Die Arbeit beschäftigt sich mit den Paid Content Modellen von Online-Boulevardzeitungen. Es werden die schweizer Zeitung "Blick Online", die deutsche Zeitung "Bild.de" und die schwedische Zeitung "Aftonbladet" miteinander verglichen, um ein Wettbewerbs-Benchmarking durchzuführen. Mit Hilfe einer Gap Analyse wird die operative und strategische Leistungslücke beschrieben.
Die Herausforderungen in der Medienbranche sind allgegenwärtig. Ein Paradigmenwechsel von Print zu Digital findet statt. Die Zeitunghäuser sind gefordert, den richtigen Ertragsmix zu finden um gegen schwindenden Werbeeinnahmen, die kleiner werdende Anzahl zahlender Abonnentinnen und Abonnenten anzukämpfen und gleichzeitig hochwertigen Journalismus zu betreiben. Eine von vielen möglichen Ertragsquellen betrifft das Thema der Online Bezahlschranke.
Inhaltsverzeichnis
Management Summary
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
1.1. Ausgangslage
1.2. Leitfragen
1.3. Relevanz und Ziel
1.4. Vorgehensweise
1.5. Deliverables
1.6. Abgrenzung
2. Theoretische Grundlagen
2.1. Auftraggeber
2.2. Medienlandschaft Schweiz
2.3. Paid Content Modelle
2.3.1. Harte Bezahlschranke
2.3.2. Freemium
2.3.3. Metered Modell
2.3.4. Freiwilliges Spenden—Modell
2.4. Strategische Positionierung Blick Online
2.5. Zielgruppe Blick Online
2.6. Verhaltensökonomie
2.7. Preisaufbau
2.8. Key Performance Indicator
2.8.1. Nutzungsintensität
2.8.2. Reichweite
2.9. Bisherige Erkenntnis
3. Methodisches Vorgehen
3.1. Vergleich zwischen Blick Online und 20 Minuten Online
3.2. Mobile Webseiten 20min.ch und Blick.ch
3.2.1. Nutzungsintensität - Unique User pro Monat
3.2.2. Nutzungsintensität – Unique User pro Tag
3.2.3. Reichweite – Visits und Page Impression
3.3. Apps 20 Minuten und Blick
3.3.1. Nutzungsintensität – Unique Clients pro Monat
3.3.2. Reichweite – Visits und Page Impressions
3.4. Ein Wettbewerbs-Benchmarking unter Boulevardzeitungen
3.4.1. Vorbereitung
3.4.2. Erhebung & Analyse
3.4.3. Umsetzung
3.5. Bisherige Erkenntnisse
4. Praxisteil
4.1. Zielgrösse und Zeitraum
4.2. Operative und strategische Leistungslücke
4.2.1. Operative Leistungslücke
4.2.2. Strategische Leistungslücke
4.3. Erkenntnisse aus der Gap-Analyse
5. Fazit und Empfehlungen für Blick Online
6. Weitere Forschungsfelder und Ausblick
7. Literaturverzeichnis
Mohr, M. (2019, April 24). Ständige Wohnbevölkerung der Schweiz von 2008 bis 2018 (in Millionen Einwohner). Abgerufen von https://de.statista.com/statistik/daten/studie/19317/umfrage/gesamtbevoelkerung-in-der-schweiz/
8. Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
9. Anhang
Danksagung
An dieser Stelle möchte ich mich recht herzlich bei Herrn Roman Sigrist und bei Herrn Joachim Tillessen bedanken. Vielen Dank für die fachlichen Inputs und persönliche Unterstützung während der Kolloquien und bei Fragen rund um die Bachelor-Thesis.
Management Summary
Der Autor dieser Studienarbeit wurde damit betraut, die Bezahlmodelle der in ihren jeweiligen Ländern führenden Online-Boulevardzeitungen zu analysieren und einen Vergleich mit Blick Online anzustellen. Der Vergleich findet zwischen Blick Online in der Schweiz, der Bild.de in Deutschland und der Zeitung Aftonbladet in Schweden statt.
Die Herausforderungen in der Medienbranche sind allgegenwärtig. Ein Paradigmenwechsel von Print zu Digital findet statt. Die Zeitunghäuser sind gefordert den richtigen Ertragsmix zu finden um gegen schwindenden Werbeeinnahmen, die kleiner werdende Anzahl zahlender Abonnentinnen und Abonnenten anzukämpfen und gleichzeitig hochwertigen Journalismus zu betreiben. Eine von vielen möglichen Ertragsquellen betrifft das Thema der Online Bezahlschranke.
Bei vorliegender Studienarbeit wurde mit den theoretischen Grundlagen begonnen. Dabei wurden verschiedene Themen wie die Paid Content Modelle, das Thema der strategischen Positionierung, Verhaltensökonomie und Preisaufbau aufgegriffen.
Im methodischen Teil der Studienarbeit wurde ein Vergleich zwischen Blick Online und 20 Minuten Online in Bezug auf die mobile Webseite und App in Punkto Nutzungsintensität und Reichweite erstellt. Die Grössen Nutzungsintensität und Reichweite beinhalten eine Reihe von Kennzahlen wie Visits, Page Impression, Unique User pro Tag und pro Monat.
In einem weiteren Schritt wurde ein Wettbewerbs-Benchmarking zwischen den Boulevardzeitungen Blick Online in der Schweiz, Bild.de in Deutschland und Aftonbladet in Schweden durchgeführt. Sowohl die Bild.de als auch Aftonbladet sind Zeitungen mit einer erfolgreichen Paid Content Strategie.
Anschliessend wurde mit Hilfe einer Gap Analyse die operative und strategische Leistungslücke beschrieben und anhand der theoretischen Grundlagen und der im methodischen Teil der Studienarbeit erforschten Erkenntnissen, einen Vorschlag zur Schliessung der Leistungslücken abgegeben.
Die Erkenntnis aus dieser Studienarbeit ist, dass die für Blick Online passende Paid Content Strategie das Freemium Modell ist. Das Freemium Modell bietet den Leserinnen und Leser bewusst weiterhin frei zugängliche Inhalte um sie zu locken und sie an das jeweilige journalistische Angebot heranzuführen. Andererseits verschafft es dem Unternehmen die Flexibilität, sich auf die neue digitale Welt, den erwähnten Paradigmenwechsel einzustellen.
Weiter besteht die bevorzugte Zahlungsmodalität für die künftige Bezahlschranke aus der Kreditkartenzahlung. Eine weitere wichtige Erkenntnis besteht darin, dass die beiden gebenchmarkten Zeitungen, beide eine generische Unternehmensstrategie zu Grunde haben und Ihr Unternehmen in verschiedene strategische Geschäftseinheiten unterteilt haben. Durch die Bildung von strategischen Geschäftseinheiten, können bestimmte Teile eines grossen Unternehmens, am Markt agiler und innovativer handeln. Der Erfolg ist am Beispiel des Medienhauses Schibsted mit ihrer schwedischen Zeitung Aftonbladet gut erkennbar.
Eine erfolgreiche Freemium Strategie hat auch ein ausgeklügeltes Client-Relationship-Management im Hintergrund, welches für das Journal strategisch intelligente Berechnungen zu Leserinnen- und Lesertendenzen durchführt. Das Erkennen von bei den Leserinnen und Lesern gefragten journalistischen Inhalten, eröffnet den Zeitungen den Zugang zu einer höheren Dichte an digitalen Abonnentinnen und Abonnenten.
Blick Online hat zwei wichtige Trends erkannt. Zum einen der Trend zur App. Die App Nutzerinnen und Nutzer gehören aufgrund ihrer höheren Anzahl an täglichen Besuchen pro Nutzer, zu den loyalsten Nutzerinnen und Nutzer. Die Blick App, welche zwar absolut betrachtet bei verschiedenen Kennzahlen hinter der 20 Minuten App liegt, hat relativ gemessen zwischen dem 1. Halbjahr 2018 und dem 1. Halbjahr 2019 die 20 Minuten App überholt.
Ein weiterer Trend, welcher als einen Schritt in die richtige Richtung zur Schliessung des strategischen Gaps identifiziert wurde, ist die Lancierung von Blick TV. Das Medienhaus Ringier, mit ihrer Boulevardzeitung Blick Online, wird bis im Jahr 2020 durch die Verpflichtung von Jonas Projer, ein national bekannter Journalist und Fernsehmoderator, als Programm- und Chefredaktor von Blick TV sowie die Zusammenarbeit mit CNN und den Ausbau des Newsroom, Bewegtbilder an die Leserinnen und Leser von Blick Online bringen.
Basierend auf den theoretischen Grundlagen wie auch auf das methodische Vorgehen, kommt die Studienarbeit zum Schluss, dass es für Blick Online nicht der richtige Zeitpunkt ist, um die Einführung eine Bezahlschranke im Freemium-Modell wie auch in einem anderen Paid Content Modell voranzutreiben. Es wurde erkannt, dass es bei der Einführung einer Bezahlschranke am Beispiel der Bild.de zu einem Einbruch der Visits kommt.
Ein Paid Content Modell soll und kann als Unterstützung dienen, kann jedoch die schwindenden Einnahmen aus der immer kleiner werdenden Anzahl an Abonnentinnen und Abonnenten, nicht ersetzen. Blick Online soll aus Sicht des Autors am Thema Bezahlschranke dranbleiben und sich laufen Gedanken zu alternativen Ertragsquellen machen. Blick Online kann durch die Weiterentwicklung der App wie auch die Lancierung von Blick TV zu möglichen neuen Ertragsquellen vorstossen.
1. Einleitung
Die Zeitungshäuser kämpfen nicht allein mit einem Einbruch der Leserzahlen, sondern auch mit erodierenden Werbeeinnahmen der Online-Zeitungen, die mehrheitlich zu Google fliessen. Die Zeitungsbranche verzeichnet heute noch Einnahmen aus Werbung im Umfang von 1,1 Milliarden Franken. Vor zehn Jahren waren dies noch 1,4 Milliarden mehr (App, 2018). Die Verluste aus dem Print werden durch die digitalen Umsätze noch nicht vollständig kompensiert (Ringel, 2012, S. 4-5).
Mehrere Hundert Stellen im klassischen Journalismus gehen jährlich verloren. Traditionstitel sterben und Verlage schliessen neuen Allianzen. Die Medienbranche wird mit einer neuen Realität konfrontiert. Diese neue Realität beinhaltet Punkte wie wachsende Onlinewerbung, Erlöse aus Digitalabonnements, digitale Konkurrenzangebote wie Netflix und weitere soziale Netzwerke sowie das Thema Fake-News (Marti, 2019).
Die Herausforderungen sind gross aber es gibt auch Chancen. Denn auch wenn die Digitalwirtschaft den Journalismus den Rang abgelaufen hat, eröffnen sich den Zeitungen Opportunitäten. Ein prominentes Beispiel ist die Washington Post, die die Chance genutzt hat um sich zu einem Labor für Medientechnologie zu entwickeln (Marti, 2019).
Auch die kleineren Zeitungen, die ihre Leserinnen und Leser mit Nachrichten aus der Region bedienen, haben ein Anrecht darauf in der neuen digitalen Realität zu existieren. Welche Zeitung dann tatsächlich überlebt, hängt davon ab wie sehr die Zeitungen dazu bereit sind, sich dem Leserverhalten der neuen Generationen anzupassen. Die digitale Revolution hat nicht dazu geführt, dass weniger als früher gelesen wird, sondern anders (Lobe, 2017).
Neben dem sich wandelnden Leseverhalten der Klientel, haben die Zeitungen, egal ob prominent, unbekannt, international oder regional, eines gemeinsam. Sie alle sind ohne stabile Einnahmen nicht zukunftsfähig. Die Zeitungsbranche muss angesichts der wegfallenden Werbeeinahmen ihr Ertragsmodell neu erfinden.
1.1. Ausgangslage
Aufgrund dieser Tatsachen machen sich die Zeitungsverlage vermehrt Gedanken über ihr eigenes Ertragsmodell. So auch Blick Online.
Das Verlagshaus Ringier ist mit ihrer Deutschschweizer Zeitung Blick, genauso wie alle anderen Zeitungen vom Umbruch in der Medienbranche betroffen. Erst im Dezember 2018 musste der Verlag aufgrund der negativen Entwicklung im inländischen Werbemarkt ihre Pendlerzeitung, Blick am Abend, nach zehn Jahren einstellen (Kündig, 2018).
Wie schafft es nun der Blick ihr erklärtes Ziel zu erreichen, in Punkto Nutzungsintensität und Reichweite, an die Spitze der meistgenutzten Online-Zeitungen in der Schweiz zu kommen und gleichzeitig neue Ertragsquellen zu erschliessen?
Der Auftraggeber dieser Arbeit hat den Autor mit der Aufgabe betraut, die Bezahlmodelle der in ihren jeweiligen Ländern führenden Online-Boulevardzeitungen zu analysieren und einen Vergleich mit Blick Online anzustellen. Der Vergleich findet zwischen Blick Online in der Schweiz, der Bild.de in Deutschland und der Zeitung Aftonbladet in Schweden statt.
Der Vergleich soll neben den Erkenntnissen zum Online Bezahlmodell, auch Paid Content Modell genannt, weiterführende Erkenntnisse zu den Gründen für den Erfolg von Bild.de und Aftonbladet geben. Aus dieser Studienarbeit sollen interessante Erkenntnisse zu Bezahlmodell, Zahlungsabwicklung sowie zum Thema der generischen Unternehmensstrategie gewonnen werden.
1.2. Leitfragen
Folgende Leitfragen sollen beantwortet werden:
- Wie sieht die Medienlandschaft in der Schweiz aus?
- Wie sieht die strategische Positionierung von Blick Online aus?
- Welche Online-Bezahlmodelle existieren heute auf dem Markt?
- Was haben die Verhaltensökonomie und der Preisaufbau gemeinsam?
- Welches Online-Bezahlmodelle führen am Markt bereits erfolgreiche Boulevardzeitungen?
- Vergleich zwischen 20 Minuten Online und Blick Online in Bezug auf erklärtes Ziel von Herrn Peter Wälty, bis im Jahr 2020 in Bezug auf Nutzungsintensität und Reichweite an die Spitze der Zeitungen zu gelangen
- Wettbewerbs-Benchmarking zwischen Blick Online, Bild.de und Aftonbladet in Bezug auf Online-Bezahlmodell und Zahlungsabwicklung
- Welche weiteren Grössen sind für den Erfolg der Bild.de und Aftonbladet verantwortlich?
- Wie kann Blick Online operative und strategische Leistungslücken schliessen?
Die Leitfragen werden im Verlauf dieser Arbeit recherchiert und wissenschaftlich begründet.
Die Erkenntnisse aus der Beantwortung der Leitfragen dienen Blick Online dazu, seine Paid Content Strategie zu entwickeln. Die Studienarbeit soll aufzeigen, wo die Chancen und Gefahren eines Bezahlmodells für Blick Online liegen. Weiter soll die Arbeit als Orientierungshilfe mit einer Übersicht zu den wichtigsten Paid Content Modellen und dem Vergleich zwischen Blick Online in der Schweiz, der Bild Zeitung in Deutschland und Aftonbladet in Schweden hinsichtlich Nutzungsintensität und Zahlungsabwicklung der Boulevardzeitungen dienen.
1.3. Relevanz und Ziel
In einem Interview aus dem Jahr 2018 mit Peter Wälty, Geschäftsführer Digital bei der Blick-Gruppe, wurde das Ziel deklariert, in punkto Nutzungsintensität und Reichweite in der Deutschschweiz wieder an die Spitze zu kommen. Die Deadline beträgt zwei Jahre, um die digitale Produktepalette rund um Blick.ch und die Blick App an die Spitze zu führen (Wälty, 2018).
Die Nutzungsintensität und Reichweite beschreiben zwei Oberbegriffe von Kennzahlen. Kennzahlen oder auch die englische Übersetzung, Key Performance Indicator, KPI, werden als Kennzahlen definiert, mit denen die Leistung einer bestimmten Aktivität in einem Unternehmen ermittelt werden kann (textbroker, o.J.).
Vorliegende Arbeit soll aufzeigen, welche genauen KPI, zur Erreichung der Steigerung der Nutzungsintensität und Reichweite von Bedeutung sind. Anhand öffentlicher Zahlen wird eine Auswertung zwischen Blick Online und 20 Minuten Online gemacht und die Entwicklung in Sachen Nutzungsintensität und Reichweite der letzten fünf Jahren in der Deutschschweiz aufgezeigt.
Ziel dieser Arbeit ist es, eine Übersicht über diejenigen Boulevardzeitungen zu schaffen, die die Hürde der Einführung eines Bezahlmodells gemeistert haben. Dabei werden Gemeinsamkeiten der Boulevardzeitungen zu Bezahlmodell und Zahlungsabwicklung sowie Nutzungsintensität aufgedeckt und so Handlungsempfehlungen für Blick Online abgeben. Dies soll anhand eines Wettbewerbs-Benchmarking geschehen.
Weiterführende Themen wie Smartness, Service Public Auftrag und die Einführung einer Swiss ID werden im Kapital der weiteren Forschungsfelder behandelt.
Sämtliche Berechnungen, die in dieser Studienarbeit vorkommen, werden im Fliesstext gekennzeichnet und im Anhang B ab Seite 66 detailliert dargelegt.
1.4. Vorgehensweise
Um die gemeinsam erarbeitete Fragestellung und Zielsetzung beantworten zu können und um einen Mehrwert für die Auftraggeberschaft zu erzielen, wurde sich intensiv mit der Medienbranche auseinandergesetzt. Dazu ist eine saubere Recherchearbeit notwendig. Auf der Basis der formulierten Fragestellung und Ziele, wurden die theoretischen Grundlagen erarbeiten und erste Erkenntnisse gewonnen.
Darunter fallen Themen wie die Medienlandschaft in der Schweiz, Paid Content Modelle, generische Unternehmensstrategie der Ringier und Strategische Positionierung von Blick Online, Zielgruppe von Blick Online, Verhaltensökonomie, Preisaufbau, Key Performance Indicator. Ohne eine Auseinandersetzung mit diesen Themen, ist die Verlinkung mit dem Praxisteil nicht möglich. Die theoretischen Grundlagen bilden die Basis für diese Studienarbeit.
Im methodischen Teil der Arbeit, der auf die erarbeiteten theoretischen Grundlagen beruht, werden nach Antworten zum Auftrag der Auftraggeberschaft gesucht. Anhand eines Vergleichs zwischen Blick Online und 20 Minuten Online, soll geklärt werden, wie Blick Online im Vergleich zu 20 Minuten Online dasteht. Danach wird ein Wettbewerbs-Benchmarking zwischen den drei Boulevardzeitungen stattfinden und in einem separaten Kapitel werden ausgewählte Kennzahlen verglichen und interpretiert.
Im Praxisteil werden Theorie und Praxis mit einer Gap-Analyse verbunden, die als Ausgangslage für die Empfehlungen an Blick Online dient.
Die Studienarbeit wird mit einem Fazit und Handlungsempfehlungen für Blick Online abgerundet und eröffnet den Diskurs für weitere Forschungsfelder und einen Ausblick.
1.5. Deliverables
Der Auftraggeber wünscht sich eine fundierte Arbeit, die sich spezifisch auf Blick Online bezieht und die der Onlinezeitung dazu dienen soll, in neue Ertragsquellen vorzustossen. Durch die Sichtweise des branchenfremden Autors erhofft sich der Auftraggeber neue Erkenntnisse rund um das Thema Paid Content.
1.6. Abgrenzung
Bei einer Arbeit rund um die Medienbranche, ist es schwierig, sich nicht in Details zu verlieren. Die Schwierigkeit dabei ist, dass durch die gesamte Arbeit ein roter Faden erkennbar ist. Für die Leserschaft dieser Studienarbeit soll erkennbar sein, dass es in erster Linie um die Einführung einer Bezahlschranke für die Zeitung Blick Online geht. Dazu gehören Zahlungsmodelle und Zahlungsabwicklung, Preis, die Konkurrenz sowie die jeweiligen Branchenkennzahlen zu Nutzungsintensität und Reichweite, um die Fortschritte oder Rückschläge messbar zu machen.
Es wurde bewusst auf das Eingehen von Themen wie die Qualität von Journalismus und Inhalte von Zeitungen verzichtet. Die Wichtigkeit dieser Themen ist unbestritten, da sich die Zeitungen dadurch Differenzieren. Aber es gibt verschiedene Zeitungen mit unterschiedlichen Inhalten, die eine unterschiedliche Leserschaft ansprechen, weshalb entschieden wurde, dieses Thema nicht näher zu behandeln. Ein ebenso wichtiges Thema im Zusammenhang mit den Medien, ist der gesunde Umgang mit der Nachrichtenflut, der wir täglich ausgeliefert sind. Diese Themen, werden in dieser Studienarbeit nicht näher behandelt.
Grosse Zeitungshäuser müssen sich jedoch im Rahmen der Analyse ihrer strategischen Ausgangslage und Segmentierung sowie der damit einhergehenden Umwelt- und Unternehmensanalyse mit solchen Themen auseinandersetzen, um ihren langfristigen Unternehmenserfolg sicherzustellen (Lombriser & Abplanalp, 2018, S. 23).
2. Theoretische Grundlagen
2.1. Auftraggeber
Blick.ch ist die Online-Zeitung des Traditionsunternehmens Ringier. Ihre Anfänge nahm Ringier 1833 mit Johann Rudolf Ringier in Zofingen AG. Der Pfarrersohn kauft im besagten Jahr eine Buchdruckerei und druck während 40 Jahren Amtsblätter und Lehrpläne. Das Zofinger Wochenblatt avanciert zum amtlichen Publikationsorgan (Ringier AG, o.J.).
Das in Familienhand gebliebene Unternehmen führte 1959 das Boulevardblatt Blick ein. Diese Art von Zeitung, die Geschichten anders erzählten als die bisherigen auf dem Markt existierenden Schweizer Zeitungen, war eine Neuheit. Doch wie bei allen Innovationen gab es auch hier Kritik und zwar am Zeitungstyp. Parlamentarisch konnte nicht gegen die Zeitung vorgegangen werden. Dennoch strich der Bund, Ringier heimlich die damals noch grossen Druckaufträge für Telefonbücher. Man versuchte den Blick-Verkauf an den Bahnhofkiosken zu verbieten. Nach nur zwei Jahren, steigt der Blick mit einer Verkaufsauflage von 97'727 Exemplaren zur Nummer zwei in der Schweiz auf. Das Volk hat sein eigenes Urteil gesprochen(Ringier AG, o.J.).
Die Ringier wandelt sich ständig weiter und wird so nach und nach zum modernen Medienunternehmen. Das Zeitungshaus ist innovativ und steigt 1967 ins Video-Geschäft ein. 1969 erscheint zum ersten Mal der Sonntags-Blick. Durch strategische Firmenzukäufe erweitert die Ringier ihr Unternehmensportfolio und stützt ihr Geschäft weiter ab. Bereits 1987 unternimmt die Ringier zusammen mit der Times Publishing Co. einen ersten Schritt nach Asien und gründet die Times-Ringier (HK) Ltd., welche sie 24 Jahre später verkauft. Durch die Expansion nach Mittel- und Osteuropa und Asien, eröffnen sich für Ringier Türen zu neuen Märkten (Ringier AG, o.J.).
Heute ist die Ringier ein diversifiziertes Unternehmen mit internationaler Präsenz in Asien, Afrika und Europa sowie einem Portfolio mit Unternehmen aus der Medienbranche und Online-Marktplätzen wie Scout24, Anibis und seit 2012 jobs.ch (Ringier AG, o.J.).
Die Ringier hat schon früh auf Digital Business gesetzt und bereits im Jahr 2012, 25% ihres Umsatzes mit Produkten aus ihrem Digitalen Portefeuille umgesetzt (Ringier AG, o.J.). Mit ihrem neuen CEO, Marc Walder, hat sich diese Transformation nochmals deutlich beschleunigt.
Die Ringier zählt 7'400 Mitarbeitende in 14 Ländern. Der Umsatz beträgt rund CHF 1 Milliarde. Sie setzt ihre Strategie fort, neue Erlösquellen durch Diversifikation in den Bereichen Digital Business und Entertainment zu erschliessen um ihre langfristige Existenz zu sichern (Ringier AG, o.J.).
Trotz dieser Herausforderung bleibt Blick Online ihrem Boulevard Journalismus seit 1959 treu. Boulevard Journalismus ist ein Kunsthandwerk (Meyer, 1973). Der Blick ist eine deutschsprachige Schweizer Boulevardzeitung.
Sie geht nun einen Schritt weiter und bereitet sich vor, die Erlöse aus ihrem Ursprungsgeschäft, dem Journalismus, auf die Digitale Schiene umzustellen.
2.2. Medienlandschaft Schweiz
Die Schweizer Medienlandschaft besteht aus 1'463 Medienunternehmen aus Radio und TV sowie 30'050 Beschäftigte und einem Netto-Werbeumsatz von CHF 2'183 Millionen. Dabei steuert die Presse mit 46,22% und CHF 1'009 Millionen am meisten bei (Schweizer Medien, 2018).
Seit 2009 zeigt sich die Entwicklung der von der Werbemedienforschung beglaubigten Zeitungstitel und Zeitungsauflagen in Deutsch wie folgt:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Entwicklung der Zeitungstitel und Zeitungsauflagen in deutscher Sprache seit 2009 (Schweizer Medien, 2018).
Anhand der Abbildung 1 lässt sich der Druck auf die Medienbranche erkennen. Die schrumpfenden Auflagen führen zu einer Konsolidierung von Zeitungshäuser und zu einer Bündelung von Zeitungshäuser zu Joint Ventures (Albrecht, 2019, S. 26-27).
[...]
- Quote paper
- Gianluca Luongo (Author), 2019, Wettbewerbs-Benchmarking für das Newsportal "Blick.ch". Identifizierung und Evaluation verschiedener Paid Content Modelle, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/501255
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