1 Begriffserklärung
In der Organisationspsychologie ist der Begriff "Commitment" von zentraler Bedeutung. Aus dem englischen übersetzt heißt Commitment "Selbstverpflichtung" oder "freiwillige Bindung". Der Begriff skizziert das Ausmaß mit dem sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dem Unternehmen verpflichtet fühlen oder in der Arbeit aufgehen. Commitment ist als "psychologisches Band" zwischen Individuum und Organisation zu verstehen und beinhaltet:
- die Identifikation mit Zielen und Werten des Unternehmens;
- die Loyalität zur Organisation;
- die Bereitschaft, hohe Anstrengungen zu erbringen;
- fehlende Bereitschaft, selbst gegen bessere Bezahlung, höheren Status oder professionelle Freiheiten, die Organisation zu verlassen (Moser, 1992, S. 95)
Allgemein bezeichnet Commitment das Ausmaß, in dem sich eine Person mit einer bestimmten Organisation identifiziert.
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Inhaltsverzeichnis
- 1 Begriffserklärung
- 2 Bedingungen der Entstehung von Commitment
- 2.1 Konsistentes Verhalten als Bestandteil des Commitments
- 2.2 Konsistentes Verhalten als Erklärung von Commitment
- 2.3 Commitment als Ergebnis eines Wartekonflikts
- 3 Commitment in utopischen Gesellschaften
- 4 Die negative Seite von Commitment
- 5 Schlußbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Begriff des Commitments in der Organisationspsychologie. Sie beleuchtet die Bedingungen, unter denen Commitment entsteht, und analysiert dessen Auswirkungen auf Individuen und Organisationen. Die Arbeit geht dabei auch auf die potenziellen negativen Seiten von Commitment ein.
- Definition und Bedeutung von Commitment
- Konsistentes Verhalten als Bestandteil und Erklärung von Commitment
- Das Konzept der „Seitenwette“ und dessen Einfluss auf Commitment
- Commitment in verschiedenen Kontexten
- Negative Aspekte von stark ausgeprägtem Commitment
Zusammenfassung der Kapitel
1 Begriffserklärung: Dieses Kapitel definiert den Begriff „Commitment“ als „Selbstverpflichtung“ oder „freiwillige Bindung“ im Kontext der Organisationspsychologie. Es beschreibt Commitment als ein psychologisches Band zwischen Individuum und Organisation, das sich in Identifikation mit Zielen und Werten, Loyalität und hoher Arbeitsbereitschaft sowie fehlender Wechselabsicht manifestiert. Die Definition betont das Ausmaß der Identifikation einer Person mit einer Organisation.
2 Bedingungen der Entstehung von Commitment: Dieses Kapitel untersucht die Entstehung von Commitment, insbesondere die Rolle von konsistentem Verhalten. Es diskutiert die Arbeit von Becker (1960), der argumentierte, dass konsistentes Verhalten nicht durch Commitment erklärt werden kann, da Commitment durch konsistentes Verhalten definiert wird. Stattdessen wird die Frage nach den Bedingungen der Entstehung von Commitment gestellt. Das Konzept der „Seitenwette“ (Schelling, 1956), bei der irrelevante Interessen ein Abweichen von einer Entscheidung teuer machen, wird als ein Faktor für die Entstehung von Commitment herangezogen. Beispiele wie generalisierte kulturelle Erwartungen, bürokratische Regelungen und individuelle Anpassungsprozesse werden im Zusammenhang mit Seitenwetten im organisationalen Kontext erläutert.
Schlüsselwörter
Commitment, Organisationspsychologie, Selbstverpflichtung, Konsistentes Verhalten, Seitenwette, Identifikation, Loyalität, Organisation, Arbeitsplatzbindung.
Häufig gestellte Fragen zu: Commitment in der Organisationspsychologie
Was ist das Thema dieser Arbeit?
Die Arbeit befasst sich mit dem Begriff des Commitments in der Organisationspsychologie. Sie untersucht die Bedingungen, unter denen Commitment entsteht, und analysiert dessen Auswirkungen auf Individuen und Organisationen. Ein besonderer Fokus liegt auf der Rolle konsistenten Verhaltens und den potenziellen negativen Seiten von Commitment.
Welche Aspekte des Commitments werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Aspekte: Definition und Bedeutung von Commitment, konsistentes Verhalten als Bestandteil und Erklärung von Commitment, das Konzept der „Seitenwette“ und dessen Einfluss auf Commitment, Commitment in verschiedenen Kontexten (utopische Gesellschaften werden implizit angesprochen) und negative Aspekte von stark ausgeprägtem Commitment.
Wie wird Commitment definiert?
Commitment wird als „Selbstverpflichtung“ oder „freiwillige Bindung“ im Kontext der Organisationspsychologie definiert. Es beschreibt ein psychologisches Band zwischen Individuum und Organisation, das sich in Identifikation mit Zielen und Werten, Loyalität und hoher Arbeitsbereitschaft sowie fehlender Wechselabsicht manifestiert. Das Ausmaß der Identifikation einer Person mit einer Organisation steht im Mittelpunkt der Definition.
Welche Rolle spielt konsistentes Verhalten?
Die Arbeit untersucht konsistentes Verhalten sowohl als Bestandteil als auch als Erklärung von Commitment. Sie diskutiert die Argumentation von Becker (1960), der argumentierte, dass konsistentes Verhalten kein Erklärungsansatz für Commitment sein kann, da Commitment durch konsistentes Verhalten definiert wird. Stattdessen werden die Bedingungen für die Entstehung von Commitment untersucht.
Was ist das Konzept der „Seitenwette“ und welche Bedeutung hat es?
Das Konzept der „Seitenwette“ (Schelling, 1956) beschreibt Situationen, in denen irrelevante Interessen ein Abweichen von einer Entscheidung teuer machen. Die Arbeit argumentiert, dass dieses Konzept ein wichtiger Faktor für die Entstehung von Commitment ist. Beispiele hierfür im organisationalen Kontext sind generalisierte kulturelle Erwartungen, bürokratische Regelungen und individuelle Anpassungsprozesse.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit umfasst folgende Kapitel: 1. Begriffserklärung, 2. Bedingungen der Entstehung von Commitment (inkl. Unterkapitel zu konsistentem Verhalten und dem Wartekonflikt), 3. Commitment in utopischen Gesellschaften, 4. Die negative Seite von Commitment, 5. Schlußbetrachtung.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Schlüsselwörter sind: Commitment, Organisationspsychologie, Selbstverpflichtung, Konsistentes Verhalten, Seitenwette, Identifikation, Loyalität, Organisation, Arbeitsplatzbindung.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit untersucht den Begriff des Commitments in der Organisationspsychologie, beleuchtet die Bedingungen seiner Entstehung und analysiert dessen Auswirkungen auf Individuen und Organisationen. Sie betrachtet auch die potenziellen negativen Folgen von starkem Commitment.
- Arbeit zitieren
- Sascha Waltemathe (Autor:in), 2002, Die Identifikation mit dem Unternehmen. Die Hintergründe von Commitment, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/4994