In dieser Arbeit soll es um die Fragen, wie Szasz seine Definition von "Sucht" darlegt und welche Argumente er vorbringt, gehen. Was ist Sucht für ihn und wie entstand diese? Was ist die Meinung der Gesellschaft und wieso ist diese nicht richtig? Ist "Sucht" eine Krankheit des Menschen oder lediglich eine "Verhaltensabweichung", von der keine Gefahr für die Gesellschaft ausgeht? gehen. Dabei werden auch Erkenntnisse von anderen Wissenschaftlern hinzugezogen, um Szasz Hypothesen gegebenenfalls zu unterstützen oder zu wiederlegen. So wird zunächst die Entstehung der Sucht, sowie die Motive näher beleuchtet. Dann werden verschiedene Definitionen von Sucht betrachtet, mit dem Hauptaugenmerk auf Szasz´s Argumente. Dabei wird auch auf die negative Konnotation eingegangen, die mit dem Begriff der Sucht einhergeht. Anschließend werden die Verbesserungsvorschläge in "Das Ritual der Drogen" beschrieben und in einem abschließenden Fazit werden dann Antworten auf die gestellten Fragen zusammenfassend dargestellt.
Recherchiert man den Begriff "Sucht" so lautet die erste Definition "Krankhafte Abhängigkeit von einem bestimmten Genuss- oder Rauschmittel". Sofort folgt die zweite Definition, dass Sucht ein "übersteigertes Verlangen nach etwas, einem bestimmten Tun [ist]". Diese beiden unterschiedlichen Begriffserklärungen begründen im Prinzip die Intention von Thomas Szasz in "Das Ritual der Drogen" und seinem Versuch den Be-griff der "Sucht" für die Allgemeinheit näher zu erklären. Hierbei konzentriert er sich stark auf die Drogensucht, welche auch das Kernthema seines Werkes ist.
Schon zuvor setzte Szasz sich sehr gesellschaftskritisch mit Themen wie psychiatrische Krankheiten und Geisteskrankheiten auseinander und kreierte mühevoll einen neuen Feind für die Gesellschaft: Ärzte, Psychiater und Pharmakologen. So ist es auch in "Das Ritual der Drogen" nicht anders und mit Hilfe von geschichtlichen Bezügen und logischem Denken erklärt er das Konstrukt von "Sucht" und wieso die Definition der Gesellschaft eine Fabrikation dessen ist, was Ärzte, Psychiater und Pharmakologen in der Vergangenheit festlegten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Sucht: Entstehung und Motive
- Sucht: Definition und negative Konnotation
- Erklärung und Verbesserungsvorschläge
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Essay befasst sich mit dem Begriff der Sucht, insbesondere im Kontext der Drogensucht, und hinterfragt die gesellschaftliche Definition sowie die Rolle der medizinischen Fachkräfte in diesem Kontext. Die Arbeit zielt darauf ab, Thomas Szasz's Argumentation in "Das Ritual der Drogen" zu analysieren und seine Kritik an der medizinischen Konstruktion von Sucht zu beleuchten.
- Die Entstehung des Begriffs "Sucht" und die historischen Entwicklungen, die zu seiner Konstruktion beigetragen haben.
- Szasz's Definition von Sucht als "Verhaltensabweichung" im Gegensatz zur medizinischen Definition als Krankheit.
- Die Kritik an der Rolle von Ärzten, Psychiatern und Pharmakologen in der Fabrikation des "Drogenproblems".
- Die verschiedenen Motive und Rituale, die mit dem Drogenkonsum verbunden sind.
- Die Bedeutung von gesellschaftlicher Konditionierung und der Konstruktion von "Suchtgefährdeten".
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Der Essay beginnt mit einer Analyse der unterschiedlichen Definitionen von Sucht und stellt Thomas Szasz's Kritik an der gängigen Vorstellung von Sucht als Krankheit vor. Er betont, dass Szasz in "Das Ritual der Drogen" die Drogensucht als Schwerpunkt setzt und sich kritisch mit den medizinischen Konzepten von Sucht auseinandersetzt.
Sucht: Entstehung und Motive
Szasz argumentiert, dass das Problem der Drogensucht erst mit der Konstruktion des Begriffs "Drogensucht" entstand. Er identifiziert drei Mechanismen, die zur Fabrikation von "Suchtgefährdeten" beitragen: die Klassifizierung von Stoffen als gefährlich, das Verbot dieser Stoffe und die Behauptung, dass ihr Konsum alarmierend zunehme. Szasz beleuchtet auch die historische Entwicklung des Begriffs Sucht, insbesondere im Zusammenhang mit der Reformation und der Mäßigkeitsbewegung im Bezug auf Alkohol. Er argumentiert, dass die Sucht nicht durch die Eigenschaften der Substanzen selbst, sondern durch die rituelle Bedeutung, die ihnen zugeschrieben wird, entsteht.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter des Essays sind: Sucht, Drogensucht, Thomas Szasz, "Das Ritual der Drogen", Verhaltensabweichung, Krankheit, Ritual, gesellschaftliche Konstruktion, Drogenproblem, medizinische Konstruktion, Pharmakos, gesellschaftliche Konditionierung.
- Quote paper
- Jean Paulus (Author), 2018, Der Begriff der Sucht in Thomas Szasz‘s "Das Ritual der Drogen", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/503723