Der Glaubensgrundsatz des Calvinismus ist, dass Gott die Menschen von der Geburt in Auserwählte und Verdammte eingeteilt hat, diese Einteilung kommt aber erst im Jenseits zur Geltung. Der Auserwählte im Diesseits ist frei von allen Sünden und wird mit diesen auch nicht konfrontiert, der Verdammte aber kann keiner Sünde entkommen. In der irdischen Welt kann man die beiden nicht unterscheiden, so dass keine genau weiß ob er auserwählt oder verdammt ist. Jeder Gläubiger hofft natürlich, der Auserwählte zu sein, wobei der Glauben daran schon die erste Voraussetzung fürs Auserwähltsein ist. Um seinen Glauben daran zu Erhalten und sich von Selbstzweifeln abzulenken, muss der Calvinist ununterbrochen seinen Gott huldigen. Die Huldigung besteht darin, dass man die von Gott gegebene Welt und Zeit schätzt sowie sinnvoll nutzt und ausgestaltet. Das Mittel um Gott auf der Welt zu würdigen ist stetige körperliche und geistige Arbeit, als der Selbstzweck des Lebens überhaupt. Im Vergleich zu den vorhergehenden christlichen Glaubensarten liegt hier die Betonung auf stetig. Das wichtige ist nicht, Gott mit ein Paar guten Taten zu preisen sondern sich und seine Lebensart völlig nach diesem zu richten. Das Sterben nach Mehrung Gottes Ruhmes auf Erden ist das streben nach dem heiligen Leben. Da Handeln für die Allgemeinheit durch Arbeit, Gott rühmt, ist alle Zeit die man mit eigenen Interessen und Freizeitbeschäftigungen verbringet, verschwendete zeit. Mann kann nicht genug Arbeiten und sich in seinen Taten steigern. Die wichtigsten Prinzipien des Glaubens sowie Lebensbereiche auf die der Glaube starken Einfluss hatte werde ich jetzt näher erläutern.
Inhaltsverzeichnis
- Max Weber: Protestantismus und Kapitalismus
- Religion und Wirtschaftsethik
- Protestantismus und Kapitalismus
- Religion und Arbeitsverhalten
- Einfluss der Religion auf die Wirtschaft
- Die mittelalterliche christliche Haltung zur Arbeit
- Die Reformation und die Interpretation von Arbeit und sozialem Stand
- Der Calvinismus und seine Auswirkungen auf die Wirtschaft
- Die Glaubensgrundsätze des Calvinismus
- Reichtum und Arbeit im Calvinismus
- Freizeitbeschäftigungen und Kultur im Calvinismus
- Die Entstehung des Kapitalismus
- Die asketische Arbeitsamkeit und Sparsamkeit
- Die menschliche Natur und die Entwicklung des Kapitalismus
- Religion als Ideologie
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay untersucht den Zusammenhang zwischen religiösen Glaubensvorstellungen und Wirtschaftsethik, insbesondere zwischen Protestantismus und Kapitalismus. Der Text analysiert, wie religiöse Prinzipien das Wirtschafts- und Arbeitsverhalten von Gläubigen beeinflusst haben und wie diese Einflüsse zur Entstehung des modernen Kapitalismus beigetragen haben.
- Die Rolle der Religion in der Wirtschaftsgeschichte
- Die unterschiedlichen Haltungen verschiedener Religionen zur Arbeit und zum Reichtum
- Der Einfluss des Calvinismus auf die Entwicklung des Kapitalismus
- Die Bedeutung der asketischen Arbeitsamkeit und Sparsamkeit
- Die Auswirkungen des Kapitalismus auf die menschliche Natur und die Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Der Essay beginnt mit einer allgemeinen Betrachtung des Zusammenhangs zwischen Religion und Wirtschaftsethik, wobei der Einfluss der Religion auf die soziale und wirtschaftliche Entwicklung früherer Gesellschaften hervorgehoben wird. Anschließend werden die spezifischen Haltungen von Christentum und Judentum zur Arbeit und zum Geldverleih im Mittelalter erläutert.
Im Folgenden wird die Reformation von Luther und ihre Interpretation von Arbeit und sozialem Stand untersucht. Der Essay konzentriert sich dann auf den Calvinismus und seine Glaubensgrundsätze, insbesondere die Vorstellung der Predestination und die Bedeutung der asketischen Arbeitsamkeit. Es wird gezeigt, wie diese Prinzipien die Entstehung des modernen Kapitalismus beeinflusst haben.
Der Essay analysiert die Auswirkungen des Calvinismus auf die Einstellung zum Reichtum, zur Arbeit und zu Freizeitbeschäftigungen. Es wird hervorgehoben, wie die asketische Lebensweise und die Betonung von harter Arbeit und Sparsamkeit zu einer Anhäufung von Kapital führten.
Schließlich werden die Auswirkungen des Kapitalismus auf die menschliche Natur und die Gesellschaft diskutiert. Der Essay betont, dass der Kapitalismus zwar aus religiösen Prinzipien entstanden ist, aber nicht notwendigerweise deren Intentionen widerspiegelt. Es wird argumentiert, dass die menschliche Natur, die immer nach mehr strebt, eine wichtige Rolle in der Entwicklung des Kapitalismus spielt.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen des Essays sind die Beziehung zwischen Religion und Wirtschaft, Protestantismus und Kapitalismus, asketische Arbeitsamkeit, Sparsamkeit, Predestination, menschliche Natur, und die Entwicklung des modernen Kapitalismus.
- Citation du texte
- Anonym (Auteur), 2005, Max Weber: Protestantismus und Kapitalismus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/50509