Siemens tut es und Volkswagen auch. ThyssenKrupp sollte es machen und Scout24 vielleicht auch. Die Rede ist von der Abspaltung einzelner, profitabler Unternehmenssparten, um den Fokus großer Firmen zu schärfen und diese wieder handlungsfähig zu machen. Diese Form der Desinvestition wird durch die fortschreitende Globalisierung für Unternehmen zunehmend interessant. Denn mit dem so verflüssigten Kapital sind agile Zukunftsinvestitionen wieder möglich.
Wie groß ist das Potential von Desinvestitionen an der Wertsteigerung eines Unternehmens? Können dadurch wirklich neue Werte geschaffen werden? Der Autor arbeitet dafür Motive und Instrumente für Desinvestitionen heraus und beantwortet die Frage: Können die theoretischen Erklärungsansätze auch praktisch bestätigt werden?
Der Shareholder Value dient dabei als Maßstab. Doch auch die Wertsteigerungspotentiale und Vorteile einer Diversifikation, welche bislang klassisch durch Mergers & Acquisitions erzielt werden, beleuchtet der Autor. Er stellt diverse Ansätze vor, die zur Erklärung einer Unternehmenswertsteigerung durch Desinvestition existieren. Darüber hinaus wertet der Autor zahlreiche praktische Studien für die USA und Deutschland aus und stellt die Ergebnisse in zwei Meta-Analysen anschaulich dar.
Aus dem Inhalt:
- Sell-off
- Spin-off
- Split-off
- Equity Carve-out
- Tracking Stock
- Prinzipal-Agent-Theorie
- Informationshypothese
- Managmenteffizienzhypothese
- Signalingeffekte
- Dyssynergien
- Werttransferhypothese
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Motivation und Zielsetzung
- Aufbau der Arbeit
- Begriffsdefinitionen und Abgrenzungen
- Definition von Desinvestitionen
- Motive von Desinvestitionen
- Freiwillige Desinvestitionen
- Konzentration auf die Kerngeschäfte
- Trennung von einem unrentablen Unternehmensteil
- Finanzmittelbeschaffung
- Höhere Kapitalmarktbewertung
- Unfreiwillige Desinvestitionen
- Desinvestitionsinstrumente
- Sell-off
- Spin-off und Split-off
- Equity Carve-Out
- Tracking Stock
- Shareholder Value als Maßstab der Wertsteigerung
- Diversifikation
- Synergieeffekte
- Marktmachtsteigerung
- Weitere Wertquellen
- Der Diversifikationsabschlag
- Theoretische Erklärungsansätze zur Wertsteigerung durch Desinvestitionen
- Prinzipal-Agent-Theorie
- Prinzipal-Agent-Beziehungen zwischen der Konzernspitze und den Bereichsmanagern
- Prinzipal-Agent-Beziehungen zwischen den Anteilseignern und der Konzernspitze
- Informationshypothese
- Managementeffizienzhypothese
- Signalingeffekte
- Auflösung von Dyssynergien
- Werttransferhypothese
- Wahl des Desinvestitionsinstrumentes
- Empirische Befunde
- Vorgehensweise bei Ereignisstudien
- Empirische Ergebnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Instrumente und Motive von Desinvestitionen und analysiert deren Einfluss auf die Wertsteigerung von Unternehmen. Es wird geprüft, ob Desinvestitionen tatsächlich "Werte schaffen" und ob theoretische Erklärungsansätze durch empirische Befunde bestätigt werden können.
- Definition und Abgrenzung von Desinvestitionen
- Motive für Desinvestitionen (freiwillig und unfreiwillig)
- Verschiedene Desinvestitionsinstrumente (Sell-off, Spin-off, Equity Carve-out, Tracking Stock)
- Theoretische Erklärungsansätze (Prinzipal-Agent-Theorie, Informationshypothese, Managementeffizienzhypothese)
- Empirische Befunde zu Aktienkursreaktionen auf Desinvestitionsankündigungen
Zusammenfassung der Kapitel
Einführung: Die Einleitung motiviert die Arbeit mit dem zunehmenden Trend der Desinvestitionen bei großen Konzernen und dem damit verbundenen Ziel der Wertsteigerung. Sie beschreibt die Zielsetzung, die Fragestellung der Arbeit (Beitrag von Desinvestitionen zur Wertsteigerung) und den Aufbau der Arbeit. Die Beispiele von Volkswagen (Traton), Thyssenkrupp, Scout24 und Siemens veranschaulichen die Aktualität des Themas.
Begriffsdefinitionen und Abgrenzungen: Dieses Kapitel definiert den Begriff "Desinvestition" präzise, grenzt ihn von anderen Restrukturierungsmaßnahmen ab und unterscheidet zwischen freiwilligen und unfreiwilligen Desinvestitionen. Es erläutert verschiedene Motive wie Konzentration auf Kerngeschäfte, Trennung von unrentablen Bereichen, Finanzmittelbeschaffung und Verbesserung der Kapitalmarktbewertung. Die gängigen Desinvestitionsinstrumente (Sell-off, Spin-off, Equity Carve-out, Tracking Stock) werden vorgestellt und anhand von Beispielen illustriert.
Diversifikation: Dieses Kapitel untersucht die Wertsteigerungspotenziale der Diversifikation, die durch Desinvestitionen aufgehoben werden können. Es analysiert Synergieeffekte (operative, finanzielle, steuerliche), Marktmachtsteigerung und weitere Wertquellen. Der Diversifikationsabschlag wird als Gegenargument zur Diversifikation und als Argument für Desinvestitionen erläutert, wobei die Ambivalenz und die Abhängigkeit von verschiedenen Faktoren betont wird.
Theoretische Erklärungsansätze zur Wertsteigerung durch Desinvestitionen: Dieses Kapitel beleuchtet verschiedene theoretische Ansätze, die die Wertsteigerung durch Desinvestitionen erklären. Im Mittelpunkt steht die Prinzipal-Agent-Theorie, die die Informationsasymmetrien und Zielkonflikte zwischen Anteilseignern, Konzernleitung und Bereichsmanagern analysiert und die Ineffizienzen des internen Kapitalmarktes hervorhebt. Weitere Ansätze umfassen die Informationshypothese, die Managementeffizienzhypothese und die Signalwirkung von Desinvestitionen.
Wahl des Desinvestitionsinstrumentes: Dieses Kapitel beschreibt die Kriterien für die Auswahl des geeigneten Desinvestitionsinstrumentes (Sell-off, Spin-off, Equity Carve-out, Tracking Stock) abhängig von Faktoren wie Finanzierungsbedarf, Synergieeffekte, Kapitalmarktbewertung, Kosten der Abspaltung und der Űberlebensfähigkeit des abgespaltenen Bereichs. Die Kapitel zeigen auf, dass die Wahl des Instruments eine Abwägung verschiedener Faktoren erfordert und die optimale Wahl vom konkreten Fall abhängt.
Empirische Befunde: Dieses Kapitel beschreibt die Methodik von Ereignisstudien zur Analyse von Aktienkursreaktionen auf Desinvestitionsankündigungen. Es präsentiert und diskutiert empirische Ergebnisse aus US-amerikanischen und deutschen Studien zu Equity Carve-outs, Spin-offs und Sell-offs. Die Ergebnisse zeigen überwiegend positive, wenn auch nicht immer nachhaltige, Aktienkursreaktionen auf Desinvestitionsankündigungen. Zwei Meta-Analysen werden kurz zusammengefasst.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Desinvestitionen und Wertsteigerung
Was ist das Thema dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht Desinvestitionen bei großen Konzernen, analysiert die dahinterstehenden Motive und Instrumente und bewertet deren Einfluss auf die Wertsteigerung. Sie prüft, ob Desinvestitionen tatsächlich zur Wertsteigerung beitragen und ob theoretische Erklärungsansätze durch empirische Befunde gestützt werden.
Welche Desinvestitionsinstrumente werden behandelt?
Die Arbeit behandelt verschiedene Desinvestitionsinstrumente, darunter Sell-off, Spin-off, Split-off, Equity Carve-out und Tracking Stock. Jedes Instrument wird definiert und anhand von Beispielen illustriert.
Welche Motive für Desinvestitionen werden untersucht?
Die Arbeit unterscheidet zwischen freiwilligen und unfreiwilligen Desinvestitionen. Zu den freiwilligen Motiven gehören die Konzentration auf Kerngeschäfte, die Trennung von unrentablen Unternehmensteilen, die Finanzmittelbeschaffung und die Verbesserung der Kapitalmarktbewertung. Unfreiwillige Desinvestitionen werden ebenfalls betrachtet.
Welche theoretischen Erklärungsansätze werden diskutiert?
Die Arbeit beleuchtet verschiedene theoretische Ansätze, um die Wertsteigerung durch Desinvestitionen zu erklären. Im Mittelpunkt steht die Prinzipal-Agent-Theorie, die Informationsasymmetrien und Zielkonflikte zwischen Anteilseignern, Konzernleitung und Bereichsmanagern analysiert. Zusätzlich werden die Informationshypothese, die Managementeffizienzhypothese, Signalingeffekte, die Auflösung von Dyssynergien und die Werttransferhypothese diskutiert.
Wie wird die Wertsteigerung gemessen?
Shareholder Value dient als Maßstab für die Wertsteigerung. Die Arbeit untersucht, ob und inwieweit Desinvestitionen zu einer Erhöhung des Shareholder Value führen.
Welche empirischen Methoden werden verwendet?
Die Arbeit analysiert empirische Befunde, hauptsächlich aus Ereignisstudien, die Aktienkursreaktionen auf Desinvestitionsankündigungen untersuchen. Die Methodik der Ereignisstudien wird erläutert und Ergebnisse aus US-amerikanischen und deutschen Studien zu Equity Carve-outs, Spin-offs und Sell-offs werden präsentiert und diskutiert. Zwei Meta-Analysen werden kurz zusammengefasst.
Welche Rolle spielt Diversifikation in der Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Wertsteigerungspotenziale der Diversifikation und wie diese durch Desinvestitionen aufgehoben werden können. Synergieeffekte, Marktmachtsteigerung und der Diversifikationsabschlag werden analysiert.
Wie wird das geeignete Desinvestitionsinstrument ausgewählt?
Die Arbeit beschreibt die Kriterien für die Auswahl des geeigneten Desinvestitionsinstrumentes, abhängig von Faktoren wie Finanzierungsbedarf, Synergieeffekte, Kapitalmarktbewertung, Kosten der Abspaltung und der Überlebensfähigkeit des abgespaltenen Bereichs. Es wird betont, dass die Wahl des Instruments eine Abwägung verschiedener Faktoren erfordert.
Welche Unternehmen werden als Beispiele genannt?
Die Arbeit verwendet Beispiele von Volkswagen (Traton), Thyssenkrupp, Scout24 und Siemens, um die Aktualität des Themas zu veranschaulichen.
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- Anonym (Author), 2020, Wertsteigerung erfolgreicher Unternehmen durch Desinvestition und Abspaltung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/504982