Die Forschungsfrage der Arbeit lautet, ob der Momentum Effekt auch für den deutschen Markt aktuell nachweisbar ist. Zudem soll die internationale Literatur umfassend ausgearbeitet werden. Die Arbeit unterteilt sich der Problemstellung folgend in zwei Teile. Der vorangestellten Einleitung folgen die theoretischen Grundlagen des Momentum-Effekts. Dieses Kapitel beginnt zweckmäßig mit der Definition des Momentum-Effekts. Es folgt eine Vorstellung historischer Studien, die dem Leser die Ursprünge der Momentum-Forschung näherbringen sollen. Im Anschluss daran werden ausgewählte Strategien zur Erzielung sogenannter Momentum-Überrenditen vorgestellt. Kapitel zwei endet mit einer differenzierten Auswahl von rationalen und verhaltenswissenschaftlichen Ansätzen zur Erklärung des Momentum-Effekts.
Ausgehend von der Effizienzmarkthypothese nach Malkiel & Fama spiegelt der Preis eines Finanzinstruments alle vorhandenen fundamentalen Informationen über ein Unternehmen vollständig wider. Die Effizienz der Informationsverarbeitung wird dabei in eine schwache, mittelstarke und starke Form unterschieden. Es besteht nach der Effizienzmarkthypothese keine Möglichkeit anhaltende Überrenditen gegenüber dem Markt aufgrund von technischen Analysen, Fundamentalanalysen, Insider- oder anderweitigen Informationen zu erzielen.
Im Widerspruch zu dieser Hypothese konnten jedoch in der Vergangenheit überdurchschnittliche Gewinne in Abhängigkeit von historischen Kursentwicklungen nachgewiesen werden. Abweichungen dieser Art werden in der Literatur als (Kapitalmarkt-) Anomalien bezeichnet. Eine der bekanntesten Kapitalmarktanomalien ist der sogenannte Momentum-Effekt. Die zugrundliegende Hypothese des Momentum-Effekts lautet, dass die Aktien mit den höchsten bzw. niedrigsten Renditen über die vergangenen drei bis zwölf Monate diesen Renditetrend im Durchschnitt prozyklisch fortsetzen.
Der Momentum-Effekt bietet Investoren folglich eine Möglichkeit die Rendite des Marktes basierend auf Vergangenheitswerten zu übertreffen. Erstmals nachgewiesen wurde der Momentum-Effekt von Jegaadesh & Titman in einer Studie für den US-Markt. Ausgehend von dieser Untersuchung wurde der Momentum-Effekt anhaltend auf verschiedenen Märkten und für unterschiedliche Finanzinstrumente (z.B. Aktien) festgestellt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Theorie des Momentum-Effekts
- 2.1 Definition Momentum-Effekt
- 2.2 Historische Studien
- 2.3 Momentum-Strategien
- 2.3.1 Klassische Momentum-Strategie
- 2.3.2 52 Week Enhanced Momentum
- 2.3.3 Volatility Scaled Momentum
- 2.3.4 Information Discreteness Enhanced Momentum
- 2.4 Erklärungsansätze
- 2.4.1 Rationale Ansätze
- 2.4.1.1 Neoklassische Finanzierungstheorie
- 2.4.1.2 Erhöhte Risiken der Momentum-Strategie
- 2.4.1.3 Weitere rationale Erklärungsansätze
- 2.4.2 Verhaltenswissenschaftliche Erklärungsansätze
- 2.4.2.1 Underreaction
- 2.4.2.2 Overreaction
- 2.4.2.3 Overconfidence-Effekt
- 3. Der Momentum-Effekt in Deutschland
- 3.1 Konkretisierung der Forschungsfrage
- 3.2 Methodik
- 3.2.1 Formations- und Halteperioden
- 3.2.2 Portfoliokonstruktion
- 3.2.3 Renditeberechnung
- 3.2.4 Transaktionskosten
- 3.2.5 Datenauswahl
- 3.3 Stand der aktuellen Forschung
- 3.4 Empirische Studie
- 4. Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht den Momentum-Effekt, ein Phänomen, das in der Finanzwirtschaft die beobachtete positive Korrelation zwischen der Performance von Wertpapieren in der Vergangenheit und deren zukünftiger Performance beschreibt. Die Studie analysiert verschiedene Momentum-Strategien, deren empirische Validität und die zugrundeliegenden Erklärungsansätze.
- Definition und Eigenschaften des Momentum-Effekts
- Analyse von Momentum-Strategien und deren Performance
- Diskussion von rationalen und verhaltenswissenschaftlichen Erklärungsansätzen für den Momentum-Effekt
- Empirische Untersuchung des Momentum-Effekts im deutschen Aktienmarkt
- Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse und Ausblick auf zukünftige Forschungsfragen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einleitung zum Thema Momentum-Effekt und skizziert die Relevanz des Forschungsfeldes. Kapitel zwei widmet sich der theoretischen Fundierung des Momentum-Effekts. Es umfasst die Definition des Phänomens, die Darstellung historischer Studien und die Analyse verschiedener Momentum-Strategien. Des Weiteren werden rationale und verhaltenswissenschaftliche Erklärungsansätze für den Momentum-Effekt vorgestellt. Kapitel drei fokussiert sich auf den Momentum-Effekt im deutschen Aktienmarkt. Es konkretisiert die Forschungsfrage, erläutert die Methodik der Untersuchung und präsentiert den Stand der aktuellen Forschung zum Thema. Die empirische Studie, die in Kapitel drei durchgeführt wird, wird im vierten Kapitel zusammengefasst und mit einem Ausblick auf weitere Forschungsfragen abgeschlossen.
Schlüsselwörter
Momentum-Effekt, Finanzwirtschaft, Kapitalmärkte, Wertpapiere, Performance, Momentum-Strategien, rationale Erklärungsansätze, verhaltenswissenschaftliche Erklärungsansätze, Underreaction, Overreaction, Overconfidence-Effekt, empirische Studie, deutscher Aktienmarkt.
- Quote paper
- Johannes Hilburger (Author), 2017, Der Momentum-Effekt in Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/502186