In dieser Arbeit geht der Autor der Frage nach, warum sich kein anglophiles, liberalistisches System in Preußen und dem Deutschen Reich durchsetzen konnte. Der Autor stellt die These auf, dass sich die Familiendynamik der preußischen und englischen Königsfamilie negativ auf die Umsetzung der Liberalisierung in Deutschland auswirkte und persönliche Differenzen diesen politischen Systemwechsel verhinderten. Für die Beantwortung der Forschungsfrage liegt der Fokus daher auf der Auswirkung der persönlichen Beziehungen zwischen der Queen Victoria von England, ihrer Tochter Victoria, dem preußischen Kronprinzen Friedrich und deren Sohn Wilhelm.
Der Zeitrahmen der Betrachtung beginnt mit der Heirat Victorias und Kronprinz Friedrichs in 1858. Zunächst werden die Beweggründe der Queen für diese Heirat analysiert. Die zeitliche Betrachtung endet mit dem Tod Friedrichs im Jahr 1888 und dem damit verbundenen Ende einer möglichen Revolution. Abschließend wird die Bedeutung des Prinzen Wilhelms für das Scheitern der Liberalisierung untersucht.
Im Deutschland des 19. Jahrhunderts konnte sich der Liberalismus nicht durchsetzen. Die Ursachen für das Scheitern wurden in der Forschungsliteratur bisher hauptsächlich unter politischen Aspekten erörtert. Dabei wurde argumentiert, dass politische Differenzen und Auseinandersetzungen zwischen Deutschland und anderen europäischen Staaten für das Scheitern der Liberalisierung Deutschlands verantwortlich waren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die familiäre Machtausweitung der Queen Victoria in Europa
- Die Mission der englischen Prinzessin Victoria in Preußen
- Die Umsetzung der Liberalisierung durch den Kronprinzen Friedrich
- Das Scheitern der Liberalisierung durch die Rebellion des Prinzen Wilhelms
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Auswirkungen der familiären Beziehungen zwischen der englischen Königin Victoria, ihrer Tochter Victoria, dem preußischen Kronprinzen Friedrich und deren Sohn Wilhelm auf die Entwicklung des Liberalismus in Preußen und dem Deutschen Reich zwischen 1858 und 1888. Die Arbeit hinterfragt die These, dass die Familiendynamik der beiden Königsfamilien das Scheitern der Liberalisierung in Deutschland negativ beeinflusste.
- Die Machtausweitung Queen Victorias durch Heiratspolitik
- Die Rolle von Prinzessin Victoria und Kronprinz Friedrich bei der angestrebten Liberalisierung Preußens
- Der Einfluss von Bismarck auf die Familienbeziehungen und die politische Entwicklung
- Die Bedeutung der persönlichen Differenzen innerhalb der Königsfamilien für den politischen Prozess
- Das Scheitern der Liberalisierung im Kontext der familiären Konflikte
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach den Ursachen des Scheiterns des Liberalismus im 19. Jahrhundert in Deutschland vor. Im Gegensatz zu bisherigen Forschungsansätzen, die sich auf politische Aspekte konzentrieren, fokussiert diese Arbeit auf die familiären Beziehungen zwischen den englischen und preußischen Königsfamilien und deren Einfluss auf die politische Entwicklung. Die These lautet, dass die Familiendynamik und persönliche Differenzen den politischen Systemwechsel verhinderten. Der Zeitraum der Untersuchung erstreckt sich von der Heirat Victorias und Friedrichs 1858 bis zum Tod Friedrichs 1888.
2. Die familiäre Machtausweitung der Queen Victoria in Europa: Dieses Kapitel analysiert Queen Victorias Strategie zur Erweiterung ihres Einflusses in Europa durch geschickte Heiratspolitik. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, die Monarchie wieder zu etablieren, nutzt Victoria die Gelegenheit nach dem Krimkrieg, ihre Kinder in verschiedene europäische Fürstenhäuser einzuheiraten. Dies ermöglichte ihr Einblicke in die Regierungsgeschäfte anderer Länder, führte aber gleichzeitig zu Konflikten, da Familienmitglieder durch Bismarcks Einigungskriege zu politischen Gegnern wurden. Victorias Erziehung ihrer Kinder, die auf Kontrolle und regelmäßigen Berichten basierte, diente ebenfalls ihrer strategischen Machtausweitung.
Schlüsselwörter
Liberalismus, Preußen, Deutsches Reich, Queen Victoria, Kronprinz Friedrich, Prinz Wilhelm, Familiendynamik, Heiratspolitik, Bismarck, Einigungskriege, politische Einflussnahme.
Häufig gestellte Fragen zur Seminararbeit: Die Rolle der Familie Victoria im Scheitern des deutschen Liberalismus
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Diese Seminararbeit untersucht den Einfluss der familiären Beziehungen zwischen der englischen Königin Victoria, ihrer Tochter Victoria, dem preußischen Kronprinzen Friedrich und deren Sohn Wilhelm auf die Entwicklung des Liberalismus in Preußen und dem Deutschen Reich zwischen 1858 und 1888. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob die Familiendynamik das Scheitern der Liberalisierung negativ beeinflusste.
Welche zentralen Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt Themen wie Queen Victorias Machtausweitung durch Heiratspolitik, die Rolle von Prinzessin Victoria und Kronprinz Friedrich bei der angestrebten Liberalisierung Preußens, den Einfluss Bismarcks auf die Familienbeziehungen und die politische Entwicklung, die Bedeutung persönlicher Differenzen innerhalb der Königsfamilien für den politischen Prozess und schließlich das Scheitern der Liberalisierung im Kontext der familiären Konflikte.
Welche These wird in der Arbeit vertreten?
Die Arbeit vertritt die These, dass die Familiendynamik und persönliche Differenzen innerhalb der englischen und preußischen Königsfamilien den politischen Systemwechsel in Richtung Liberalismus verhinderten.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur familiären Machtausweitung Queen Victorias, ein Kapitel zur Mission von Prinzessin Victoria in Preußen, ein Kapitel zur Liberalisierungspolitik des Kronprinzen Friedrich, ein Kapitel zum Scheitern der Liberalisierung durch Prinz Wilhelm und ein Fazit.
Wie wird die Machtausweitung Queen Victorias dargestellt?
Das Kapitel analysiert Queen Victorias Strategie, ihren Einfluss in Europa durch geschickte Heiratspolitik zu erweitern. Sie nutzte den Krimkrieg, um ihre Kinder in verschiedene europäische Fürstenhäuser einzuheiraten, was ihr Einblicke in die Regierungsgeschäfte anderer Länder ermöglichte, aber auch zu Konflikten führte, da Familienmitglieder durch Bismarcks Einigungskriege zu politischen Gegnern wurden. Victorias Erziehung ihrer Kinder spielte ebenfalls eine Rolle bei ihrer strategischen Machtausweitung.
Welche Rolle spielen Bismarck und die Einigungskriege?
Bismarcks Einfluss auf die Familienbeziehungen und die politische Entwicklung wird untersucht. Seine Einigungskriege führten zu Konflikten innerhalb der Familien, da Familienmitglieder auf verschiedenen Seiten standen.
Welchen Zeitraum umfasst die Untersuchung?
Die Untersuchung erstreckt sich von der Heirat Victorias und Friedrichs 1858 bis zum Tod Friedrichs 1888.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Liberalismus, Preußen, Deutsches Reich, Queen Victoria, Kronprinz Friedrich, Prinz Wilhelm, Familiendynamik, Heiratspolitik, Bismarck, Einigungskriege, politische Einflussnahme.
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- Tamina Grasme (Author), 2016, Die Entwicklung des Liberalismus in Preußen und dem Deutschen Reich von 1858 bis 1888, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/500066