Es gibt Menschen, die behaupten Italien sei das wohl schönste Land der Welt. Jedoch stellt die italienische Halbinsel nicht nur in der Gegenwart ein äußerst beliebtes und interessantes Reiseziel dar. Die kulturellen Errungenschaften und weitreichenden Einflüsse auf den Rest der Welt waren offenbar auch im 18. Jahrhundert ein Anziehungspunkt.
Jenseits aller Lobpreisungen möchte sich der folgende Quellenkommentar mit besagtem Land beschäftigen, welches von Johann Caspar Goethe 1740 besucht wurde und lange Zeit später in einem Reisebericht festgehalten wurde.
Inhalt
1. Einleitung
2. Äußere Beschreibung der QuelleS
3. Inhaltsangabe
4. Quellenkritik
5. Fazit/Quellenwert
6. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Es gibt Menschen, die behaupten Italien sei das wohl schönste Land der Welt. Jedoch stellt die italienische Halbinsel nicht nur in der Gegenwart ein äußerst beliebtes und interessan- tes Reiseziel dar. Die kulturellen Errungenschaften und weitreichenden Einflüsse auf den Rest der Welt waren offenbar auch im 18. Jahrhundert ein Anziehungspunkt. Jenseits aller Lobpreisungen möchte sich der folgende Quellenkommentar mit besagtem Land beschäfti- gen.
2. Äußere Beschreibung der Quelle
Bei der vorliegenden Textquelle handelt es sich um einen Reisebericht, welcher vom Autor komplett in der italienischen Sprache geschrieben wurde. Das Werk umfasst in der vorlie- genden, von Albert Meier ins Deutsche übersetzten und kommentierten Ausgabe vierhun- dertsechsundfünfzig Seiten und ist in Form von frei erfundenen Briefwechseln verfasst worden1. Dieses würde, laut Albert Meier, dem zeitgenössischen Geschmack entsprochen haben2. Der Autor Johann Caspar Goethe wurde am 29. Juli 1710 in Frankfurt am Main geboren und starb in selbigem Ort am 25. Mai 17823. Er studierte Ius und promovierte 1738 in Giessen. Später war er auch als kaiserlicher Rat in Frankfurt tätig4. 1739 befindet sich Goethe am Reichshofrat in Wien und beginnt von hier aus am 30. Dezember seine Bildungsreise, die ihn in die Städte Venedig, Bologna, Florenz, Rom und andere führt5. Diese endete am 20. August 1740 mit der Überfahrt vom genuesischen Hafen nach Mar- seille6. Der Reisebericht entstand tatsächlich erst ungefähr 25 Jahre später7. Hauptaugen- merk dieses Kommentars sollen die Briefe I-VII sein, die den Zeitraum vom Beginn der Reise bis zum 23. Februar 1740 abdecken und die Goethe hauptsächlich in Venedig ver- bringt8.
3. Inhaltsangabe
Goethe betont in seiner Vorrede seine bescheidenen Fähigkeiten, Reiseberichte verfassen zu können, untermauert jedoch gleichermaßen den Wert seines Werkes9. So würden bei- spielsweise Inschriften auf Denkmälern in vormals erschienenen Berichten fehlerhaft sein10. Jedoch sei der Autor auch selbst nicht vor Fehlern gefeit, da man sich auf Reisen weiteren Schwierigkeiten konfrontiert sieht11. Hier stelle die fehlende oder nicht vollstän- dige Beherrschung der Landessprache ein großes Hindernis dar, da diese Betrüger ausnut- zen würden und die Kommunikation mit den einfältigen Fremdenführern, den Ciceroni und Antiquaren, die nichts außer ihrem Wissen über das Altertum hätten, behindern12. Weiter- hin lobt Goethe die kulturellen Errungenschaften Italiens, die als Touristenmagnete fungie- ren, jedoch zahlreiche Betrugsversuche mit sich bringen13.
Die von der Türkei kommende Pest würde von den Venezianern unter hohen Sicherheitsvorkehrungen bekämpft worden sein, was in einer vierwöchigen Quarantäne unter unhygienischen Bedingungen resultierte. Ferner werden die barbarischen Sitten und der Umstand, dass für Unterkunft und Verpflegung nachträglich bezahlt werden musste bemängelt. Man könne sich kaum dagegen wehren, da eine gerichtliche Klärung in der Republik Venedig Erfahrung erfordert, die von einem Touristen und Ausländer kaum auf- zubringen sei. Abschließend erwähnt der Verfasser, dass ein Quarantäneaufenthalt in Ver- ona oder Pontebba weniger Ärgernisse mit sich gebracht hätte, sowie andere Quarantäneor- te14.
Am 12. Februar 1740 erreichte Goethe, nachdem er mit der Kutsche unwegsames Gelände und Überschwemmungen überwunden, sowie die Quarantäne überstanden hatte, die Adelsrepublik Venedig. Während seines Aufenthalts, herrschte in Venedig Maskenball. Das Tragen von Masken, hob Standesunterschiede temporär auf und war Voraussetzung, um Zugang zu Maskenveranstaltungen, sogenannte Ridotti zu bekommen.
[...]
1 Goethe: Reise durch Italien im Jahre 1740. München 1986, S. 1.
2 Ebd., S. 1.
3 Stolberg-Wernigerode: Goethe, Johann Caspar. Berlin 1964, S. 545.
4 Ebd., S.545.
5 Goethe: Reise durch Italien im Jahre 1740. München 1986, S. 500.
6 Ebd., S. 432-436.
7 Ebd., S. 489.
7 Ebd., S. 19-50.
9 Goethe: Reise durch Italien im Jahre 1740. München 1986, S. 7-8.
10 Ebd., S.8.
11 Ebd., S.8.
12 Ebd., S. 9.
13 Ebd., S. 10 ff.
14 Ebd., S. 13-16.
- Quote paper
- Max Blundht (Author), 2014, Quellenkommentar zu Johann Caspar Goethes "Reise durch Italien im Jahre 1740: (Viaggio per L'Italia)", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/502281
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