In diesem Essay möchte ich dafür argumentieren, dass naturhistorische Urteile nach Michael Thompson die Idee des Darwinismus ignorieren und ihrem Ziel, der allgemeinen Beschreibung einer Spezies, bei Einbezug dessen nicht gerecht werden können. In "Leben und Handeln" analysiert Michael Thompson die Grundstrukturen von Handlungen und des praktischen Denkens. Um die Beschaffenheit der logischen Strukturen des menschlichen Verstandes bei Handlungen und praktischen Denkvorgängen zu beleuchten, untersucht Thompson unter anderem die Beschreibung von Lebensformen bzw. Spezies anhand "naturhistorischer Urteile". Thompsons Auffassung solcher Urteile überzeugt in vielen Hinsichten auf den ersten Blick, weist jedoch hinsichtlich ihrer Normativität Lücken auf.
Mit Normativität beziehe ich mich hier auf logische Normativität. Sie sagt aus wie das optimale Leben eines Individuums einer Spezies zu sein hätte. Dieser werden Beschreibungen von Individuen einer Spezies durch naturhistorische Urteile nach Thompson nicht gerecht, weil unterschiedliche Entwicklungsstadien von Individuen darin nicht erfasst werden. Eine stufenweise Veränderung von Merkmalen einer Art ist jedoch Voraussetzung für deren Weiterentwicklung im Sinne der darwinistischen Evolutionstheorie.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Naturhistorische Urteile - eine Form von Stigmatisierung?
- Naturhistorische Urteile nach Michael Thompson (2011)
- Verknüpfung naturhistorischer Urteile mit der Teleologie bei Lebewesen nach Foot (2009)
- Kritik: Ignoranz des darwinistischen Gedankens
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay analysiert die Normativität naturhistorischer Urteile im Sinne von Michael Thompson und zeigt auf, wie diese im Lichte der darwinistischen Evolutionstheorie kritisch zu betrachten sind.
- Die Kritik der Normativität naturhistorischer Urteile nach Thompson
- Die Rolle der Teleologie in der Beschreibung von Lebensformen
- Die Bedeutung des Darwinismus für das Verständnis von Arten und deren Entwicklung
- Der Einfluss von naturhistorischen Urteilen auf die Beurteilung individueller Merkmale
- Die Relevanz von Lebensvollzügen im Hier und Jetzt für die Beurteilung von Lebensformen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Dieser Essay behandelt die Kritik an naturhistorischen Urteilen nach Thompson. Der Autor argumentiert, dass diese Urteile die darwinistische Evolutionstheorie ignorieren und der Beschreibung von Spezies nicht gerecht werden.
Naturhistorische Urteile - eine Form von Stigmatisierung?: Dieses Kapitel analysiert den Begriff des naturhistorischen Urteils nach Thompson und dessen Weiterentwicklung durch Philippa Foot. Es beleuchtet die Kritik an Thompsons Ansatz und die Relevanz des Darwinismus für die Beurteilung von Lebensformen.
2.1 Naturhistorische Urteile nach Michael Thompson (2011): Dieser Abschnitt beschreibt Thompsons Konzept von naturhistorischen Urteilen, die von der Speziesabhängigkeit von Individuen abhängen. Er stellt die zeitliche Gültigkeit dieser Urteile und deren Abgrenzung von individuellen Aussagen dar.
2.2 Verknüpfung naturhistorischer Urteile mit der Teleologie bei Lebewesen nach Foot (2009): In diesem Abschnitt wird Foot's Erweiterung von Thompsons Konzept behandelt. Sie betont die Rolle der „Güte“ von Merkmalen und deren Bezug zur Lebensvollzüge einer Spezies.
2.3 Kritik: Ignoranz des darwinistischen Gedankens: Dieser Abschnitt kritisiert Thompsons Konzept aufgrund seiner Ignoranz der darwinistischen Evolutionstheorie. Er argumentiert, dass naturhistorische Urteile die stetige Veränderung von Arten nicht ausreichend berücksichtigen.
Schlüsselwörter
Naturhistorische Urteile, Michael Thompson, Philippa Foot, Darwinistische Evolutionstheorie, Teleologie, Speziesabhängigkeit, Normativität, Lebensvollzüge, Artenentwicklung, Lebensform.
- Quote paper
- Julia Held (Author), 2018, Kritik der naturhistorischen Urteile nach Thompson, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/498803