Diese Hausarbeit forscht im Rahmen der Umweltethik. Die Umweltethik ist ein Teilgebiet der Philosophie, die nach dem guten Umgang des Menschen mit der Natur fragt. Es herrscht weithin Einigkeit darüber, dass der gute Umgang mit der Natur mit einem Naturschutz einhergeht. Es stellen sich folgende grundlegende Fragen: „Welche Teile der Umwelt sollten wir direkt moralisch berücksichtigen, dass heißt, weil sie einen inhärenten Wert haben oder bestimmten Anforderungen genügen?“ Beziehungsweise: „Welche Reichweite der ökologischen Ethik ist rechtfertigbar?“ Martin Gorke knüpft in seinem Text „Artensterben“ an diese Stelle an und liefert eine Argumentation zugunsten des Holismus - eine der wichtigsten physiozentrischen Strömungen in der Umweltethik. Folgt man Gorke, so führt seine Argumentation hinsichtlich der Frage von moralischer Berücksichtigungswürdigkeit zu einer „Umkehr der Beweislast“: Nicht mehr die Vertreter egalitärer, universal-ethischer Theorien stehen in primärer Begründungslast für ihre Position, sondern die Vertreter nicht-universaler Ethikkonzepte, welche meinen bestimmte Bereiche der Natur aus der Moral ausschließen zu müssen.
Dieser Text will nun prüfen, ob Gorkes Argument zur Umkehr der Beweislast in seinem umweltethisch-holistischen Ansatz überzeugend ist. Dazu werde ich im ersten Teil, unter Berücksichtigung der umgekehrten Beweislast, Gorkes Argumentation darstellen und anschließend Kritikpunkte heranziehen, die in dem Artikel von Dierks im „Handbuch Umweltethik“ formuliert sind. Es folgt eine kritische Positionierung unter Einbezug des Gesagten, sowie meiner eigenen, weiterführenden Gedanken, und zuletzt ein Fazit, in dem ich den Inhalt erneut zusammenfasse und unter Berücksichtigung des Genannten die Forschungsfrage beantworte.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Hauptteil
- 2.1 Der Holismus im Allgemeinen
- 2.2 Gorkes Begründung des Holismus und der „Beweislastumkehr“
- 2.2.1 „Der universale Charakter des moralischen Standpunkts“
- 2.2.2 Die Grenze der Begründbarkeit
- 2.2.3 Die Umkehr der Begründungslast
- 2.3 Kritiken am pluralistischen Holismus Gorkes
- 2.4 Kritische Positionierung unter Einbezug des Gesagten und meiner weiterführenden Gedanken
- 3 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Überzeugungskraft von Gorkes Argument für die „Umkehr der Beweislast“ in seinem umweltethisch-holistischen Ansatz. Die Arbeit analysiert Gorkes Argumentation, beleuchtet kritische Positionen und entwickelt eine eigene kritische Positionierung.
- Der Holismus in der Umweltethik
- Gorkes Argumentation zur Umkehr der Beweislast
- Kritikpunkte an Gorkes pluralistischem Holismus
- Eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema
- Fazit und Beantwortung der Forschungsfrage
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Diese Einleitung führt in die Thematik der Umweltethik und die Frage nach dem moralisch guten Umgang mit der Natur ein. Sie stellt Gorkes Argumentation für den Holismus als eine wichtige physiozentrische Strömung vor und formuliert die zentrale Forschungsfrage nach der Überzeugungskraft von Gorkes Argument zur „Umkehr der Beweislast“. Die Arbeit skizziert ihren Aufbau und die methodischen Vorgehensweisen.
2 Hauptteil: Dieser Teil der Arbeit beginnt mit einer Erläuterung des Holismus im Kontext der Umweltethik, indem er den Holismus als ganzheitliche Betrachtungsweise gegenüber dem Reduktionismus abgrenzt und seine Bedeutung für eine umweltethische Positionierung herausstellt. Anschließend wird Gorkes Argumentation für den Holismus und seine These der „Umkehr der Beweislast“ detailliert dargestellt und analysiert, wobei Gorkes Bezug auf Tugendhat und die Frage nach dem universellen Charakter des moralischen Standpunkts im Mittelpunkt stehen. Der Hauptteil beinhaltet weiterhin eine kritische Auseinandersetzung mit Gorkes Position, wobei Kritikpunkte aus der Literatur einbezogen werden. Schließlich wird eine eigene kritische Positionierung unter Einbezug der vorgestellten Argumente und weiterführender Gedanken formuliert.
Schlüsselwörter
Umweltethik, Physiozentrismus, Holismus, Martin Gorke, Beweislastumkehr, moralischer Standpunkt, anthropozentrische Ethik, pluralistischer Holismus, Tugendhat.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu der Arbeit über Gorkes pluralistischen Holismus
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Überzeugungskraft von Martin Gorkes Argument für die „Umkehr der Beweislast“ in seinem umweltethisch-holistischen Ansatz. Sie analysiert seine Argumentation, beleuchtet kritische Positionen und entwickelt eine eigene kritische Positionierung.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt den Holismus in der Umweltethik, Gorkes Argumentation zur Umkehr der Beweislast, Kritikpunkte an Gorkes pluralistischem Holismus und bietet eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema, inklusive Fazit und Beantwortung der Forschungsfrage. Sie beleuchtet auch den Holismus im Allgemeinen, Gorkes Begründung des Holismus und die „Beweislastumkehr“, den universellen Charakter des moralischen Standpunkts, die Grenze der Begründbarkeit und die Umkehr der Begründungslast.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, einen Hauptteil und ein Fazit. Die Einleitung führt in die Thematik ein und formuliert die Forschungsfrage. Der Hauptteil erläutert den Holismus, analysiert Gorkes Argumentation, bewertet kritische Positionen und entwickelt eine eigene kritische Positionierung. Das Fazit fasst die Ergebnisse zusammen.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Die wichtigsten Schlüsselbegriffe sind Umweltethik, Physiozentrismus, Holismus, Martin Gorke, Beweislastumkehr, moralischer Standpunkt, anthropozentrische Ethik, pluralistischer Holismus und Tugendhat.
Was ist Gorkes Argument der „Beweislastumkehr“?
Gorkes Argument der „Beweislastumkehr“ ist ein zentraler Bestandteil seines holistischen Ansatzes in der Umweltethik. Es argumentiert gegen den anthropozentrischen Standpunkt und fordert, dass nicht die Notwendigkeit des Eingreifens in die Natur bewiesen werden muss, sondern die Rechtfertigung des Nicht-Eingreifens. Der Fokus liegt auf der ganzheitlichen Betrachtungsweise und dem Schutz der Natur an sich.
Welche Kritikpunkte an Gorkes Holismus werden diskutiert?
Die Arbeit diskutiert verschiedene Kritikpunkte an Gorkes pluralistischem Holismus, die aus der Literatur entnommen werden. Die genauen Kritikpunkte werden im Hauptteil der Arbeit detailliert dargestellt und analysiert.
Wie lautet die Forschungsfrage?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Wie überzeugend ist Gorkes Argument für die „Umkehr der Beweislast“ in seinem umweltethisch-holistischen Ansatz?
Welche Methode wird verwendet?
Die Arbeit verwendet eine analytische Methode, die Gorkes Argumentation detailliert darstellt und kritisch bewertet. Sie bezieht sich auf bestehende Literatur und entwickelt eine eigene kritische Positionierung.
- Quote paper
- Nicolas Guérin (Author), 2018, Ist Martin Gorkes Argument für die "Umkehr der Beweislast" in seinem umweltethisch-holistischen Ansatz überzeugend?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/501780