Das Komische und das mit ihm gleichsam verbundene Lachen begegnen uns innerhalb unserer lebensweltlichen Handlungsvollzüge trotz ihrer verschiedensten Formen, Motivationen und Konsequenzen als ein recht selbsterklärend, zuweilen sogar selbstverständlich scheinendes Phänomen. Wir sind amüsiert, wenn sich gewisse Begebenheiten ereignen, wir sind angesteckt vom Lachen unserer Mitmenschen, wir hinterfragen, ob ein Lachen in bestimmten Momenten und über gewisse Dinge wie Personen angebracht oder nicht angebracht erscheinen mag. Dies geschieht jedoch zumeist in einer gewissen Form von Leichtigkeit, wenn nicht sogar Leichtfertigkeit. Die Tatsache, dass wir lachen und, damit einher gehend, die Motivationen dafür sowie die Auswirkungen unserer Wahrnehmung des Komischen erscheinen uns als eine Normalität unserer menschlichen Existenz. Während beispielsweise das Tier vermeintlich nicht lacht, ist der Mensch dazu imstande, Komik sowohl zu erleben als auch aktiv zu gestalten.
Ungeachtet dieser scheinbaren Selbstverständlichkeit der Entstehung von Komik und ihrer Auswirkungen auf die soziale wie kulturelle Gemeinschaft gilt der Begriff des Komischen seit Beginn der Philosophie als wichtiger Gegenstand philosophischer Betrachtungen und Untersuchungen. Seit der Antike wurde die Frage nach dem Komischen und dessen Genese ebenso erörtert wie dessen Auswirkungen auf die Felder der Kunst, der Literatur, der Musik, des Theaters und der Gesellschaft. Dabei wurde das Lachen sowohl als Form der Selbsterhöhung als auch als gesellschaftskonstituierende Kraft beschrieben. Insbesondere hinsichtlich Letzteren gilt Henri BERGSON als einer der einflussreichsten Philosophen, widmete er sich doch innerhalb seines Essays "Das Lachen" dem Aspekt der Bühnenkomik in nicht unwesentlichem Ausmaß.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- DAS KOMISCHE BEI HENRI BERGSON
- BESCHREIBUNG STATT DEFINITION – DAS PHILOSOPHISCHE PROGRAMM IN HENRI BERGSONS DAS LACHEN
- KOMIK IM ALLGEMEINEN
- Komik als Phänomen des Menschlichen
- Komik als Gegenstand des Intellekts
- Komik als Phänomen des Sozialen
- Komik als Äußerung von Steifheit und Automatismus
- Komik der Physiognomie.
- Komik der Verkleidung
- Komik der Aufmerksamkeitsverschiebung
- Komik der Verdinglichung_
- Zwischenfazit
- SITUATIONSKOMIK UND WORTKOMIK
- Situationskomik
- Wortkomik
- CHARAKTERKOMIK
- Charakterkomik als Figurenkomik_
- Charakterkomik als Gesellschafts- und Berufskomik
- DAS KOMISCHE ALS SPANNUNGSFELD VON SYMPATHIE UND SANKTION
- PROBLEME UND PERSPEKTIVEN DER KOMIKTHEORIE NACH HENRI BERGSON
- PROBLEME
- Methodik
- Gleichsetzung des Lachens
- Einseitigkeit des Verhältnisses zwischen Verlachtem und Lachendem
- Verharmlosung des Verlachens_
- PERSPEKTIVEN
- FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Komiktheorie von Henri Bergson, insbesondere mit seinen Ausführungen zum Lachen. Ziel ist es, Bergsons Verständnis des Komischen darzulegen, seine Methode zu analysieren und die Relevanz seiner Erkenntnisse für das Verständnis menschlicher Interaktionen und der gesellschaftlichen Funktion des Lachens zu beleuchten.
- Bergsons Definition des Komischen und seine philosophische Methode
- Die Unterscheidung zwischen Situationskomik, Wortkomik und Charakterkomik
- Das Lachen als Ausdruck des Sozialen und die gesellschaftlichen Implikationen des Komischen
- Kritikpunkte an Bergsons Komiktheorie und mögliche Perspektiven für deren Weiterentwicklung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des Komischen ein und erläutert die Bedeutung von Bergsons Werk "Das Lachen" für die Komikforschung. Das erste Kapitel behandelt Bergsons philosophische Methode und stellt seine Beschreibung des Komischen als eines lebendigen, dynamischen Phänomens vor. Das zweite Kapitel widmet sich verschiedenen Formen des Komischen, angefangen von der allgemeinen Komik des Menschlichen bis hin zu Situationskomik und Wortkomik. Der Fokus liegt hierbei auf der Analyse des Lachens als Ausdruck des Sozialen und der Kritik an starren Definitionen des Komischen.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter der Arbeit sind: Henri Bergson, Komik, Lachen, Lebensphilosophie, Situationskomik, Wortkomik, Charakterkomik, Soziologie, Gesellschaft, Kritik, Perspektiven.
- Quote paper
- Florian Leiffheidt (Author), 2019, Der Begriff des Komischen im Werk von Henri Bergson, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/502887