Als Antwort auf die weltweite Finanzkrise mit dem Höhepunkt im Jahr 2008 erschuf eine Person oder Gruppe mit dem Künstlernamen Satoshi Nakamoto das Konzept Bitcoin. Es beschreibt ein dezentrales, digitales Bezahlungssystem, das Transaktionen direkt vom Sender zum Empfänger ermöglicht. Mithilfe der durch Bitcoin etablierten Blockchain-Technologie sollen die Vorteile von (Fiat-)Währungen übernommen und Schwachpunkte ausgebessert werden. Zum Beispiel soll durch Kryptographie das bisher benötigte Vertrauen in die Handlung der Finanz-Institute überflüssig werden – das Bitcoin-Netzwerk beinhaltet keine derartigen Drittanbieter. Die bisherige Herausforderung der Wertstabilität soll mithilfe einer begrenzten Menge an möglichen Bitcoin-Einheiten gelöst werden.
In den Anfangsjahren 2009 bis 2012 war die Ausbreitung von Bitcoin noch gering. Erst durch die stetig wachsende Community und dem dadurch generierten Medienecho wurde den Bitcoin-Einheiten ein monetärer Wert zugesprochen - Es folgten einige (Kurs-)Höhen, aber auch Rückschläge. Das Open-Source-Projekt befindet sich seitdem in stetiger Weiterentwicklung, um seinen Standpunkt als Finanz-Innovation in der zunehmenden digitalen Welt zu etablieren.
Behörden und Finanzinstitute sind sich allerdings noch nicht einig, wie Bitcoins aufsichtlich eingeordnet werden. In den USA wird ermittelt, ob Bitcoin als Währung/Geld, als Wert oder Handelsgut gesehen werden soll. Nach der deutschen Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) ist Bitcoin „als Finanzinstrument in der Form von Rechnungseinheiten“ zu betrachten. Bitcoins werden üblicherweise nicht gekauft, um sie als Geldanlage zu nutzen, wie beispielsweise ein Eigentumshaus. Aus diesem Grund ist für den Autor die Behandlung von Bitcoin als Ware oder Handelsgut nicht plausibel. Da Bitcoins ausschließlich digital existieren und keinen speziellen Nutzen wie eine Dienstleistung hat, ist auch die Definition als Wert nicht sinnvoll. Die hauptsächliche Verwendung des Bitcoin-Systems dient im Sinne der BaFin-Definition dem Kauf und Verkauf von Gütern. Damit konkurriert es mit dem herkömmlichen (gesetzlichen) Zahlungsmittel für Güter – der Währung. Bitcoin wird bereits von Enthusiasten für den Kauf und Verkauf genutzt. Ist jedoch auch eine allgemein anerkannte Nutzung von Bitcoin in Betracht zu ziehen bzw. möglich? In der vorliegenden Arbeit wird analysiert, ob Bitcoin eine eigenständige Währung darstellen kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Aspekte einer eigenständigen Währung
- Geld und Währung
- Geldverfassung und Währungspolitik
- Moderne IT-Technologie: Elektronisches Geld vs. virtuelle Währungen
- Bitcoin, das digitale Zahlungsnetzwerk
- Merkmale und die Technik dahinter
- Entwicklung und aktuelle Ereignisse
- Bitcoin im Vergleich mit eigenständigen Währungen
- Vergleich der geldtheoretischen Aspekte
- Ausgewählte Aspekte der Blockchain-Technologie
- Folgerung
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit untersucht die Frage, ob Bitcoin als eigenständige Währung betrachtet werden kann. Sie analysiert dazu die Eigenschaften von Bitcoin im Kontext gängiger geldtheoretischer Konzepte und stellt die wichtigsten Merkmale der zugrundeliegenden Blockchain-Technologie heraus. Die Arbeit untersucht insbesondere die Eignung von Bitcoin als Zahlungsmittel im Vergleich zu herkömmlichen Währungen. Sie betrachtet dabei Aspekte wie Wertstabilität, Transaktionskosten, Anonymität und die Rolle von staatlichen Regulierungsmechanismen.
- Charakteristika von Bitcoin im Vergleich zu traditionellen Währungen
- Die Blockchain-Technologie als Basis für dezentrale Transaktionsabwicklung
- Wertstabilität und zukünftige Entwicklungspotenziale von Bitcoin
- Regulierungsfragen im Zusammenhang mit Bitcoin und der Blockchain-Technologie
- Die Rolle von Bitcoin in der digitalen Wirtschaft und im internationalen Finanzsystem
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung
Das Kapitel gibt eine Einführung in das Thema der Arbeit und beleuchtet die Entstehung von Bitcoin als Antwort auf die Finanzkrise von 2008. Es werden die zentralen Ziele des Bitcoin-Systems erläutert, wie z.B. die Überwindung von Schwächen herkömmlicher Währungen durch die Blockchain-Technologie und die Etablierung von Vertrauen durch Kryptographie. Die erste Verbreitung von Bitcoin in den Jahren 2009 bis 2012 wird beschrieben, und es wird auf die dynamische Entwicklung des Projekts im Hinblick auf seinen Status als Finanzinnovation hingewiesen.
- Kapitel 2: Aspekte einer eigenständigen Währung
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit den grundlegenden Eigenschaften von Geld und Währung. Es erläutert die Definitionen von Geld und Währung, die Funktionsweise von Geldverfassungen und die Rolle der Währungspolitik. Darüber hinaus wird der Einfluss moderner IT-Technologien auf die Entwicklung von elektronischem Geld und virtuellen Währungen diskutiert.
- Kapitel 3: Bitcoin, das digitale Zahlungsnetzwerk
Das Kapitel erläutert die Funktionsweise von Bitcoin und die zugrundeliegende Blockchain-Technologie. Es werden die wichtigsten Merkmale von Bitcoin, wie z.B. Dezentralisierung, Anonymität und die begrenzte Anzahl von Bitcoins, dargestellt. Die Entwicklung von Bitcoin seit seiner Einführung und aktuelle Ereignisse werden beleuchtet.
- Kapitel 4: Bitcoin im Vergleich mit eigenständigen Währungen
Dieses Kapitel vergleicht Bitcoin mit herkömmlichen Währungen anhand geldtheoretischer Kriterien. Es werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede in Bezug auf Wertstabilität, Transaktionskosten, Anonymität und staatliche Regulierung untersucht. Der Vergleich umfasst auch die Analyse der Blockchain-Technologie im Kontext von Finanzsystemen.
Schlüsselwörter
Bitcoin, Blockchain, Dezentrale Währung, Digitales Zahlungsnetzwerk, Kryptographie, Geldtheorie, Wertstabilität, Transaktionskosten, Anonymität, Regulierung, Finanzinnovation.
- Citar trabajo
- Marcel Kleber (Autor), 2016, Bitcoin als eigenständige Währung?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/503070