Die Arbeit beschäftigt mit dem metalyrischen Moment in dem Gedicht "Die Dichterin" (enstanden 1927/28) von Gertrud Kolmar. Der Begriffsbestimmung der Metalyrik schließt sich eine auf die metalyrischen Elemente und die gesellschaftskritische Botschaft fokussierte Interpretation an. Es werden die Befunde unter besonderer Berücksichtigung geschlechterideologischer Tendenzen in den sozialhistorischen Kontext des Weimarer Literaturbetriebs eingeordnet und beurteilt. Die Lücke, die durch die Nichtbeachtung des metalyrischen Aspekts in "Die Dichterin" in der Forschung vorhanden ist, soll durch diese Arbeit geschmälert werden.
Gertrud Kolmar (1894-1943) zählt fraglos weder zu den prominentesten Autorinnen des frühen 20. Jahrhunderts noch zu denen, deren literarisches Werk lückenlos erschlossen und ohne Weiteres erschließbar wäre. Ein Faktum, an dem die nationalsozialistische Büchervernichtung die Hauptschuld trägt. Jedoch hat die Kolmar-Forschung seit Mitte der Neunziger Jahre – nicht zuletzt da die Gedenkjahre ihres 50. Todestages 1993 und ihres 100. Geburtstages 1994 in diesen Zeitraum fallen – neue Impulse und somit quantitativ wie qualitativ Substanz verliehen bekommen. Im Zuge der neuen Auseinandersetzung mit Kolmars Lyrik widmeten sich verschiedene Studien auch in Einzelinterpretationen dem Gedicht „Die Dichterin“, dem Eingangsgedicht ihres Zyklus „Weibliches Bildnis“. „Der Dichterin“ kommt als Eingangsgedicht jedoch zugleich die Rolle eines Programmgedichts zu, das in dieser Funktion vorausweisendes Potential besitzt und somit als Grundskizze auf die in „Weibliches Bildnis“ folgenden Gedichte appliziert werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung.
- Zum Begriff Metalyrik.
- Interpretation von Die Dichterin.
- Zur Situation der schreibenden Frau in der Weimarer Republik........
- Schlussbetrachtung.……………………………..\n
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Gedicht „Die Dichterin“ von Gertrud Kolmar im Kontext der Metalyrik. Dabei liegt der Fokus auf der Identifizierung und Analyse der metalyrischen Elemente sowie deren Beziehung zur gesellschaftskritischen Botschaft des Gedichtes. Darüber hinaus wird die Arbeit die Ergebnisse in den sozialhistorischen Kontext des Weimarer Literaturbetriebs, insbesondere im Hinblick auf geschlechterideologische Tendenzen, einordnen.
- Metalyrik in „Die Dichterin“
- Gesellschaftskritische Botschaft
- Geschlechterideologische Tendenzen im Weimarer Literaturbetrieb
- Die Rolle der schreibenden Frau
- Das Werk von Gertrud Kolmar
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt Gertrud Kolmar als „Außenseiterin schlechthin“ vor und beleuchtet den Hintergrund ihres Werks sowie den Forschungsstand zu „Die Dichterin“.
- Zum Begriff Metalyrik: Dieses Kapitel untersucht den Begriff der Metalyrik, die in „Die Dichterin“ zum Ausdruck kommt, und identifiziert verschiedene Typen und Unterscheidungsmerkmale.
- Interpretation von Die Dichterin: Der Hauptteil der Arbeit analysiert „Die Dichterin“ unter Berücksichtigung der metalyrischen Elemente und deren Beziehung zur gesellschaftskritischen Botschaft des Gedichts.
Schlüsselwörter
Metalyrik, Gertrud Kolmar, Die Dichterin, Weimarer Republik, geschlechterideologische Tendenzen, schreibende Frau, Literaturbetrieb, poetologische Reflexion, Autobiographisches, gesellschaftliche Kritik, Sprachproblematik, poetische Bilder, Jüdische Identität.
- Quote paper
- Marco Lipinski (Author), 2017, Metalyrik und Gesellschaftskritik in Gertrud Kolmars "Die Dichterin". Die schreibende Frau in der Weimarer Republik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/502185