche Kennzahlen der Fundamentalanalyse werden verwendet?
Die Arbeit verwendet verschiedene Kennzahlen der Fundamentalanalyse, darunter das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), das Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV), das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV), die Dividendenrendite, den Verschuldungsgrad, die Eigenkapitalquote, Earnings before interest and taxes (EBIT) und die Gesamtkapitalrentabilität. Diese Kennzahlen werden zur Bewertung des Wachstumspotenzials und zur Risikominderung eingesetzt.
Wie wird die Branchenstrukturanalyse durchgeführt?
Die Branchenstrukturanalyse basiert auf dem "Five Forces"-Modell von Michael E. Porter. Dieses Modell analysiert fünf Wettbewerbskräfte (Bedrohung durch potenzielle Konkurrenz, Marktmacht der Lieferanten, Marktmacht der Abnehmer, Bedrohung durch Ersatzprodukte und Rivalität der Wettbewerber), um die Attraktivität einer Branche zu bewerten und vielversprechende Branchen am Aktienmarkt zu identifizieren.
Welche Rolle spielt die Chartanalyse im Modell?
Die Chartanalyse dient der Bestimmung optimaler Handelszeitpunkte. Die Arbeit beschreibt verschiedene Charttypen und Hilfsmittel zur Trendanalyse, um die Rendite zu maximieren und Verluste zu minimieren. Sie ergänzt die Fundamentalanalyse und Branchenanalyse.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel: Einleitung, Definitionen und Begriffe der Finanzwelt, Branchenstrukturanalyse, Fundamentalanalyse, Chartanalyse und die Zusammenführung der Analysen mit Resümee, Beantwortung der Forschungsfragen und Ausblick.
Was ist das Ziel des Drei-Stufen-Modells?
Das Ziel des Drei-Stufen-Modells ist die Entwicklung einer Aktienbewertungsstrategie, die sowohl die Rendite maximiert als auch das Risiko minimiert. Es kombiniert die Stärken der Branchenstrukturanalyse, Fundamentalanalyse und Chartanalyse für eine ganzheitliche Aktienbewertung.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Aktienbewertung, Drei-Stufen-Modell, Fundamentalanalyse, Chartanalyse, Branchenstrukturanalyse, "Five Forces", Porter, Kennzahlen, Risiko, Rendite, KGV, KCV, KBV, Dividendenrendite, Trendanalyse, Investitionsentscheidung, Nullzinspolitik, EZB.
- Quote paper
- Alois Ebner (Author), 2019, Aktienbewertungen. Eine Kombination der Analysemethoden, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/505434