Das Medium Schrift und die Fähigkeit des Lesens sind die Eckpfeiler der Aufklärung. Wenn man sich in dieser Zeit mit Voltaire, Locke oder Kant auseinandersetzen wollte, musste man die Fähigkeit des Lesens besitzen.
Die Alphabetisierung hat das Ziel, dass immer mehr Menschen die Fähigkeit des Lesens und Schreibens erlernen. Aus diesem Grund ist die Alphabetisierung im Zusammenhang mit der Entwicklung der Schriftlichkeit zu sehen, die allerdings auch ein stockender und verlaufender Prozess gewesen ist. Ein wichtiger Aspekt im Zusammenhang mit der Alphabetisierung ist die Errichtung eines organisierten Schulwesens, auf das ich in einem Kapitel auch noch eingehen werde und beleuchten möchte, inwiefern das aufkommende, organisierte Schulsystem in den deutschsprachigen Ländern dazu beigetragen hat, dass die Alphabetisierungsquote angestiegen ist. Obwohl die Alphabetisierung bereits früher begann und mit der Erfindung des Buchdrucks einen enormen Aufschwung verspürte, werde ich diese Phase nicht näher behandeln, da es auch nicht in den Rahmen der Aufklärung passen würde. Ich werde mich vor allem auf das 18. und beginnende 19. Jahrhundert konzentrieren.
Man kann behaupten, dass der Zugang zu einer Schulbildung einen großen Einfluss auf die Verbreitung der Lese- und Schreibfähigkeit hatte. Im 18. Jahrhundert erklärte man die deutsche Sprache in der Schule zu einem Hauptfach, obwohl diese sich bereits in der Zeit des Barock als Sprache durchsetzte. In der Schweiz und in Deutschland kam es im 18. und 19. Jahrhundert zu einer Vereinheitlichung des Bildungswesens, die vor allem den Volksschulbereich betraf. Die Siege und Einnahmen von Napoleon zwangen beide Staaten sich neu zu orientieren. Sie hatten die Absicht, einen "bürgerorientierten Staat" zu schaffen und dafür war eine gebildete, alphabetisierte Bevölkerung entscheidend. Damit einher kam der Anstoß aus Frankreich, die Kontrolle des Bildungswesens dem Klerus zu entziehen. Allerdings war die Kirche im 18. Jahrhundert auch für die voranschreitende Schreib- und Lesefähigkeit der Menschen verantwortlich, da sie die Schulen und Bildungseinrichtungen finanzierte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Entwicklungen der Alphabetisierung in Europa
- Mäßigliche Aspekte der Alphabetisierung
- Bildungseinrichtungen im 18. und 19. Jahrhundert
- Leseverhalten
- Quellenlage
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Alphabetisierung und dem Leseverhalten während der Aufklärungsepoche. Sie untersucht die Entwicklungen der Alphabetisierung in Europa, beleuchtet die zentralen Aspekte der Lese- und Schreibfähigkeit und analysiert das Leseverhalten der Menschen im 18. und 19. Jahrhundert. Darüber hinaus werden die Bildungseinrichtungen dieser Zeit sowie die Quellenlage zum Thema beleuchtet.
- Entwicklungen der Alphabetisierung in Europa
- Zentrale Aspekte der Alphabetisierung
- Bildungseinrichtungen im 18. und 19. Jahrhundert
- Leseverhalten während der Aufklärung
- Quellenlage zur Alphabetisierung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Dieses Kapitel führt in das Thema der Arbeit ein und stellt die Relevanz der Alphabetisierung und des Leseverhaltens für die Aufklärungsepoche heraus.
- Entwicklungen der Alphabetisierung in Europa: Dieses Kapitel beleuchtet die historischen Entwicklungen der Alphabetisierung in Europa, insbesondere im 16. bis 19. Jahrhundert. Es werden die Rolle der Reformation, die Einführung der deutschen Sprache als Lehrmittel und die Entstehung eines organisierten Schulwesens sowie die Auswirkungen der Napoleonischen Kriege auf die Verbreitung der Lese- und Schreibfähigkeit behandelt.
- Mäßigliche Aspekte der Alphabetisierung: Dieses Kapitel analysiert die verschiedenen Aspekte der Alphabetisierung, die für die Entwicklung der Lese- und Schreibfähigkeit entscheidend waren. Es werden Faktoren wie die Rolle der Religion, die Entstehung des Buch- und Zeitschriftenmarktes und die Bedeutung der Presserevolution sowie die unterschiedlichen Formen der Alphabetisierung und die daraus resultierenden Folgen beleuchtet.
- Bildungseinrichtungen im 18. und 19. Jahrhundert: Dieses Kapitel gibt einen Überblick über die Bildungseinrichtungen im 18. und 19. Jahrhundert und ihre Bedeutung für die Entwicklung der Alphabetisierungsquote. Es werden die verschiedenen Schulformen, die Finanzierung des Bildungswesens und die Rolle des Klerus in der Bildung behandelt.
- Leseverhalten: Dieses Kapitel untersucht das Leseverhalten der Menschen während der Aufklärungsepoche. Es werden die unterschiedlichen Leseformen, die Lesekultur und die Rolle der Literatur in der Gesellschaft sowie die Verbreitung von Wissen durch Bücher und Zeitungen behandelt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Themen Alphabetisierung, Leseverhalten, Aufklärungsepoche, Bildungseinrichtungen, Schulwesen, deutsche Sprache, Religion, Presserevolution, Buchmarkt, Lesekultur, Literatur und Quellenlage.
- Quote paper
- Katja Knauder (Author), 2017, Alphabetisierung und Leseverhalten in der Neuzeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/504381