In der "Varusschlacht" im Herbst des Jahres 9 n. Chr. erlitten die drei römischen Legionen samt Hilfstruppen unter Publius Quinctilius Varus eine vernichtende Niederlage gegen das germanische Heer unter der Führung des Cheruskerfürsten Arminius. Die Schlacht leitete das Ende der Versuche ein, auch die rechtsrheinischen Gebiete Germaniens zu einer Provinz des Römischen Reiches zu machen. Die sehr lange römische Truppenkolonne wurde auf dem Marsch von der Weser zum Rhein von den Germanen in einen Hinterhalt gelockt und in einem dreitägigen Kampfe vollständig aufgerieben. Die Römer gaben anschließend ihre rechtsrheinische Offensive auf. Dieser historische Kontext war nicht nur für Historiker und Archäologen ein Faszinosum der deutschen Geschichte. Auch zahlreiche Dichter und Autoren, wie beispielsweise Heinrich von Kleist, machten die Schlacht im Teutoburger Wald zum Sujet ihrer Werke. Mit seinem letzten Werk stellt sich auch Christian Dietrich Grabbe in die lange Reihe der Arminiusdichter. Grabbe kannte zwar die Schlachtdarstellung Kleists, dennoch entnahm er nur sehr wenig daraus. Sein Werk sollte ganz anders werden. Am 30. März 1935 schrieb er an den Schriftsteller Karl Leberecht Immermann: "Kleists Hermann schicke ich anbei mit Dank zurück. Was ich daraus benutzen konnte, habe ich mir gemerkt. Mein Armin wird aber ganz anders." Ziel dieser Hausarbeit soll sein, genau diese unterschiedliche Deutung der "Hermannsschlacht" an den gleichnamigen Werken Heinrich von Kleists und Christian Dietrich Grabbes zu illustrieren. Die Vielzahl an Sekundärliteratur bietet ein breites Spektrum an Interpretationsmöglichkeiten. Die Analyse der beiden unterschiedlichen Systeme (Germanen vs. Römer), die Deutung des deutschen Befreiers Hermann und die unterschiedliche Funktion der beiden Werke sollen den Schwerpunkt dieser Hausarbeit bilden. Anhand eines Fazits sollen abschließend die beiden Dramen miteinander verglichen werden. Dazu sind Graphiken entstanden, die im Anhang dieser Arbeit einzusehen sind. Diese sollen der Veranschaulichung dienen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Das „römische“ System
- 2.1. Die Römer bei Heinrich von Kleist
- 2.2. Die Römer bei Christian Dietrich Grabbe
- 3. Das „germanische“ System
- 3.1. Die Deutschen bei Heinrich von Kleist
- 3.2. Die Deutschen bei Christian Dietrich Grabbe
- 4. Die Herrscherfigur des Hermann
- 5.1. Hermann bei Heinrich von Kleist
- 5.2. Hermann bei Christian Dietrich Grabbe
- 5. Die Schlacht und ihre Funktion
- 6.1. Funktion der Schlacht bei Heinrich von Kleist
- 6.2. Funktion der Schlacht bei Christian Dietrich Grabbe
- 6. Fazit: Kleist vs. Grabbe
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert die unterschiedlichen Deutungen der „Hermannsschlacht“ in den gleichnamigen Dramen von Heinrich von Kleist und Christian Dietrich Grabbe. Die Arbeit konzentriert sich auf den Vergleich der Darstellung der römischen und germanischen Systeme, der Charakterisierung der Figur Hermann und der jeweiligen Funktion der Schlacht innerhalb der Dramen. Der Vergleich soll die verschiedenen Interpretationen und Perspektiven der beiden Autoren aufzeigen.
- Vergleich der Darstellung des römischen Systems bei Kleist und Grabbe
- Vergleich der Darstellung des germanischen Systems bei Kleist und Grabbe
- Analyse der Figur Hermann in beiden Dramen
- Untersuchung der Funktion der Schlacht in den jeweiligen Dramen
- Gegenüberstellung der Dramenkonzepte von Kleist und Grabbe
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der „Hermannsschlacht“ ein und beschreibt den historischen Hintergrund der Varusschlacht im Jahre 9 n. Chr. Sie stellt den historischen Kontext der Schlacht heraus und erwähnt die zahlreichen literarischen Auseinandersetzungen mit diesem Thema, insbesondere die Werke von Kleist und Grabbe, die im Zentrum dieser Arbeit stehen. Die Einleitung erläutert die Zielsetzung der Arbeit – den Vergleich der unterschiedlichen Deutungen der Schlacht bei Kleist und Grabbe.
2. Das „römische“ System: Dieses Kapitel analysiert die Darstellung des römischen Systems in den Dramen von Kleist und Grabbe. Bei Kleist wird ein negatives Bild der Römer gezeichnet, das ihre imperiale Politik und Machtgier kritisiert. Die Römer werden als ein überhebliches und siegessicheres Volk dargestellt, das die Germanen unterwerfen will. Im Gegensatz dazu wird die Darstellung des römischen Systems bei Grabbe (in dieser Zusammenfassung nicht weiter ausgeführt) verglichen und kontrastiert.
3. Das „germanische“ System: Das Kapitel widmet sich der Darstellung der Germanen in den Dramen. Kleists Germanen werden als ein stolzes und kämpferisches Volk präsentiert, das seine Freiheit verteidigen muss. Der Vergleich mit Grabbes Darstellung der Germanen (in dieser Zusammenfassung nicht weiter ausgeführt) wird hier ebenfalls vorgenommen.
4. Die Herrscherfigur des Hermann: In diesem Kapitel wird die zentrale Figur Hermann in den beiden Dramen analysiert. Die unterschiedlichen Charakterisierungen Hermanns bei Kleist und Grabbe werden verglichen und ihre Bedeutung für das jeweilige Drama herausgestellt. (Die Einzelheiten zu Grabbes Darstellung werden in dieser Zusammenfassung nicht weiter ausgeführt).
5. Die Schlacht und ihre Funktion: Dieses Kapitel untersucht die Funktion der Schlacht in den Dramen. Bei Kleist dient die Schlacht als Höhepunkt des Konflikts zwischen Römern und Germanen und symbolisiert den Kampf um Freiheit und Unabhängigkeit. (Die Funktion der Schlacht bei Grabbe wird in dieser Zusammenfassung nicht weiter ausgeführt).
Schlüsselwörter
Hermannsschlacht, Heinrich von Kleist, Christian Dietrich Grabbe, Varusschlacht, Römer, Germanen, Hermann, Nationalismus, Imperialismus, Dramenvergleich, Literaturgeschichte, Germanenideologie.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Analyse der Hermannsschlacht bei Kleist und Grabbe
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit analysiert und vergleicht die unterschiedlichen Deutungen der „Hermannsschlacht“ in den gleichnamigen Dramen von Heinrich von Kleist und Christian Dietrich Grabbe. Im Fokus stehen die Darstellung der römischen und germanischen Systeme, die Charakterisierung der Figur Hermann und die Funktion der Schlacht in beiden Dramen.
Welche Themen werden im Einzelnen behandelt?
Die Arbeit untersucht den Vergleich der Darstellung des römischen und germanischen Systems bei Kleist und Grabbe, analysiert die Figur Hermann in beiden Dramen, untersucht die Funktion der Schlacht in den jeweiligen Dramen und stellt die Dramenkonzepte von Kleist und Grabbe gegenüber.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, Kapitel zur Analyse des römischen und germanischen Systems in beiden Dramen, ein Kapitel zur Figur Hermann, ein Kapitel zur Funktion der Schlacht und abschließend ein Fazit. Ein Inhaltsverzeichnis bietet einen detaillierten Überblick.
Wie werden die römischen Systeme bei Kleist und Grabbe dargestellt?
Bei Kleist wird ein negatives Bild der Römer gezeichnet, das ihre imperiale Politik und Machtgier kritisiert. Sie werden als überheblich und siegessicher dargestellt. Der Vergleich mit Grabbes Darstellung wird in der Arbeit ausführlich vorgenommen, die Zusammenfassung enthält jedoch keine Details zu Grabbes Interpretation.
Wie werden die germanischen Systeme bei Kleist und Grabbe dargestellt?
Kleists Germanen werden als stolzes und kämpferisches Volk präsentiert, das seine Freiheit verteidigt. Die Arbeit vergleicht diese Darstellung mit Grabbes Interpretation, wobei Details zu Grabbe in der Zusammenfassung fehlen.
Wie wird die Figur Hermann in beiden Dramen charakterisiert?
Die Arbeit analysiert die unterschiedlichen Charakterisierungen Hermanns bei Kleist und Grabbe und deren Bedeutung für die jeweiligen Dramen. Die Zusammenfassung enthält keine Details zu Grabbes Darstellung.
Welche Funktion hat die Schlacht in den Dramen von Kleist und Grabbe?
Bei Kleist ist die Schlacht der Höhepunkt des Konflikts und symbolisiert den Kampf um Freiheit und Unabhängigkeit. Die Funktion der Schlacht bei Grabbe wird in der ausführlichen Arbeit behandelt, jedoch nicht in der vorliegenden Zusammenfassung.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Hermannsschlacht, Heinrich von Kleist, Christian Dietrich Grabbe, Varusschlacht, Römer, Germanen, Hermann, Nationalismus, Imperialismus, Dramenvergleich, Literaturgeschichte, Germanenideologie.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die unterschiedlichen Deutungen der „Hermannsschlacht“ bei Kleist und Grabbe aufzuzeigen und zu vergleichen, um die verschiedenen Interpretationen und Perspektiven der beiden Autoren herauszustellen.
Wo finde ich weitere Informationen?
Die vollständige Arbeit bietet eine detaillierte Analyse der behandelten Themen. Die hier gegebene Zusammenfassung dient lediglich als Überblick.
- Quote paper
- Ralph Marko (Author), 2005, Die Deutung der "Hermannsschlacht" in Heinrich von Kleists und Christian Dietrich Grabbes "Die Hermannsschlacht", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/50094