Die Taufe ist das erste Sakrament, das ein römisch-katholischer Christ erhält und mit dem er in die Gemeinschaft der Kirche aufgenommen wird. Sie ist der Aufnahmeritus den alle christliche Gemeinden und Kirchen auf der Welt teilen und deren Ursprung bis in die Zeiten des Neuen Testamentes zurückreicht. Doch auch wenn die Taufe eine zentrale Rolle im Leben eines jeden Christen einnimmt und sie damit in der gegenwärtigen Vorstellung ein sehr bekannte und alltägliche Rolle spielt, birgt sie doch viele Mysterien, da viele Einzelheiten zu ihrem Ursprung und Entstehung uns heute immer noch unbekannt sind.
Eines dieser ganz wichtigen Mysterien hierbei ist die Person des Johannes, die nicht ohne Grund den Beinamen „der Täufer“ erhielt. Er ist eine der großen Persönlichkeiten im Neuen Testament und der Erste, der Menschen taufte und sie damit zur Buße und Umkehr aufzurufen. Selbst Jesus Christus kam zu Johannes um sich taufen zu lassen und obwohl Johannes mit den Worten: „Ich habe nötig von dir getauft zu werden“ widersprechen wollte, schritt Jesus ein und lies sich taufen. Dieser Umstand ist es, der Johannes den Täufer zu etwas Besonderem macht, denn obwohl Jesus als Gottes eingeborener Sohn über ihm steht und die Rollen des Täufers und Täuflings umgedreht sein müssten, Jesus doch widersprach. Diese Geschichte ist eine zentrale Überlieferung im christlichen Kanon, sodass sie von allen 4 Evangelisten niedergeschrieben worden ist. Dabei ist dies nicht die einzige Quelle, die uns Auskunft über das Leben und die Person Johannes des Täufers gibt. Denn Johannes fand auch Erwähnung in den Chroniken des Josephus Flavius, einem jüdisch-römischen Chronisten und einer der wichtigsten historischen Quellen für das erste Jahrhundert nach Christus. Doch was erfahren wir aus dieser Quelle und was zeigt sie uns im Vergleich zu den Schilderungen des Neuen Testaments?
Genau an diesem Punkt setzt diese Seminararbeit an. Sie versucht die Frage zu beantworten in wie weit es Übereinstimmungen bzw. Unterschiede zwischen den historischen Quellen des Josephus Flavius und den christlichen Darstellungen, vom Leben des Johannes des Täufers, in den vier Evangelien gibt?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Josephus Flavius
- Johannes der Täufer - Geburt und Kindheit
- Josephus Flavius – Johannes der Täufer
- „Guter Mann“ versus „Prophet und Wegweiser“
- Gefangenschaft und Tod des Täufers
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Darstellung des Johannes des Täufers im Werk des Josephus Flavius und vergleicht sie mit den Schilderungen in den vier Evangelien. Ziel ist es, Übereinstimmungen und Unterschiede zwischen den beiden Quellen herauszuarbeiten und ein umfassendes Bild vom Leben und Wirken des Täufers zu zeichnen.
- Die Person des Johannes des Täufers
- Die Rolle der Taufe
- Der Vergleich der Quellen Josephus Flavius und die Evangelien
- Die historische Bedeutung des Johannes des Täufers
- Die Beziehung zwischen Johannes dem Täufer und Jesus Christus
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Seminararbeit ein und stellt die Relevanz des Johannes des Täufers im christlichen Kontext dar. Kapitel 1 befasst sich mit dem römischen Historiker Josephus Flavius, seiner Biografie und seinen wichtigsten Werken, insbesondere den "Antiquitates Judaicae". Kapitel 2 analysiert die biblischen Erzählungen über die Geburt und Kindheit des Johannes des Täufers und setzt diese in den Kontext der Formgeschichte. Kapitel 3 untersucht die Darstellung des Johannes des Täufers im Werk des Josephus Flavius und dessen historische Bedeutung für das Verständnis des Täufers.
Schlüsselwörter
Johannes der Täufer, Josephus Flavius, Evangelien, Taufe, Buße, Umkehr, Prophet, Wegweiser, Messias, Jesus Christus, Antiquitates Judaicae, Formgeschichte, Legenden, historische Quellen, Biblische Überlieferung.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2011, Johannes der Täufer. Die Darstellung bei Josephus Flavius und in den Evangelien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/499090