Heutzutage ist der Quelleneinsatz im Geschichtsunterricht an deutschen Schulen ein alltägliches Bild und Quellenarbeit ein unbestrittener Grundpfeiler der schulischen Geschichtsvermittlung. Ulrich Baumgärtner schreibt ihm viele methodische Zugänge zu, "die den Ansprüchen fachlicher Korrektheit ebenso gerecht werden wie den Bedürfnissen des Lernenden". Ist das wirklich der Fall? Wird die Quellenarbeit im Geschichtsunterricht den Bedürfnissen der Lernenden gerecht?
Während meiner Schulzeit war die einzige, hin und wieder vorkommende, methodische Änderung beim Quelleneinsatz im Geschichtsunterricht, dass neben den schriftlichen gelegentlich auch bildliche Quellen verwendet wurden. An der Universität habe ich dann bemerkt, dass die Quellenarbeit auch nicht viel mit der, in der Regel, oberflächlichen Quellenarbeit zu tun hat, die im Geschichtsunterricht betrieben wurde. Als angehende Geschichtslehrerin kam die Frage auf, woran das liegt. Bei meiner Recherche musste ich recht schnell feststellen, dass die Literatur in den letzten 200 Jahren die Thematik in Unmengen von Büchern und Artikeln diskutiert hat. Dabei wurden in nahezu jedem Beitrag die Probleme und Grenzen des Quelleneinsatzes im schulischen Geschichtsunterricht geschildert oder ihm sogar ganze Beiträge gewidmet, wie zum Beispiel "Textquellen im Unterricht. Zwischen Ärgernis und Erfordernis" von Hans-Jürgen Pandel.
Das ließ in mir den Wunsch aufkommen, mich näher mit ebendiesen zu beschäftigen. Durch die Verwendung von Literatur, die zwischen 1995 und 2019 erschienen ist, habe ich versucht einen möglichst umfangreichen Einblick in die Thematik und auch ihre Entwicklung innerhalb der letzten 40 bis 50 Jahre zu bekommen. Ich habe mich dazu entschlossen mich in dieser Arbeit auf die schriftlichen Quellen zu beschränken, da diese auch nach der Entdeckung der Bildlichkeit das wichtigste Medium für den Geschichtsunterricht geblieben sind. Erstaunt musste ich feststellen, dass es trotz der Fülle an Literatur nicht viele empirische Untersuchungen gibt, die sich mit dem Einsatz von schriftlichen Quellen im Geschichtsunterricht auseinandersetzen. In meiner Arbeit möchte ich feststellen, ob der Einsatz von Quellen wirklich den Ansprüchen der Schüler wie auch denen der Wissenschaft gerecht wird, wie Baumgärtner es behauptet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition und Anfänge der Verwendung schriftlicher Quellen im Geschichtsunterricht
- Funktionen von schriftlichen Quellen im Geschichtsunterricht
- Probleme bei der Verwendung
- Fazit
- Literaturverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den Problemen des Einsatzes schriftlicher Quellen im Geschichtsunterricht. Ziel ist es zu analysieren, ob die Quellenarbeit den Ansprüchen der Schüler und der Wissenschaft gleichermaßen gerecht wird, wie von Baumgärtner behauptet. In der Arbeit wird untersucht, ob die Verwendung von Quellen im Unterricht tatsächlich den Bedürfnissen der Lernenden gerecht wird, oder ob es wie in der Vergangenheit zu einer oberflächlichen und unzureichenden Auseinandersetzung mit Quellen kommt.
- Definition und Anfänge des Quelleneinsatzes im Geschichtsunterricht
- Funktionen schriftlicher Quellen im Geschichtsunterricht
- Probleme bei der Verwendung von schriftlichen Quellen
- Empirische Untersuchungen zum Einsatz von schriftlichen Quellen
- Aktuelle Debatten und Entwicklungen im Umgang mit Quellen im Geschichtsunterricht
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt den aktuellen Stand des Quelleneinsatzes im Geschichtsunterricht dar und beleuchtet die Relevanz des Themas. Es werden die Problemfelder und Grenzen des Quelleneinsatzes im schulischen Kontext aufgezeigt und die Forschungsfrage formuliert, ob der Einsatz von Quellen wirklich den Bedürfnissen der Schüler und der Wissenschaft gerecht wird.
Definition und Anfänge der Verwendung schriftlicher Quellen im Geschichtsunterricht
Dieses Kapitel beleuchtet die historische Entwicklung des Quelleneinsatzes im Geschichtsunterricht. Es wird dargestellt, wie sich der Umgang mit Quellen vom traditionellen Lehrerzentrierten Unterricht hin zu schüleraktivierenden Methoden gewandelt hat. Auch die Bedeutung der Quellen für den historischen Erkenntnisprozess wird thematisiert.
Funktionen von schriftlichen Quellen im Geschichtsunterricht
Dieses Kapitel widmet sich den vielfältigen Funktionen von schriftlichen Quellen im Geschichtsunterricht. Es wird dargelegt, wie Quellen zur Vermittlung historischer Inhalte, zur Entwicklung historischer Kompetenzen und zur Förderung des kritischen Denkens der Schüler beitragen können.
Schlüsselwörter
Schriftliche Quellen, Geschichtsunterricht, Quellenarbeit, Quellentexte, historische Kompetenz, kritisches Denken, historische Erkenntnis, Empirie, Lehr- und Lernprozesse.
- Quote paper
- Natascha Kühnemund (Author), 2019, Probleme bei der Arbeit mit schriftlichen Quellen im Geschichtsunterricht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/498802