Die Arbeit widmet sich der Frage, ob sich Erinnerungen an traumatische Ereignisse von anderen Erinnerungen emotionaler Qualitäten unterscheiden.
Zunächst werden die theoretischen Grundlagen zum Verständnis von Erinnerungen traumatischer Ereignisse erörtert. Die auf diese Weise erfolgte Begriffsbestimmung mündet in der damit einhergehenden hirnphysiologischen Einbettung im Gedächtnis, welches ein zentrales Thema für die Beantwortung der Leitfrage darstellt. Hier wird zunächst der Gedächtnisvorgang im Allgemeinen skizziert und die zwei differenzierbare Komponenten, das implizite und explizite Gedächtnis, näher erläutert. Daran schließt der etablierte neuropsychologische Ansatz an und seine Bedeutung wird inhaltlich und strukturell integriert. Darauf folgt die Abgrenzung zu dem klinischen Störungsbild der Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS), dessen Kernmerkmal die Erinnerung an Traumatische Ereignisse inne trägt. Anschließend werden zwei theoretische Modelle vorgestellt, die Erklärungsversuche zu unterbreiten versuchen. Hieran schließt die Bearbeitung von zwei empirischen Studien. Die Studien erfassen, ob Erinnerungen traumatischer Ereignisse singuläre Qualitäten gegenüber positiven emotionalen Erinnerungen haben sowie die Unterschiede der Erinnerungen traumatischer Ereignisse in den Modalitäten der Frequenz und Qualität wiederkehrender Erinnerungen.
Im Laufe des Lebens sammeln Menschen unzählige mit Emotionen verknüpfte Erinnerungen, die uns prägen und sodann unsere vernetzten Erfahrungen im Gedächtnis abbilden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Erinnerung an Traumatische Ereignisse
- Begriffsdefinition Traumatisches Ereignis
- Hirnphysiologische Einbettung im Gedächtnis
- Neuropsychologischer Ansatz
- Abgrenzung zu Posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS)
- Kognitive theoretische Modelle
- Duale Repräsentationstheorie
- Mnemonisches Modell
- Empirie
- Studie 1: Porter & Birt (2001)
- Studiendesign und Stichprobe
- Methode
- Auswertung
- Zwischenfazit
- Studie 2: Müller, Moeller, Jenderek, Stroebel, Wiendieck & Sperling (2016)
- Studiendesign und Stichprobe
- Methode
- Auswertung
- Zwischenfazit
- Vergleich der Studien 1 und 2
- Studie 1: Porter & Birt (2001)
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage, ob sich Erinnerungen an traumatische Ereignisse von anderen Erinnerungen emotionaler Qualität unterscheiden. Ziel ist es, die Besonderheiten traumatischer Erinnerungen zu untersuchen, indem die relevanten theoretischen Grundlagen erörtert und empirische Studien analysiert werden.
- Definition und Charakterisierung traumatischer Ereignisse
- Hirnphysiologische Einbettung traumatischer Erinnerungen im Gedächtnis
- Kognitive Modelle zur Erklärung traumatischer Erinnerungen
- Empirische Befunde zum Vergleich traumatischer Erinnerungen mit anderen emotionalen Erinnerungen
- Zusammenhänge zwischen theoretischen Grundlagen und empirischen Befunden
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2 fokussiert auf die Definition und Charakterisierung traumatischer Ereignisse. Es werden verschiedene Zugänge zum Begriff Trauma vorgestellt, die Einbettung traumatischer Erinnerungen im Gedächtnis erläutert und die Abgrenzung zur Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) aufgezeigt.
Kapitel 3 präsentiert zwei kognitive theoretische Modelle, die versuchen, die Besonderheiten traumatischer Erinnerungen zu erklären. Dazu gehören die duale Repräsentationstheorie und das mnemonische Modell.
Kapitel 4 widmet sich der empirischen Analyse von zwei Studien. Studie 1 untersucht, ob traumatische Erinnerungen singuläre Qualitäten gegenüber positiven emotionalen Erinnerungen haben. Studie 2 analysiert die Unterschiede der Erinnerungen traumatischer Ereignisse in Bezug auf die Frequenz und Qualität wiederkehrender Erinnerungen.
Schlüsselwörter
Traumatische Erinnerungen, Gedächtnis, Hirnphysiologie, kognitive Modelle, empirische Studien, Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), emotionale Erinnerungen.
- Quote paper
- Nathalie Neuberger (Author), 2018, Unterscheiden sich Erinnerungen traumatischer Ereignisse von anderen emotionalen Erinnerungen?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/501046