Die vorliegende Bachelorarbeit erforscht den Einfluss der kommerziellen Sharing Economy im Bereich Wohnen auf den Wohnungsmarkt und den damit verbundenen Gentrifizierungsprozess in Berlin-Kreuzberg.
Die E-Commerce1-Plattform-Landschaft des 21. Jahrhunderts hat die Entwicklung neuer und innovativer Formen von Online-Marktplätzen erlebt. Zu diesen zählen vor allem die in Deutschland stark wachsenden Sharing Economy Plattformen. Im Jahr 2017 nutzten 39 Prozent aller Bundesbürger bei steigender Tendenz die Dienste von Airbnb, Uber und co. Der Sharing Economy Markt in Deutschland weist zudem ein Volumen von über 20 Milliarden Euro auf. Der kollaborative Konsum verspricht sich durch diese Art des Wirtschaftens die Stärkung sozialer Beziehungen, die Einsparung von Ressourcen sowie die Schaffung von Arbeitsplätzen.
Unter dem Begriff Sharing Economy ist das systematische Ausleihen und Teilen von Gütern zu verstehen. Zentrales Thema stellt dabei der gemeinschaftliche Konsum (engl. Collaborative Consumption) durch Privatpersonen oder Interessensgruppen. Genutzt werden können Güter entweder gegen eine Gebühr oder kostenfrei. Für die vorübergehende Nutzung muss kein Eigentum an der Ressource erworben werden. Die entsprechenden Netzwerke entstehen meist über webbasierte Plattformen, durch die Nutzer auf Ressourcen anderer zugreifen oder eigene Ressourcen anderen Nutzern anbieten können.
Doch das systematische Teilen wird auch von negativen Nebeneffekten begleitet. Bei diesen handelt es sich unter anderem um Arbeitsbedingungen, Steuerhinterziehung und Wohnraumverknappung (Schulz, 2014). Letztere hat in den letzten Jahren große Aufmerksamkeit in Berlin erfahren. Der kommerziellen Home-Sharing Plattform Airbnb wird vorgeworfen, durch das Anbieten von Ferienwohnungen die Mietpreisentwicklung anzuheizen, wodurch dem Markt reguläre Mietwohnungen entzogen werden und Wohnraumverknappung resultiert.
Der Lebensraum in der Großstadt verändert sich somit in zunehmendem Maße, wodurch die Wohnungssuche für die Einwohner sehr erschwert wird. 3,7 Millionen Einwohner wies die Hauptstadt im Jahr 2018 auf (Statistik Berlin Brandenburg, 2018). Das Einwohnerwachstum von 2011 bis 2016 betrug rund 50.000, neue Wohnungen werden daher dringend benötigt. Doch obwohl in Berlin so viele Neubauprojekten realisiert werden wie seit 20 Jahren nicht mehr, beläuft sich das Angebotsdefizit an Wohnungen auf ca. 100.000 Einheiten (Bath, 2019).
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Theoretische Grundlagen
- 2.1 Teilen
- 2.2 Wohnungsmarkt
- 2.3 Gentrifizierung
- 2.4 Doppeltes Invasions-Sukzessions-Zyklus Modell nach Dangschat
- 3. Auswirkungen der Home-Sharing Dienste auf den Wohnungsmarkt
- 3.1 Wohnungsmärkte und Gentrifizierung
- 3.2 Sharing Economy
- 3.3 Wohnraumentzug in Berlin in Verbindung mit Home-Sharing Diensten
- 4. Methodik und Operationalisierung
- 5. Ergebnisse
- 5.1 Interviewergebnisse in Bezug zur Sekundärliteratur
- 5.2 Interviewergebnisse in Bezug zum Doppelten-Invasions-Sukzessions-Zyklus
- 6. Diskussion und Schlussfolgerung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die Auswirkungen der kommerziellen Sharing Economy im Bereich Wohnen auf den Wohnungsmarkt und den damit verbundenen Gentrifizierungsprozess in Berlin-Kreuzberg. Die Arbeit befasst sich mit den potenziellen negativen Auswirkungen von Home-Sharing Diensten auf den Wohnungsmarkt und die Bevölkerungsstruktur in Berlin-Kreuzberg.
- Die Rolle der Sharing Economy im Bereich Wohnen
- Der Einfluss von Home-Sharing Diensten auf den Wohnungsmarkt
- Die Auswirkungen von Gentrifizierung in Berlin-Kreuzberg
- Die Anwendung des Modells des doppelten Invasions-Sukzessions-Zyklus nach Dangschat
- Die Analyse von Experteninterviews zur Bewertung der Situation
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die Forschungsfrage sowie die Relevanz des Themas dar.
- Kapitel 2: Dieses Kapitel behandelt die theoretischen Grundlagen der Sharing Economy, des Wohnungsmarktes, der Gentrifizierung und des Modells des doppelten Invasions-Sukzessions-Zyklus nach Dangschat.
- Kapitel 3: Hier werden die Auswirkungen von Home-Sharing Diensten auf den Wohnungsmarkt und die Gentrifizierung in Berlin-Kreuzberg untersucht.
- Kapitel 4: Dieses Kapitel beschreibt die Methodik und Operationalisierung der Studie, einschließlich der Durchführung von Experteninterviews und der Verwendung qualitativer Methoden.
- Kapitel 5: Die Ergebnisse der Studie werden präsentiert, wobei die Interviewergebnisse mit den Erkenntnissen aus der Sekundärliteratur verglichen werden.
Schlüsselwörter
Sharing Economy, Wohnungsmarkt, Berlin-Kreuzberg, Gentrifizierung, Home-Sharing Dienste, Doppelter Invasions-Sukzessions-Zyklus, Experteninterviews, Qualitative Inhaltsanalyse.
- Quote paper
- Marvin Sprute (Author), 2019, Is sharing really caring? Die Auswirkungen der Sharing Economy auf den Wohnungsmarkt in Berlin-Kreuzberg, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/504136