Das Ziel der vorliegenden Arbeit besteht darin, die Situation von Menschen mit Migrationshintergrund auf dem Arbeitsmarkt zu analysieren und zu dokumentieren. Dabei soll explizit erfasst werden, inwiefern die Personen aufgrund eines bestimmten Merkmals (u.a. Herkunft, Religion, Weltanschauung) Diskriminierung im Einstellungsprozess erfahren. Um eine Gleichberechtigung beim Jobzugang zu erreichen, soll an dieser Stelle das anonyme Bewerbungsverfahren als ein Diversity-Instrument treten. Im Zentrum des Interesses stehen dabei die Fragen, ob und inwiefern anonyme Bewerbungen zum Abbau von Einstiegbarrieren in Unternehmen beitragen. Abschließend sollen Erkenntnisse darüber gewonnen werden, in welchem Schritt eines Bewerbungsprozesses anonymisierte Bewerbungsverfahren erfolgreich und aussagekräftig eingesetzt werden können und welche weiteren Maßnahmen nötig sind, um insgesamt einen diskriminierungsfreien Bewerbungsablauf für alle Bewerberinnen/ Bewerber zu ermöglichen.
Verstärkt durch den Flüchtlingszustrom, hat sich Deutschland immer mehr zu einem Einwanderungsland entwickelt. Die dadurch zunehmende Internationalisierung sowie Heterogenität der Gesellschaft und Arbeitswelt stellen Unternehmen und Institutionen in Deutschland vor zahlreiche Veränderungen und Herausforderungen. Es wird eine neue innovative Führungskultur erfordert, die eine vielfältige Belegschaft schätzen und erfolgreich in die Unternehmensstrategie integrieren sollte. Jedoch lässt sich empirisch belegen, dass die Benachteiligung und Ausgrenzung von dieser Personengruppe in diversen Lebensbereichen ersichtlich ist und Migrantinnen und Migranten mit sozialen und beruflichen Problemen konfrontiert sind.
Eine Reihe von Feldexperimenten weist darauf hin, dass Bewerberinnen und Bewerber geringere Aussichten auf Einladung zu einem Vorstellungsgespräch haben, wenn sich aus den Bewerbungsunterlagen Hinweise auf einen Migrationshintergrund ergeben. Auch eine deutsche Studie belegt: Schon ein ausländischer Name kann sich bisweilen erfolgsmindernd auswirken. Somit scheint das langfristige Ziel der gleichberechtigten Teilhabe am Arbeitsleben noch in weiter Ferne zu liegen; zu groß sind derzeit die Unterschiede zwischen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund in Bezug auf ihre Arbeitsmarktchancen.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- 1. Einleitung
- 2. Untersuchungsgegenstand
- 2.1 Forschungsfrage und Hypothese
- 2.2 Aufbau und Methodik der Hausarbeit
- 3. Diskriminierung
- 3.1 Begriffserklärung und rechtliche Grundlage
- 3.2 Formen und Ausmaß
- 3.3 Bereiche der Diskriminierung
- 4. Anonymisierte Bewerbungsverfahren
- 4.1 Begriffserklärung und Ziele der anonymen Bewerbung
- 4.2 Methoden und Umfang
- 4.3 Ergebnisse bisheriger Modellprojekte
- 4.3.1 Erfolgreiche Projekte des anonymisierten Bewerbungsverfahren
- 4.3.2 Kritische Betrachtung der anonymen Bewerbung
- 4.4 Herausforderungen für Unternehmen
- 5. Praktische Anwendung
- 5.1 Vorgehensweise
- 5.2 Untersuchungsgegenstand: Bürkle & Schöck KG
- 5.2.1 Modellprojekt: „Anonym bewerben in Baden-Württemberg“
- 5.2.2 Auswertung
- 5.3 Untersuchungsgegenstand: Fachbereich Personal der Stadt Celle
- 5.3.1 Modellprojekt: „Umsetzungsprozess bei der Stadt Celle“
- 5.3.2 Auswertung
- 5.4 Gesamtergebnisse
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht, inwiefern anonymisierte Bewerbungsverfahren als Instrument des Diversity-Managements dazu beitragen können, Einstiegsbarrieren in Unternehmen abzubauen und Chancengleichheit zu fördern. Der Fokus liegt auf der Analyse bestehender Modellprojekte und deren Ergebnisse, um die Wirksamkeit und Herausforderungen dieser Methode zu beleuchten.
- Analyse anonymisierter Bewerbungsverfahren als Diversity-Instrument
- Untersuchung der Wirksamkeit bei der Reduzierung von Diskriminierung
- Bewertung der Herausforderungen bei der Implementierung in Unternehmen
- Auswertung von Fallstudien erfolgreicher und weniger erfolgreicher Projekte
- Diskussion der rechtlichen und ethischen Aspekte
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema anonymisierte Bewerbungsverfahren und deren Relevanz im Kontext von Diversity-Management ein. Sie beschreibt die Forschungsfrage und die Struktur der Arbeit. Der Bezug zur steigenden Heterogenität in Gesellschaft und Arbeitswelt wird hergestellt, und die Bedeutung von Chancengleichheit, speziell für Menschen mit Migrationshintergrund, wird hervorgehoben.
2. Untersuchungsgegenstand: Dieses Kapitel definiert die Forschungsfrage und die zugrundeliegende Hypothese der Arbeit. Es beschreibt den methodischen Ansatz, der für die Untersuchung verwendet wird, und skizziert den Aufbau der gesamten Hausarbeit. Die Forschungsmethodik wird erläutert und die verwendeten Forschungsmethoden werden detailliert dargestellt. Die Grenzen der Methodik und die daraus resultierenden Einschränkungen der Ergebnisse werden ebenfalls diskutiert.
3. Diskriminierung: Dieses Kapitel bietet eine umfassende Erläuterung des Begriffs Diskriminierung, inklusive der rechtlichen Grundlagen in Deutschland. Es analysiert verschiedene Formen und das Ausmaß von Diskriminierung, und beleuchtet verschiedene Bereiche, in denen Diskriminierung auftritt. Es wird der Zusammenhang zwischen Diskriminierung und dem Mangel an Diversität in Unternehmen hervorgehoben. Es werden zudem Beispiele für Diskriminierungsformen genannt, die im Kontext von Bewerbungsverfahren relevant sind.
4. Anonymisierte Bewerbungsverfahren: Dieses Kapitel definiert den Begriff der anonymisierten Bewerbung und beschreibt deren Ziele im Rahmen des Diversity-Managements. Es beleuchtet verschiedene Methoden zur Anonymisierung und deren Umfang, sowie die Ergebnisse aus bereits durchgeführten Modellprojekten. Sowohl erfolgreiche als auch kritische Aspekte anonymisierter Bewerbungsverfahren werden ausführlich diskutiert, einschließlich der Herausforderungen für Unternehmen bei der Implementierung.
5. Praktische Anwendung: Dieses Kapitel präsentiert Fallstudien zur praktischen Anwendung anonymisierter Bewerbungsverfahren. Es werden die Vorgehensweisen bei der Umsetzung in zwei verschiedenen Unternehmen (Bürkle & Schöck KG und die Stadt Celle) detailliert beschrieben und analysiert. Die Auswertung der Ergebnisse beider Fallstudien wird präsentiert, und es werden Schlussfolgerungen hinsichtlich der Effektivität und Herausforderungen im Kontext der jeweiligen Unternehmenskultur gezogen. Die Ergebnisse werden umfassend dargestellt und interpretiert.
Schlüsselwörter
Anonymisierte Bewerbungsverfahren, Diversity-Management, Diskriminierung, Chancengleichheit, Modellprojekte, Integrationsmaßnahmen, Arbeitsmarkt, Migrationshintergrund, Gleichstellung, Personalauswahl.
Häufig gestellte Fragen zur Hausarbeit: Anonymisierte Bewerbungsverfahren als Instrument des Diversity-Managements
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht die Wirksamkeit anonymisierter Bewerbungsverfahren als Instrument des Diversity-Managements. Der Fokus liegt darauf, wie diese Verfahren dazu beitragen können, Einstiegsbarrieren in Unternehmen abzubauen und Chancengleichheit zu fördern. Analysiert werden bestehende Modellprojekte und deren Ergebnisse, um die Effektivität und Herausforderungen dieser Methode zu beleuchten.
Welche Forschungsfragen werden behandelt?
Die zentrale Forschungsfrage untersucht, inwieweit anonymisierte Bewerbungsverfahren die Reduzierung von Diskriminierung und die Förderung von Chancengleichheit unterstützen. Zusätzlich werden die Herausforderungen bei der Implementierung in Unternehmen und die Bewertung von Fallstudien (erfolgreiche und weniger erfolgreiche Projekte) untersucht. Rechtliche und ethische Aspekte werden ebenfalls diskutiert.
Welche Methodik wird angewendet?
Die Hausarbeit verwendet einen methodischen Ansatz, der im Kapitel 2 detailliert beschrieben wird. Die Methodik umfasst die Analyse bestehender Literatur, die Auswertung von Fallstudien (Bürkle & Schöck KG und Stadt Celle) und die Diskussion der Ergebnisse im Kontext der jeweiligen Unternehmenskultur. Die Grenzen der Methodik und daraus resultierende Einschränkungen der Ergebnisse werden ebenfalls angesprochen.
Welche Kapitel umfasst die Hausarbeit?
Die Hausarbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Vorwort, Einleitung, Untersuchungsgegenstand (mit Forschungsfrage und Methodik), Diskriminierung (Begriffserklärung, Formen und Ausmaß), Anonymisierte Bewerbungsverfahren (Methoden, Ergebnisse von Modellprojekten, Herausforderungen), Praktische Anwendung (Fallstudien Bürkle & Schöck KG und Stadt Celle), und Fazit. Jedes Kapitel wird in der Zusammenfassung der Kapitel detailliert beschrieben.
Welche konkreten Fallstudien werden analysiert?
Die Hausarbeit analysiert zwei Fallstudien: Das Modellprojekt „Anonym bewerben in Baden-Württemberg“ bei Bürkle & Schöck KG und der Umsetzungsprozess anonymisierter Bewerbungsverfahren bei der Stadt Celle. Für beide Fallstudien werden die Vorgehensweise, die Ergebnisse und Schlussfolgerungen hinsichtlich Effektivität und Herausforderungen im Kontext der jeweiligen Unternehmenskultur dargestellt.
Welche Ergebnisse werden präsentiert?
Die Ergebnisse der Hausarbeit präsentieren eine umfassende Analyse der Wirksamkeit und Herausforderungen anonymisierter Bewerbungsverfahren. Die Auswertung der Fallstudien liefert Erkenntnisse über die Effektivität dieser Methode in unterschiedlichen Unternehmenskontexten. Die Gesamtergebnisse werden im Kapitel 5 zusammengefasst und interpretiert.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Die relevanten Schlüsselwörter umfassen: Anonymisierte Bewerbungsverfahren, Diversity-Management, Diskriminierung, Chancengleichheit, Modellprojekte, Integrationsmaßnahmen, Arbeitsmarkt, Migrationshintergrund, Gleichstellung, Personalauswahl.
Welche Zielsetzung verfolgt die Hausarbeit?
Die Zielsetzung der Hausarbeit ist es, die Wirksamkeit anonymisierter Bewerbungsverfahren als Instrument des Diversity-Managements zu untersuchen und die Herausforderungen bei deren Implementierung zu beleuchten. Die Arbeit soll einen Beitrag zum Verständnis und zur Verbesserung von Chancengleichheit im Arbeitsmarkt leisten.
- Quote paper
- Gioia Bandholz (Author), 2018, Anonymisierte Bewerbungsverfahren als Hilfsmittel zum Abbau von Einstiegsbarrieren, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/504421