Mithilfe des Linzer Diagnosebogens zur Klassenführung soll folgender Frage nachgegangen werden: Unterscheiden sich Schülerinnen und Schüler verschiedener Altersklassen in der Dimension Kontrolle?
Nach Folgerungen des Linzer Konzepts der Klassenführung wird Kontrolle erlangt durch Klarheit der Verhaltensregeln, Allgegenwärtigkeit der Lehrkraft, Beschäftigung der Schülerinnen und Schüler, Leistungsanforderung, Eingreifen bei Störungen , Kontrolle des Arbeitsverhaltens, Bestrafung und positive Verstärkung.
Für Lehrkräfte ist es oft schwierig, ihr unterrichtliches Handeln und ihre Interaktionsgestaltung mit Schülerinnen und Schülern unterschiedlichen Alters realistisch zu beurteilen und zu reflektieren. Blinde Flecken in der Selbstwahrnehmung treten oft gerade bezüglich jener Verhaltensbereiche auf, in denen die betreffende Lehrkraft Verbesserungsbedarf benötigt. Hilfreich sind hierbei stets ermittelte Schülerinnen- und Schülereinschätzungen, da diese Beobachtungen vieler Personen über lange Zeit in unterschiedlichen Situationen vereinen und konkret darstellen.
Besonders aussagekräftig ist der Vergleich mehrerer Klassen unterschiedlichen Alters zu mindestens zwei Erhebungszeitpunkten. Durch die empirische Überprüfung der genannten Fragestellung soll sowohl eine Weiterentwicklung des Führungsverhaltens und der Selbstwahrnehmung als auch eine entwicklungsförderliche Interaktionsgestaltung mit Schülerinnen und Schülern unterschiedlichen Alters ermöglicht werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretischer Hintergrund
- Definition Classroom Management/ Klassenführung
- Kounins Techniken der Klassenführung
- Lob und Tadel
- Das Linzer Konzept der Klassenführung
- Empirischer Teil
- Empirische Befunde bei Kounin
- Studien zu Lob und Tadel
- Erwartete Ergebnisse
- Zeitplan
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Forschungsskizze zielt darauf ab, die Interaktionsgestaltung von Lehrkräften mit Schülerinnen und Schülern verschiedener Altersklassen im Hinblick auf Klassenführung zu untersuchen. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob sich Schülerinnen und Schüler unterschiedlichen Alters in der Dimension Kontrolle unterscheiden. Insbesondere wird die Wirksamkeit von Lob und Tadel im Hinblick auf das Führungsverhalten und die Interaktion mit den Schülern analysiert.
- Analyse der Wirksamkeit von Lob und Tadel in der Klassenführung
- Untersuchung von Unterschieden im Führungsverhalten gegenüber jüngeren und älteren Schülern
- Bewertung des Einflusses von Kounins Techniken der Klassenführung auf das Schülerverhalten
- Anwendung des Linzer Konzeptes der Klassenführung (LKK) auf die Untersuchung
- Empirische Überprüfung der Hypothesen zur Häufigkeit von Lob und Tadel bei verschiedenen Altersgruppen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problematik der Unterrichtsreflexion und die Notwendigkeit von Schülerinnen- und Schülereinschätzungen für die Selbstwahrnehmung von Lehrkräften heraus. Sie formuliert die Forschungsfrage und die Hypothesen, die im Rahmen des Linzer Diagnosebogens zur Klassenführung (LDK) untersucht werden sollen.
Der theoretische Hintergrund beleuchtet die Definition von Classroom Management/ Klassenführung sowie die Bedeutung von Lob und Tadel für die Interaktion zwischen Lehrkräften und Schülern. Kounins Techniken der Klassenführung, die im LDK integriert sind, werden ebenfalls vorgestellt und im Hinblick auf ihre Relevanz für die Forschungsskizze erläutert.
Der empirische Teil der Forschungsskizze beschäftigt sich mit den empirischen Befunden von Kounin sowie mit Studien, die sich auf die Wirksamkeit von Lob und Tadel beziehen.
Schlüsselwörter
Die Forschungsskizze behandelt die Themen Klassenführung, Classroom Management, Lob und Tadel, Kounins Techniken der Klassenführung, Linzer Konzept der Klassenführung (LKK), Interaktionsgestaltung, Schülerverhalten, Altersgruppen, Empirische Forschung, Selbstwahrnehmung, Führungsverhalten und Unterrichtsreflexion.
- Quote paper
- Helena Westendorf (Author), 2018, Der Gebrauch von Lob und Tadel im Umgang mit Schülerinnen und Schülern unterschiedlichen Alters, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/499714