Wirkung- Leben - Werk
Arno Schmidt dürfte ohne Zweifel zu den umstrittensten Autoren der deutschen Nachkriegsliteratur gehören. Von den einen als Genie verehrt und als "kühnster Pionier der neueren deutschen Epik" gefeiert, wird ihm von seinen Kritikern "grobschlächtige Arroganz [...] und Wissensprotz aller Art" vorgeworfen.
Dies alles beeindruckte Arno Schmidt wenig, zum einen las er keine Zeitung , zum anderen machte er sich nichts aus der Meinung seiner Rezensenten.
"(Denn sie müssen ja irgendwie aufgeweckt werden, die Halbmenschen hinter dem Grenzpfahl: drum laß Dich getrost "Schläger" schelten von den Furchtsamen; "Brandstifter" von den Feuerwehrleuten; "Ein-Brecher" von den Schlafenden)"
Doch obwohl seine Werke zu heftigsten Kontroversen führten, war er der breiten Masse meist unbekannt. Als 1970 das zur Mediensensation avancierende Werk Zettels Traum erschien, hörten sehr viele Menschen zum ersten Mal den Namen Arno Schmidt. Und das, obwohl Schmidt, der am 18. 01. 1914 in Hamburg geboren wurde, bis dahin schon seit über zwanzig Jahren Bücher und Zeitungsartikel geschrieben, Rundfunksendungen verfasst und sogar mehrere Literaturpreise erhalten hatte.
[...]
Inhaltsverzeichnis
- A. Leben — Wirkung — Werk
- B. Die Trilogie Nobodaddy's Kinder
- I. Aus dem Leben eines Fauns
- II. Brand's Haide
- III. Schwarze Spiegel
- C. Der Ich-Erzähler und die Frauen: Ein Überblick
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit analysiert die Trilogie „Nobodaddy's Kinder" von Arno Schmidt und untersucht die Rolle des Ich-Erzählers und seine Beziehungen zu den weiblichen Figuren in den drei Romanen. Die Arbeit beleuchtet die besonderen Aspekte der Beziehungen zwischen den Ich-Erzählern und den Frauen im Kontext der jeweiligen Handlungszeit und der spezifischen Lebensumstände der Figuren.
- Das Verhältnis von Kunst und Leben
- Die Darstellung des Ich-Erzählers als Außenseiter
- Die Rolle der Frauen in den Romanen
- Die Auseinandersetzung mit dem Krieg und seinen Folgen
- Die Suche nach Freiheit und Individualität
Zusammenfassung der Kapitel
Aus dem Leben eines Fauns
Der Roman „Aus dem Leben eines Fauns" erzählt die Geschichte des Ich-Erzählers Heinrich Düring, der in der Lüneburger Heide während des Zweiten Weltkriegs lebt. Düring, ein Angestellter des Landratsamts, ist ein stiller Beobachter des nationalsozialistischen Alltags und sehnt sich nach Freiheit und Unabhängigkeit. Er findet diese in der Waldhütte eines französischen Deserteurs, wo er sich heimlich mit der Nachbarstochter Käthe trifft. Die Beziehung zwischen Düring und Käthe ist geprägt von sexueller Anziehung und der Sehnsucht nach Abenteuer. Der Roman schildert Düring als einen Mann, der sich innerlich von der Gesellschaft distanziert, aber äußerlich angepasst bleibt. Seine Beziehung zu seiner Frau und seinen Kindern ist geprägt von Frustration und Gleichgültigkeit.
Brand's Haide
„Brand's Haide" spielt in den ersten Nachkriegsjahren und erzählt die Geschichte des Ich-Erzählers Schmidt, der nach seiner Entlassung aus britischer Gefangenschaft in einem kleinen Dorf der Lüneburger Heide lebt. Schmidt, ein Schriftsteller, findet Unterkunft bei einem Schullehrer und freundet sich mit den beiden „Mädel" Lore und Grete an. Die drei bilden eine Zweckgemeinschaft, die sich mit Diebereien über Wasser hält. Schmidt entwickelt eine zarte Liebe zu Lore, die aber nicht ausreicht, um sie ein Leben in Armut ertragen zu lassen. Lore verlässt Schmidt, um einen reichen Mann zu heiraten. Der Roman thematisiert den Konflikt zwischen Kunst und Leben, die Schwierigkeit, in der Nachkriegszeit als Künstler zu überleben, und die Suche nach Liebe und Glück.
Schwarze Spiegel
Der dritte Teil der Trilogie, „Schwarze Spiegel", ist eine negative Utopie, die die möglichen Folgen eines dritten Weltkriegs schildert. Die Handlung spielt fünf Jahre nach dem Krieg, in einer menschenleeren Welt, in der der namenlose Ich-Erzähler auf der Suche nach Nahrung und Überlebenden ist. Er findet in der Holzfabrik ein Zuhause und trifft dort auf Lisa, eine junge Frau, die ebenfalls auf der Suche nach anderen Menschen ist. Die Beziehung zwischen dem Ich-Erzähler und Lisa ist geprägt von gegenseitiger Anziehung und der Sehnsucht nach Freiheit und Unabhängigkeit. Der Roman zeigt, dass die absolute Freiheit des Geistes, die der Ich-Erzähler so sehr schätzt, auch zu Einsamkeit und Isolation führen kann.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Trilogie „Nobodaddy's Kinder", Arno Schmidt, Ich-Erzähler, Frauenfiguren, Beziehungen, Kunst und Leben, Freiheit, Individualität, Krieg, Nachkriegszeit, Lüneburger Heide, Außenseiter, Gesellschaft, Anpassung, Widerstand. Die Arbeit beleuchtet die besonderen Aspekte der Beziehungen zwischen den Ich-Erzählern und den Frauen im Kontext der jeweiligen Handlungszeit und der spezifischen Lebensumstände der Figuren.
- Quote paper
- Dorothea Nolde (Author), 2002, Der Ich-Erzähler und die Frauen in Arno Schmidts Trilogie - Nobodaddy s Kinder -, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/4998
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