Die Arbeit untersucht schrittweise den kompositorischen Aufbau dieser Kurzgeschichte. Zu diesem Zweck wird der Text in Absätze geteilt und kommentiert. Die Verfasserin stellt sich die Aufgabe die grundlegenden Aspekte und Botschaften hervorzuheben, die stilistischen Besonderheiten zu besprechen und die Rolle der Intertextualität im Text zu analysieren. Auf die Erzähltechnik von Borges wird ebenfalls der Fokus gelegt. Die These der Arbeit lautet: Die Erzählung von Borges ist eine Kombination von romantischen Einstellungen zum Autor bzw. zur Autorschaft, vermischt mit der Ästhetik avantgardistischer Kühnheit.
Die eigentliche Geschichte ist mit einem Ausdruck der Überlegungen und Gedanken- und Emotionen Mitteilungen des Erzählers umrahmt. Im ersten Absatz bringt er bereits neben zahlreiche wichtigen direkte sowie subtile Informationen auch einen Ausdruck der eigenen emotionalen Einstellung zum Thema. Mit solchen wird auch der Text beendet.
Die frequentierte Anwesenheit von Miguel de Cervantes und seinem Don Quijote im Œuvre von Borges in Form von Aufsätzen, Überlegungen, Reflexionen oder intertextuellen Verweisen, ist unaufhörlich und unübersehbar. Auch die metafiktionale Kurzgeschichte "Pierre Menard, Autor des Quijote" zieht Don Quijote von Cervantes in ein typisch borgeanisches Spiel mit ein. Mit der Figur von Pierre Menard erschafft Borges eine Art neuen Don Quijote – einen Alonso Quijano der neuen Zeiten – in einem anderen Metier: Menard ist ein Ritter der Literatur des 20. Jahrhunderts, der um seine visionäre Art unverstanden geblieben ist.
Inhalt
1 Einleitung
2 Textanalyse bzw. Close Reading – schrittweise
2.1 Absatz I – Widersprüchliche Sachlichkeit
2.2 Absatz II – Gesellschaftliche Abhängigkeit jedes Autors
2.3 Absatz III: Auflistung des Sichtbaren
2.4 Absatz IV: Das Problem der Vollkommenheit
2.5 Absatz V: Die Denkweise Menards und die Geburt seiner Idee
2.6 Absatz VI: Metafiktion in Menards Quijote
2.7 Absatz VII: Die Stimme Menards
2.8 Absatz VIII: Intime Offenbarungen aus dem Denkprozess
2.9 Absatz IX: Der Symbolist, der die Symbolisten zeugte
2.10 Absatz X: Distinktion des Quijote Menards
2.11 Absatz XI: Quevedo u Valéry – Erklärung durch Intertextualität
2.12 Absatz XII: Gegenüberstellung den Text von Menard und von Cervantes
2.13 Absatz XIII und XIV: Überwundener Nihilismus
2.14 Absatz XV: Ein Manifest über die Freiheit des Denkens
2.15 Absatz XVI: Innovation des menschlichen Intellekts
3 Widmungen und Epigraphen bei Borges
4 Die Erzählinstanz
5 Wie fiktiv ist Pierre Menard?
6 Schlussbetrachtung
7 Bibliografie
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