Die in dieser Ausarbeitung vorzustellende Fehlermöglichkeits- und Einflussanalyse wird als analytische Methode dazu eingesetzt, folgenschwere Fehler zu vermeiden. Sie hat das übergeordnete Ziel, potentielle Schwachstellen eines Produkts frühzeitig zu identifizieren und zu bewerten, wobei mögliche Fehlerquellen und die Auftretenswahrscheinlichkeit von Fehlern gewichtet werden und damit Fehler des Produkts vor ihrem tatsächlichen Eintreten identifiziert und behoben werden können. Nicht zuletzt spielen hierbei die wirtschaftlichen Gesichtspunkte eine entscheidende Rolle. Der frühzeitige präventive Einsatz von Qualitätsmethoden ist besonders bedeutungsvoll, denn je später ein Fehler an einem Produkt entdeckt wird, desto höher sind die Folgekosten, diesen Fehler wieder zu beseitigen. Ganz grob gibt es hierbei die Annahme, dass mit jeder Lebensphase des Produkts, beginnend bei der Planung, die Kosten zur Fehlerbeseitigung um eine 10er-Potenz ansteigen.
Murphys Gesetz macht deutlich, wie menschliche Fehler, Fehler in komplexen Systemen, Produkten oder Prozessen große Schäden verursachen, welche letztendlich mit hohen Kosten, Imageschäden, Kundenunzufriedenheit und auch Zeitverzögerungen einhergehen können. Gerade in der heutigen Zeit der wachsenden Globalisierung und Digitalisierung steigt der internationale Wettbewerb, was zu immer schnelleren Produktzyklen und Produktentwicklungen führt. Hinzu kommen äußere Einflüsse, wie der anstehende Klimawandel und der schwierige Zugang zu Ressourcen, was die Komplexität und die Risiken für Unternehmen zusätzlich erhöht. Es liegt nun an den Unternehmen, diese Risiken in den unterschiedlichsten Unternehmensbereichen zu identifizieren, analysieren, bewerten und dementsprechende Steuerungs- und Überwachungsinstrumente zu implementieren, um das Auftreten etwaiger Fehler auf ein vertretbares Maß zu begrenzen. Die gravierenden Auswirkungen solcher Fehler zeigen etwa die Unglücke der Abstürze zweier Boeing 737-200 im Jahre 1991 bei Colorado Springs und 1994 in der Nähe von Pittsburgh. Der eingetretene Fehler an einem Rudersteuerungsventil konnte erst 5 Jahre nach dem ersten Absturz durch einen Temperaturschocktest detektiert werden. Insgesamt starben bei beiden Abstürzen 157 Personen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Einführung in das Thema
- Problemstellung und Ziel dieser Arbeit
- Aufbau der Arbeit
- Die FMEA-Methode
- Risikomanagement
- Definition und Ziele der FMEA-Methode
- Geschichte der FMEA-Methode
- Vorgehen bei der FMEA-Methode
- FMEA-Fallstudie eines Versandprozesses
- Vorstellung des Versandprozesses
- Strukturanalyse
- Funktionsanalyse
- Fehleranalyse
- Risikobewertung und Optimierung
- Reflexion der durchgeführten FMEA-Fallstudie
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit hat zum Ziel, die Fehlermöglichkeits- und Einflussanalyse (FMEA) in ihren Grundlagen vorzustellen und anhand einer Fallstudie Schritt für Schritt anzuwenden. Der Fokus liegt auf der Dokumentation des Vorgehens und der Begründung der Ergebnisse. Die Arbeit untersucht die Bedeutung der Fehlervermeidung, insbesondere im Kontext technischer Produkte und Prozesse, und beleuchtet die Herausforderungen des Risikomanagements im Rahmen einer FMEA.
- Grundlagen der FMEA-Methode
- Risikomanagement im Kontext der FMEA
- Schritt-für-Schritt-Anwendung der FMEA an einem Beispiel
- Dokumentation und Begründung der Ergebnisse
- Reflexion des FMEA-Prozesses
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Fehlervermeidung ein und betont die Bedeutung von präventiven Qualitätsmethoden im Kontext wachsender Komplexität und Globalisierung. Sie erläutert Murphys Gesetz als Metapher für die potentiellen Folgen menschlicher Fehler und veranschaulicht die Notwendigkeit von Methoden wie der FMEA zur frühzeitigen Identifizierung und Bewertung potenzieller Schwachstellen. Die hohen Kosten verspäteter Fehlererkennung werden hervorgehoben, und das Ziel der Arbeit – die Darstellung und Anwendung der FMEA – wird definiert.
Die FMEA-Methode: Dieses Kapitel liefert die theoretischen Grundlagen der FMEA-Methode. Es beschreibt den Zusammenhang mit dem Risikomanagement, definiert die FMEA und ihre Ziele, beleuchtet ihre geschichtliche Entwicklung und erläutert detailliert das strukturierte Vorgehen bei der Durchführung einer FMEA. Der Abschnitt legt den Fokus auf das Verständnis der Methode als präventives Instrument zur Fehlervermeidung.
FMEA-Fallstudie eines Versandprozesses: Dieser zentrale Teil der Arbeit präsentiert eine detaillierte Fallstudie, die die praktische Anwendung der FMEA an einem realen Versandprozess demonstriert. Er beginnt mit einer Vorstellung des Prozesses, gefolgt von einer Struktur-, Funktions- und Fehleranalyse. Die Risikobewertung und -optimierung bilden den Kern dieses Kapitels, wobei potenzielle Fehler identifiziert, ihre Auswirkungen bewertet und entsprechende Optimierungsmaßnahmen vorgeschlagen werden. Die Reflexion der durchgeführten FMEA-Fallstudie analysiert Stärken und Schwächen des angewandten Verfahrens und liefert wertvolle Erkenntnisse für zukünftige Anwendungen.
Schlüsselwörter
FMEA, Fehlermöglichkeits- und Einflussanalyse, Risikomanagement, Fehlervermeidung, Qualitätsmanagement, Prozessanalyse, Risikobewertung, Fehlerminimierung, Versandprozess, Fallstudie.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Fehlermöglichkeits- und Einflussanalyse (FMEA)
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit bietet eine umfassende Einführung in die Fehlermöglichkeits- und Einflussanalyse (FMEA). Sie beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Kapitelzusammenfassungen, Schlüsselwörter und eine detaillierte Fallstudie zur Anwendung der FMEA in einem realen Versandprozess. Der Fokus liegt auf der verständlichen Darstellung der Methode und der nachvollziehbaren Dokumentation des Vorgehens.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Grundlagen der FMEA-Methode, das Risikomanagement im Kontext der FMEA, die schrittweise Anwendung der FMEA anhand eines Beispiels (Versandprozess), die Dokumentation und Begründung der Ergebnisse sowie eine Reflexion des gesamten FMEA-Prozesses. Es werden die theoretischen Grundlagen ebenso wie die praktische Anwendung der Methode ausführlich erläutert.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur FMEA-Methode, ein Kapitel mit einer detaillierten FMEA-Fallstudie eines Versandprozesses und eine Schlussbetrachtung. Die Einleitung führt in das Thema ein und definiert die Zielsetzung. Das Kapitel zur FMEA-Methode liefert die theoretischen Grundlagen. Die Fallstudie demonstriert die praktische Anwendung und die Schlussbetrachtung fasst die Ergebnisse zusammen.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Das Ziel der Arbeit ist es, die FMEA-Methode verständlich zu erklären und ihre Anwendung anhand einer praxisnahen Fallstudie zu demonstrieren. Es soll gezeigt werden, wie die FMEA zur Fehlervermeidung und zur Optimierung von Prozessen eingesetzt werden kann. Die Arbeit betont die Bedeutung der Dokumentation und der Begründung der Ergebnisse.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: FMEA, Fehlermöglichkeits- und Einflussanalyse, Risikomanagement, Fehlervermeidung, Qualitätsmanagement, Prozessanalyse, Risikobewertung, Fehlerminimierung, Versandprozess, Fallstudie.
Was wird in der Fallstudie gezeigt?
Die Fallstudie analysiert einen realen Versandprozess mithilfe der FMEA-Methode. Sie umfasst eine Strukturanalyse, Funktionsanalyse, Fehleranalyse, Risikobewertung und -optimierung sowie eine Reflexion des gesamten Prozesses. Die Fallstudie dient dazu, die praktische Anwendung der FMEA zu veranschaulichen und die gewonnenen Erkenntnisse zu diskutieren.
Welche Bedeutung hat das Risikomanagement in dieser Arbeit?
Das Risikomanagement ist ein zentraler Bestandteil der Arbeit. Die FMEA wird als Instrument des Risikomanagements vorgestellt, das zur frühzeitigen Identifizierung und Bewertung potenzieller Fehler beiträgt. Die Risikobewertung und -optimierung spielen eine wichtige Rolle in der Fallstudie.
Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Diese Arbeit richtet sich an alle, die sich mit Qualitätsmanagement, Prozessoptimierung und Risikomanagement beschäftigen. Sie ist besonders relevant für Studierende, Fachkräfte in der Industrie und alle, die sich mit der praktischen Anwendung der FMEA auseinandersetzen möchten.
- Quote paper
- Patrick Kanberger (Author), 2019, Die Methodik der Fehlermöglichkeits- und Einflussanalyse (FMEA), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/504474