Die vorliegende Literaturarbeit beschäftigt sich mit dem Einsatz von Selbstmitgefühl in der Psychotherapie am Beispiel der Compassion Focused Therapy (CFT) und der Frage, inwieweit eine solche Therapie auch mit Kindern und Jugendlichen bziehungsweise in der Schule umsetzbar wäre.
Neben der Erklärung des Begriffs und der Wirkungen von Selbstmitgefühl werden das Modell und das Vorgehen in der CFT beschrieben und untersucht, bei welchen psychischen Krankheiten diese verwendet werden kann. Ziel ist es außerdem, zu diskutieren, ob das Üben von Selbstmitgefühl auch für Kinder und Jugendliche hilfreich sein kann und ob Elemente der Therapie in der Schule sinnvoll einsetzbar sind. Damit verbunden ist, die Fragestellung, welche Modifikationen vorgenommen werden müssten und wie Maßnahmen und Übungen konkret aussehen könnten.
Inhaltsverzeichnis
1 Zusammenfassung
2 Einleitung
3 (Selbst)Mitgefühl in der Psychotherapie
3.1 Was ist (Selbst)Mitgefühl?
3.2 Forschungsbefunde zu den Wirkungen von (Selbst)Mitgefühl
3.3 Gründe und Beispiele für die Verwendung in der Psychotherapie
4 Compassion Focused Therapy (CFT)
4.1 Die Entwicklung der CFT
4.2 Theoretische Grundlagen des Ansatzes
4.2.1 Affektregulation
4.2.2 Interaktionen zwischen altem und neuem Gehirn
4.3.3 Entwicklung eines mitfühlenden Geistes
4.3 Vorgehensweise und Ziele der Behandlung
4.3.1 Therapeutische Beziehung
4.3.2 Psychoedukation
4.3.3 Fallkonzepterstellung
4.3.4 Überwindung von Schwierigkeiten bei der Empfindung affiliativer Emotionen
4.4 Ausgewählte Übungen des Compassionate Mind Trainings (CMT)
4.4.1 Achtsamkeitstraining
4.4.2 Imaginationsübungen
4.4.3 Weitere Übungsformen
4.5 Ausgewählte Studien und Forschungsberichte zur CFT
4.5.1 Anwendungsbereiche und Wirksamkeit
4.5.2 Exkurs: Eine Weiterentwicklung der CFT: Compassion-focused therapy for eating disorders (CFT-E)
5 Compassion Foused Therapy – auch für Kinder und Jugendliche oder für eine Anwendung in der Schule geeignet?
5.1 Vermutete Effekte von Mitgefühls- und Achtsamkeitstraining
5.2 Selbstmitgefühl bei Kinder und Jugendlichen
5.2.1 Gründe für die Relevanz von Selbstmitgefühl in dieser Altersgruppe
5.2.2 Empirische Hinweise auf positive Effekte
5.2.3 Einflussfaktoren für die Entwicklung von Selbstmitgefühl – Implikationen für die Schule
5.3 Selbstmitgefühl für Lehrer
5.4 Erfolge der Anpassung achtsamkeits- und mitgefühlsbasierter Programme
5.4.1 Wirksamkeit von Achtsamkeitstrainings
5.4.2 Cognitively-based compassion training (CBCT)
5.4.2.1 Exkurs: Das Konzept des CBCT
5.4.2.2 CBCT für Kinder und Jugendliche
5.5 Hinweise auf die Durchführbarkeit der CFT mit Kindern und Jugendlichen
5.5.1 Eine Fallstudie mit einem jugendlichem Mädchen
5.5.2 Eine Umsetzung des CFT-Konzepts in der Schule
5.6 Anforderungen an ein an Kinder und Jugendliche angepasstes Programm
6 Resümee und eigene Stellungnahme
7 Ausblick auf zukünftigen Forschungsbedarf
8 Literaturverzeichnis
1 Zusammenfassung
Die vorliegende Literaturarbeit beschäftigt sich mit dem Einsatz von Selbstmitgefühl in der Psychotherapie am Beispiel der Compassion Focused Therapy (CFT) und der Frage, inwieweit eine solche Therapie auch mit Kindern und Jugendlichen bzw. in der Schule umsetzbar wäre. Neben der Erklärung des Begriffs und der Wirkungen von Selbstmitgefühl werden das Modell und das Vorgehen in der CFT beschrieben und untersucht, bei welchen psychischen Krankheiten diese verwendet werden kann. Ziel war außerdem, zu diskutieren, ob das Üben von Selbstmitgefühl auch für Kinder und Jugendliche hilfreich sein kann und ob Elemente der Therapie in der Schule sinnvoll einsetzbar sind. Damit verbunden war die Fragestellung, welche Modifikationen vorgenommen werden müssten und wie Maßnahmen und Übungen konkret aussehen könnten.
Da es noch fast keine Forschungs- oder Erfahrungsberichte über den Einsatz im Kindes- und Jugendalter gibt, wurden verschiedene Studien analysiert, die die Effekte unterschiedlicher Selbstmitgefühlsausprägungen bei Kindern und Jugendlichen darstellen. Dadurch sollen Aussagen über einen möglichen Nutzen der CFT getroffen werden. Außerdem wurden die Effektivität, Durchführbarkeit und Modifikationen achtsamkeits- und mitgefühlsbasierter Programme in dieser Zielgruppe untersucht, da diese Ähnlichkeiten mit der CFT aufweisen. Hierdurch sollen Erkenntnisse gewonnen werden, die auf die CFT übertragen werden könnten.
Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass Selbstmitgefühl sowohl für Erwachsene, als auch für Kinder und Jugendliche, positive Auswirkungen auf das psychische Wohlbefinden hat (u.a. Neff, 2009a; Neff & McGehee, 2010). Im schulischen Kontext spielen besonders die positiven Effekte auf Lernprozesse, Bewältigungsstrategien und die Motivation zur Selbstverbesserung, aber auch auf das Wohlergehen der Lehrpersonen eine Rolle (s. Kap. 5.2 und 5.3). Achtsamkeitsbasierte Programme konnten bisher mit Erfolg an die jüngere Zielgruppe angepasst werden (siehe u.a. O’Brien et al., 2011). Die CFT ist dagegen eher für die klinische Anwendung konzipiert und wird vor allem bei psychischen Störungen, die mit Scham und Selbstkritik verbunden sind, eingesetzt. Sie betrachtet psychische Probleme aus einer evolutionären Sicht und zielt darauf ab, unsere Fähigkeiten zu Mitgefühl, besonders uns selbst gegenüber, zu stärken (Gilbert, 2010/2013). Bei Kindern wurde die Therapie bisher nicht angewandt und Ansätze für eine Umsetzung in der Schule stehen erst ganz am Anfang (Welford & Langmead, im Druck). Die positiven Effekte höheren Selbstmitgefühls und achtsamkeitsbasierter Programme suggerieren allerdings, dass es möglich ist und sich lohnen könnte, Elemente der CFT in den Schulalltag zu integrieren. Um sichere Aussagen darüber treffen zu können, besteht allerdings noch ein sehr großer Forschungsbedarf.
2 Einleitung
Eine Weisheitsgeschichte der amerikanischen Ureinwohner erzählt von einem alten Cherokee, der seinem Enkel etwas über das Leben lehrt. „Ein Kampf tobt in meinem Inneren“, sagte er dem Jungen. „Es ist ein furchtbarer Kampf zwischen zwei Wölfen. Einer von ihnen ist böse – er besteht aus Wut, Neid, Kummer, Reue, Habgier, Arroganz, Selbstmitleid, Schuldgefühlen, Ärger, Minderwertigkeitsgefühlen, Lügen, falschem Stolz, Überheblichkeit und Egoismus. Der andere ist gut – er besteht aus Freude, Frieden, Liebe, Hoffnung, Gelassenheit, Demut, Freundlichkeit, Wohlwollen, Empathie, Großzügigkeit, Wahrheit, Mitgefühl und Vertrauen. Derselbe Kampf tobt auch in deinem Inneren – und im Inneren aller anderen Menschen.“ Der Enkel dachte eine Minute darüber nach und fragte dann seinen Großvater: „Welcher Wolf wird gewinnen?“ Der alte Cherokee antwortete: „Der, den du fütterst.“ (Neff, 2011/2012, S. 131f.)
Diese Geschichte soll zeigen, dass wir es selbst in der Hand haben, welche Gefühle und Eigenschaften sich in uns entwickeln. Je nachdem welche Fähigkeiten wir in uns stärken, wie wir auf Situationen reagieren und wie wir uns selbst oder andere behandeln, ändert sich auch unsere Einstellung gegenüber uns selbst. Häufig ist es aber so, dass wir gerade mit uns selbst sehr schlecht umgehen. Klappt mal wieder etwas nicht so, wie wir wollen, so ärgern wir uns und kritisieren oder verurteilen uns für unsere eigenen Unzulänglichkeiten. Wir schämen uns für unsere Fehler und geben uns oder anderen die Schuld daran. Darunter leidet nicht nur die Beziehung zu sich selbst, sondern auch die zu unseren Mitmenschen. Aber was wäre so schlimm daran, sich selbst einzugestehen, einen Fehler gemacht zu haben und sich deshalb zu trösten? Würden wir eine solche Reaktion gegenüber uns selbst nicht auch von anderen erwarten? Und ist es nicht menschlich, einmal etwas falsch zu machen oder müssen wir immer perfekt sein? Und schlussendlich die Frage: Kann man es wirklich üben, sich selbst besser zu behandeln, und wenn ja, welche Fähigkeit müssten wir besonders trainieren?
Die Antwort lautet: Selbstmitgefühl. Wenn wir lernen, mit uns selbst mitfühlender umzugehen und verständnisvoll auf Schwierigkeiten reagieren, müsste dies auch unser emotionales Wohlbefinden und unseren Umgang mit problematischen Situationen verbessern. In Anbetracht der Tatsache, dass Mitgefühl für das eigene Selbst und andere Menschen seit Tausenden von Jahren ein zentraler Aspekt des Buddhismus ist (vgl. Gilbert, 2010/2013), ist dies keineswegs eine neue Erkenntnis. Die Forschung dazu entwickelte sich allerdings erst im Rahmen der jüngsten Strömung der kognitiven Verhaltenstherapie, auch die „dritte Welle“ der Verhaltenstherapie (u.a. Heidenreich & Michalak, 2013) genannt.
Ein Ansatz, Selbstmitgefühl in der Psychotherapie zu nutzen, ist die von Paul Gilbert entwickelte Compassion Focused Therapy (CFT). Sie hat zum Ziel, Menschen mit chronischen psychischen Problemen aufgrund starker Selbstkritik und Scham zu helfen. Die Annahme ist dabei, dass, wenn man sich geliebt, geborgen und anderen zugehörig fühlt und Zuwendung erfährt (und sei es „nur“ von sich selbst), dies physiologische Prozesse und unser emotionales Wohlbefinden beeinflusst (Gilbert, 2010/2013).
Nach den Ergebnissen, zu denen eine Studie des Robert-Koch-Instituts zur Kinder- und Jugendgesundheit in Deutschland kommt, sind ca. 20 Prozent der 3 – 17 Jährigen einer Risikogruppe für psychische Auffälligkeiten zuzuordnen. Diese beeinträchtigen und belasten nicht nur die Kinder selbst, sondern auch deren Familie und das weitere soziale Umfeld (Hölling et al., 2014). Der hohe Anteil der Betroffenen zeigt, wie wichtig es ist, Maßnahmen und Präventionsstrategien zu entwerfen, um Verbesserungen zu erreichen. Die Schule spielt dabei als Ort, an dem Kinder und Jugendliche sehr viel Zeit ihres Lebens verbringen und wo neben kognitiven auch die emotionalen und sozialen Fähigkeiten gefördert werden, eine große Rolle, wenn es um den Einsatz solcher Interventionen geht. In Bezug auf Selbstmitgefühl stellt Neff (2011/2012, S. 132) fest: „…, doch die meisten von uns haben es als Kinder nicht gelernt. Wir werden dazu erzogen, Kenntnisse zu sammeln, hart zu arbeiten und produktive Mitglieder der Gesellschaft zu sein, aber niemand bringt uns bei, produktiv mit unseren eigenen Emotionen umzugehen, vor allem nicht mit den problematischen.“ Hat die Schule also in diesem Bereich etwas versäumt? Ist es sinnvoll, bereits Kindern mehr Selbstmitgefühl beizubringen, um späteren Schwierigkeiten vorzubeugen? Und wenn ja, könnte eine Therapie wie die CFT bei dieser Zielgruppe überhaupt eingesetzt werden? Für welche Kinder könnte dies besonders hilfreich sein und wie könnte dies in die Schule integriert werden?
Mit diesen Fragen beschäftigt sich die vorliegende Literaturarbeit. Dazu wird, nach einer Definition und Eingrenzung des Begriffs des Selbstmitgefühls, ausführlich erläutert, welche Annahmen und Modelle der CFT zugrundeliegen und wie in der Therapie vorgegangen wird. Um mehr über die Anwendungsbereiche und Wirksamkeit herauszufinden, wurden verschiedene Studien dazu zusammengefasst. Im Hinblick auf die Frage nach einer Einsetzbarkeit im Kindes- und Jugendalter wird zunächst geklärt, warum Selbstmitgefühl für dieses Alter überhaupt relevant ist und mit welchen Effekten eine Stärkung von Selbstmitgefühl verbunden ist, indem die Ergebnisse verschiedener Studien dargestellt werden. Anschließend wird untersucht, ob andere, der CFT zumindest in Teilen ähnliche, Programme und Interventionen mit Erfolg an Kinder angepasst werden konnten. Darauf folgt die Darstellung der bisher einzigen Hinweise, wie und mit welchem Erfolg die CFT in der Therapierung einer Jugendlichen und im schulischen Kontext eingesetzt wurde. Im letzten Teilkapitel beschäftigt sich die Arbeit noch mit der Frage, welche Modifikationen allgemein vorgenommen werden müssen, um eine Therapie an die Bedürfnisse Kinder und Jugendlicher anzupassen. Abschließend werden die Ergebnisse nochmals zusammengefasst und aus eigener Sicht reflektiert und bewertet, bevor ein Ausblick auf zukünftige Entwicklungen und Forschungsaufgaben gegeben wird.
3 (Selbst)Mitgefühl in der Psychotherapie
3.1 Was ist (Selbst)Mitgefühl?
Derzeit existieren unterschiedliche Modelle von Mitgefühl, denen verschiedene Theorien, Traditionen oder Forschungsbefunde zugrunde liegen (Gilbert, 2010/2013). Daher wird im Folgenden nur auf ausgewählte Definitionen Bezug genommen.
Compassion ist das englische Wort für Mitgefühl und stammt vom lateinischen Begriff compati ab, was so viel wie „leiden mit“ bedeutet (Gilbert, 2010/2013). Im Buddhismus gehört Mitgefühl neben liebevoller Güte, Mitfreude und Gleichmut zu den vier heilsamen Grundhaltungen (Germer, 2013). Die wohl bekannteste Definition stammt daher vom Dalai Lama, für den Mitgefühl bedeutet, empfindsam und aufmerksam gegenüber dem eigenen Leid und dem anderer Menschen zu sein, verbunden mit dem Wunsch, dieses zu lindern (vgl. Gilbert, 2010/2013). Während wir in unserer westlichen Gesellschaft unter Mitgefühl eher das Mitgefühl für andere verstehen, wird hier nicht zwischen Mitgefühl und Selbstmitgefühl unterschieden. Es wird angenommen, dass beides gleich wichtig für uns Menschen ist (Neff, 2003a).
K. Neff, Professorin für Psychologie und Persönlichkeitsentwicklung an der Universität von Texas in Austin, beschäftigte sich als eine der ersten mit Selbstmitgefühl. Für sie ist Selbstmitgefühl, einfach ausgedrückt, nach innen gerichtetes Mitgefühl (Germer & Neff, 2013). Im Detail besteht ihr Konzept dabei aus drei Komponenten: Freundlichkeit gegenüber sich selbst (im Gegensatz zu Selbstverurteilung), einem Sinn für die alltägliche und gemeinsame Menschlichkeit (im Gegensatz zu Isolation) sowie Achtsamkeit (im Gegensatz zur Überidentifikation mit leidvollen Gedanken) (Neff, 2003b). Zu ersterem gehört die Sorge und das Verständnis für einen selbst, anstatt kritisch und verurteilend zu sein. Interessanterweise berichten die meisten Menschen, zu anderen freundlicher zu sein als zu sich selbst. Der Sinn für das gemeinsame Menschsein besteht in der Erkenntnis, dass niemand perfekt ist und dass wir alle einmal scheitern oder Misserfolge erleben. Achtsam zu sein, bedeutet, sich dem gegenwärtigen Moment voll bewusst zu sein, ohne unerwünschte Ereignisse zu ignorieren oder aber lange darüber nachzugrübeln (Neff, 2003b). Bislang liegen noch keine empirischen Forschungen dazu vor, ob die o.g. Komponenten alle im gleichen Ausmaß zum Selbstmitgefühl beitragen oder ob Selbstmitgefühl auch ohne eine der drei Komponenten möglich wäre. Vermutet wird aber, dass alle Faktoren wichtig sind und sich Selbstmitgefühl erst dadurch von anderen Selbstkonzepten unterscheidet. Außerdem scheinen sie gegenseitig voneinander abzuhängen und der eine jeweils die anderen beiden zu fördern (Barnard & Curry, 2011).
Um Selbstmitgefühl noch genauer zu verstehen, hilft es, es von anderen Konzepten abzugrenzen, wie es Barnard und Curry (2011) in ihren Ausführungen taten. Sie stellten fest, dass Selbstmitgefühl, im Gegensatz zu anderen psychologischen Konzepten (wie z.B. unbedingter Selbstakzeptanz oder dem unbedingten positiven Blick), weniger auf das Individuum fokussiert ist. Stattdessen betrachtet man sich und seine Probleme nicht als abgetrennt, sondern im Kontext einer gemeinsamen Menschlichkeit. Auch ist Selbstmitgefühl keinesfalls mit Selbstwertgefühl gleichzusetzen, da letzteres auf einer Bewertung, z.B. der Erfüllung eigener Ansprüche, basiert. Empirische Arbeiten zeigen außerdem, dass zwischen Selbstwertgefühl und Selbstmitgefühl zwar ein Zusammenhang besteht, dieser aber nicht so hoch ist, als dass beide Konzepte gleich sein könnten (vgl. Barnard & Curry, 2011). Sie stehen zudem mit unterschiedlichen Konstrukten in Verbindung; Selbstwertgefühl korreliert zum Beispiel mit Selbstverliebtheit, Selbstmitgefühl nicht. Dafür ist Selbstmitgefühl ein Prädiktor für eine geringere Ausprägung von beispielsweise negativen Emotionen, Ärger oder Grübeleien, wohingegen dies Selbstwertgefühl nicht ist. Weiterhin ist Selbstmitgefühl von Selbstmitleid, Selbstzentriertheit und Selbstgefälligkeit zu trennen. Sich selbst bemitleidende Menschen haben oft den für das Selbstmitgefühl wichtigen Sinn für die gemeinsame Menschlichkeit verloren. Sie neigen zur Übertreibung und sind nur auf ihre eigenen Probleme konzentriert. Dass Selbstmitgefühl auch nicht mit Selbstgefälligkeit gleichzusetzen ist, folgt daraus, dass selbstmitfühlende Menschen ihre Schuld klar sehen, ohne sie abwehren zu wollen. Jedoch bedeutet es nicht, dass sie resignieren, sondern eher, dass sie motiviert sind, sich weiterzuentwickeln (Barnard & Curry, 2011).
Zur Messung von Selbstmitgefühl entwickelte Neff (2003a) die sogenannte Self-Compassion Scale (SCS). Diese soll die drei oben beschriebenen Hauptkomponenten, bestehend aus den drei Gegensatzpaaren, in getrennten Subskalen über Selbsteinschätzungen erfassen. Hierbei werden alle sechs Einzelfaktoren getrennt berücksichtigt, da die Ausprägung des einen Faktors noch nicht unbedingt eine niedrigere Ausprägung seines gegenteiligen Faktors impliziert. Beispielsweise kann es sein, dass eine Person sich zwar nicht oft selbst verurteilt, was aber nicht gleichzeitig bedeutet, dass sie sich immer freundlich behandelt. Insgesamt gibt die SCS dann einen Wert an, der den Grad der Ausprägung von Selbstmitgefühl repräsentiert (Neff, 2003a). Der Test ist der bis heute am häufigsten bei Selbstmitgefühlsstudien verwendete, dennoch ist er nicht frei von Einschränkungen. Da manche Personen sich schwer tun, einzelne Items der Skala zu verstehen, wurde ein kürzerer Test entwickelt, bei dem den Teilnehmern bestimmte Situationen beschrieben werden und sie dann ihre zwei wahrscheinlichsten Reaktionen/Antworten auswählen müssen. Dieser Test befindet sich allerdings noch in der Probephase (Barnard & Curry, 2011). Außerdem wurde mittlerweile eine kürzere Form der SCS, genannt Self-Compassion Scale – Short Form (SCS – SF), entworfen, die nahezu die gleichen Ergebnisse wie die ausführliche Form erzielt, insbesondere, wenn nur der Gesamtwert und nicht die einzelnen Komponenten betrachtet werden (Raes, Pommier, Neff & van Gucht, 2011).
3.2 Forschungsbefunde zu den Wirkungen von Selbstmitgefühl
Seit 2003 die ersten Artikel über die Definition und die Messung von Selbstmitgefühl veröffentlicht wurden (Neff 2003a; Neff 2003b), wurde dem Thema auch in der Forschung vermehrt Aufmerksamkeit geschenkt und eine Vielzahl an Beiträgen und Studien veröffentlicht. Wenngleich dabei noch nicht alle Kausalitäten endgültig geklärt sind und die Messungen auf Selbsteinschätzungen (durch die SCS) beruhen, gibt es doch viele Indizien, die dafür sprechen, dass Selbstmitgefühl positive Effekte hat (für einen Überblick, siehe Barnard & Curry, 2011).
Selbstmitgefühl hängt stark mit dem psychischen Wohlbefinden zusammen. Eine höhere Ausprägung an Selbstmitgefühl geht mit positiven Gefühlen wie Glück, Optimismus, Neugier und Verbundenheit einher (Neff, 2009a), sowie einer höheren Lebenszufriedenheit (Barnard & Curry, 2011). Umgekehrt zeigt die Auswertung von 14 Studien in einer Meta-Analyse von MacBeth und Gumley (2012), dass Selbstmitgefühl negativ mit psychischen Problemen, vor allem Depressionen, Angst und Stress, korreliert. Außerdem steht höheres Selbstmitgefühl mit höherer emotionaler Intelligenz und Weisheit in Verbindung, wobei angenommen wird, dass dies besonders durch die Komponente der Achtsamkeit gefördert wird (Neff, 2003a). Auch besitzen selbstmitfühlende Personen bessere emotionale Bewältigungsstrategien und eine größere Belastbarkeit bei negativen Ereignissen (Neff, Hsieh & Dejitterat, 2005). Der Grund dafür ist, dass sie weniger in Grübeleien versinken oder ihre Gedanken unterdrücken und gleichzeitig mehr Klarheit und Verständnis für ihre Gefühle erzeugen können (Neff, 2003a). Entgegen der Angst, dadurch unmotiviert und nachgiebig zu werden, zeigten Forschungsergebnisse, dass durch Selbstmitgefühl die Motivation eher erhöht wird (vgl. Germer & Neff, 2013). Beispielsweise sind selbstmitfühlende Menschen eher in der Lage, Fehler zuzugeben, die Initiative zu ergreifen, unproduktives Verhalten zu verändern und neue Herausforderungen anzunehmen (Neff, 2009b), während sie sich weniger vor weiterem Versagen fürchten (Neff et al., 2005). Des Weiteren wurde ein negativer Zusammenhang zu neurotischem Perfektionismus festgestellt (Neff, 2003a). In der Untersuchung der Beziehungen zu sozialen Faktoren fand man heraus, dass Selbstmitgefühl positiv mit dem Sinn für soziale Verbundenheit korrelierte (Neff, 2003a) und dass selbstmitfühlende Studenten anderen eher soziale Unterstützung und Vertrauen anbieten (Crocker & Canevello, 2008). Von ihren Partnern werden selbstmitfühlende Menschen als emotional verbundener, akzeptierend, unabhängigkeitsfördernd und gleichzeitig als weniger gleichgültig, kontrollierend und aggressiv beschrieben (Neff & Beretvas, 2013). Der Grund, warum Selbstmitgefühl sich auch auf höheres Mitgefühl in zwischenmenschlichen Beziehungen auswirkt, liegt darin, dass Selbstmitgefühl Teile unseres Gehirns stimuliert, die mit Mitgefühl allgemein verbunden sind. Allerdings wird vermutet, dass dieser Zusammenhang von Alter und Lebenserfahrung abhängig ist (Neff & Costigan, 2014). Neff und Pommier (2013) kamen in ihrer Studie ebenfalls zu dem Ergebnis, dass das Alter ein Prädiktor für einen höheren Grad an Selbstmitgefühl ist, was wahrscheinlich an der größeren emotionalen Reife und dem besseren Verständnis für die Bedingung des gemeinsamen Menschlichseins liegt. Gemischte Hinweise brachte dagegen die Auswertung von Ergebnissen zur Beziehung zwischen Geschlecht und Mitgefühl, da einige Studien zwar zu dem Schluss kamen, weibliche Personen hätten weniger Selbstmitgefühl, bei anderen ein solcher Zusammenhang jedoch nicht festgestellt werden konnte (vgl. Barnard & Curry, 2011).
3.3 Gründe und Beispiele für die Verwendung in der Psychotherapie
Neben den eben beschriebenen positiven Auswirkungen, die Selbstmitgefühl mit sich bringt, gibt es noch weitere Gründe, dieses in Therapien einzubauen und zu fördern. Viele der bisherigen Ansätze, die den jüngsten Entwicklungen der kognitiven Verhaltenstherapien zuzuordnen sind, unterstützen zwar den Aufbau von Achtsamkeit und Akzeptanz, je mehr wir allerdings von negativen Gefühlen wie Angst oder Scham überwältigt werden, desto eher verlieren wir auch den Zugang zu der Fähigkeit, achtsam zu sein, und betrachten uns als schuldig für unsere Probleme. Hier kann das Üben von Selbstmitgefühl helfen, da dadurch Emotionen besser gesteuert werden können, keine Selbstverurteilung stattfindet und ein freundlicherer Umgang mit sich selbst gefördert wird (Germer, 2013). Es gibt außerdem Patienten, die nicht in der Lage sind, die positiven Gefühle nach Therapieende aufrecht zu erhalten. Da das Hervorbringen von Selbstmitgefühl eine erlern- und trainierbare Fähigkeit ist, bietet sich so die Chance, dass Patienten auch außerhalb der Therapiesitzungen in der Lage sind, mit aufkommenden problematischen und schwierigen Gefühlen zurechtzukommen (Germer & Neff, 2013).
Selbstmitgefühl wird daher mittlerweile in einigen Therapien genutzt und scheint dabei oftmals für die Effektivität verantwortlich zu sein (Germer & Neff, 2013). Bereits relativ kurze Einführungen in Selbstmitgefühlsübungen zeigten bei studentischen Teilnehmern gestiegene Werte in Selbstmitgefühl und einen Einfluss auf die Gefühle und das Verhalten (vgl. Barnard & Curry, 2011). Mittlerweile werden solche Übungen auch in klinischen Settings angewendet, wie z.B. in zwei achtsamkeitsbasierten Programmen, der mindfulness-based cognitive therapy (MBCT) und der mindfulness-based stress reduction (MBSR). Dabei wurde angenommen, dass das gestiegene Selbstmitgefühl für die nachgewiesene Reduktion der Depressionssymptome verantwortlich ist (Germer & Neff, 2013). Bei den noch stärker auf Achtsamkeit fokussierten Therapien Dialectical Behavior Therapy (DBT) und Acceptance and Commitment Therapy (ACT) fehlen Befunde zu Auswirkungen auf Selbstmitgefühl noch, jedoch wird angenommen, dass diese ebenfalls positiv ausfallen werden, da Achtsamkeit als Teilkompetenz von Selbstmitgefühl gilt (Barnard & Curry, 2011). Das mindful self-compassion (MSC) Training wurde für die Verwendung in der normalen Bevölkerung konzipiert und soll in regelmäßigen Sitzungen die Selbstmitgefühlsfähigkeit stärken. Den Teilnehmern werden z.B. Meditationsübungen sowie erfahrungsbezogene und informelle Übungen für das Training zuhause beigebracht (Germer & Neff, 2013).
Eine weitere Form des Mitgefühlstrainings stellt das Compassionate Mind Training (CMT) dar, das Teil der Compassion Focused Therapy (CFT) ist, die im Folgenden im Detail vorgestellt wird.
4 Compassion Focused Therapy
Die CFT wird als integrativer multimodaler Therapieansatz beschrieben, dessen Ziel es ist, die Entwicklung von Mitgefühl zu unterstützen und zu fördern (Brähler, Gilbert & Winter, 2013).
4.1 Die Entwicklung der CFT
Der Ansatz der CFT wurde von Paul Gilbert und Kollegen entwickelt, die sich auf die Behandlung von Menschen mit schweren psychischen Störungen und traumatischen Kindheitserfahrungen spezialisiert hatten. Gilbert war schon länger an evolutionstheoretischen Erklärungsansätzen für unser Verhalten und Leiden interessiert. Dabei fokussierte er sich besonders auf Altruismus und Zuwendung, zwei wichtige Komponenten für unser physisches und psychisches Wohlbefinden. Menschen aus schwierigen Verhältnissen und mit daraus resultierenden psychischen Problemen fehlt häufig die Erfahrung von Zuwendung, Akzeptanz und Zugehörigkeit, weshalb sie in der Folge sehr selbstkritisch sind und unter Scham oder Selbsthass leiden. Es fällt ihnen daher schwer, für die Güte anderer Menschen, aber auch gegenüber sich selbst, offen zu sein (Gilbert, 2010/2013).
Bei kognitiv-verhaltenstherapeutischen (KVT) Interventionen (engl.: cognitive behavioral therapy [CBT]) mit diesen Patienten kam die Frage auf, wieso die erzeugten alternativen Gedanken nicht weiterhalfen. Patienten berichteten, dass sie zwar die Logik hinter diesen Gedanken verstehen, sich aber trotzdem nicht anders fühlen würden. Die Gefühle schienen dabei also eine mindestens ebenso große Rolle zu spielen wie der Inhalt. Gilbert fand heraus, dass die Gedanken im Kopf oft mit einem kalten, distanzierten und aggressiven Tonfall anstatt mit Wärme und Verständnis hervorgebracht wurden. Gründe dafür sind Probleme beim Zugriff auf das emotionale System, das für Gefühle wie Bestärkung, Sicherheit und Verbundenheit zuständig ist. Außerdem geben sich diese Patienten meist selbst die Schuld für ihre Probleme, was die Entwicklung von Mitgefühl blockiert (Gilbert, 2010/2013).
Die Interventionen der CFT sollten von den Patienten also mit Gefühlen der Wärme und Güte erlebt werden. Das fällt vielen nicht leicht, da sie Mitgefühl als Schwäche ansehen oder Angst davor haben (Gilbert, 2009a). Es geht in der CFT daher darum, die Fähigkeiten zu fördern, seine Gedanken und Gefühle mit Abstand zu betrachten und sich selbst mit Mitgefühl zu behandeln (Gilbert, 2010/2013).
4.2 Theoretische Grundlagen des Ansatzes
4.2.1 Affektregulation
Emotionen sind in der Therapie von großer Bedeutung, denn sie steuern unsere Handlungen und Motivationen. Haben wir Erfolg beim Erreichen unserer Ziele, so erleben wir positive Emotionen, wohingegen Bedrohungen und Hindernisse negative Gefühle auslösen. Viele Therapien nehmen an, dass die Vermeidung von Gefühlen zu psychischen Problemen führt und setzen in der Behandlung dort an, während die CFT sich eher auf die Entwicklung positiver Bindungsgefühle (durch Mitgefühl) fokussiert, da diese die bedrohungsbasierten Emotionen regulieren können (Gilbert, 2014).
Hierbei bezieht sich die CFT auf ein vereinfachtes Modell, das drei Arten von Affektregulationssystemen enthält.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Unsere drei Affektregulationssysteme und ihre Interaktionen. Aus Gilbert (2010/2013), S. 57.
Das Bedrohungs- und Selbstschutzsystem ist für die Wahrnehmung von Gefahren zuständig. Wurde eine Bedrohung erkannt, so entwickeln sich Emotionen wie Wut, Angst oder Ekel, die dann entsprechende Abwehrreaktionen im Körper hervorrufen (z.B. Kampf, Flucht oder Erstarrung) (Gilbert, 2010/2013). In den meisten Therapien arbeitet man direkt mit dem Bedrohungssystem und beschäftigt sich mit dem Ursprung und der Bedeutung negativer Emotionen, wohingegen die CFT sich eher auf positive Emotionen konzentriert (Gilbert, 2014). Für diese besitzen wir zwei verschiedene Funktionssysteme: Das Anreiz- und belohnungssuchende Antriebserregungssystem soll durch die vermittelten positiven Gefühle unsere Aufmerksamkeit auf Ressourcen und Ziele lenken, die wir zum Überleben, aber auch für unseren Erfolg, benötigen. Gefühle wie Lust, Aufregung und Freude motivieren uns und treiben uns an, nach schönen Dingen (z.B. Freundschaft und Anerkennung) zu streben. Wird das System aber durch das Bestreben, immer noch mehr zu wollen und mehr zu erreichen, zu sehr strapaziert, kommen häufig Emotionen wie Frustration oder Enttäuschung auf (Gilbert, 2009a). Das System, das aktiviert ist, wenn wir uns weder gegen Bedrohungen wehren, noch bestimmte Ziele erreichen müssen, ist das Besänftigungs-, Zufriedenheits- und Sicherheitssystem. Es ist dafür verantwortlich, dass wir uns selbst beruhigen können und uns zufrieden und mit anderen verbunden fühlen. Wichtig ist der Zusammenhang dieses Systems mit Güte und Zuneigung, die uns besänftigen können, wenn wir sie von anderen Menschen erfahren, wie es z.B. bei einem Kind und seinen Eltern der Fall ist. Das hierbei vermittelte Gefühl von Sicherheit und Liebe hat beim Mitgefühlstraining große Bedeutung, da es entscheidend für unser subjektives Wohlbefinden ist (Gilbert, 2010/2013). Die CFT fokussiert sich außerdem auf die Tatsache, dass manche Patienten Schwierigkeiten mit dieser Art von positiven Gefühlen haben. Oft verbinden sie mit dem Gefühl von Sicherheit eine größere Verletzbarkeit aufgrund früherer negativer Erfahrungen wie Ärger mit den Eltern oder Missbrauch (Gilbert, 2014).
Bei der CFT wird den Menschen also erklärt, dass negative Emotionen in bestimmten Situationen völlig normal sind und uns nur schützen wollen. Es geht darum, zu lernen, solche Gefühle zu akzeptieren, mit ihnen umzugehen und sie auf mitfühlende Art zu verarbeiten (Gilbert, 2010/2013). Als Grund dafür, dass in unserer heutigen Gesellschaft psychische Erkrankungen immer häufiger auftreten, vermutet man die Überstimulation von Bedrohungs- und Antriebssystem. Deshalb wird in der Therapie vermittelt, wie man lernt, seine Emotionen ins Gleichgewicht zu bringen und wie das Besänftigungssystem entwickelt und aktiviert werden kann (Gilbert, 2009a).
4.2.2 Interaktionen zwischen altem und neuem Gehirn
Der CFT liegt ein evolutionäres Modell der Hirnentwicklung zugrunde, das annimmt, dass sich unser Gehirn in mehreren Phasen entwickelt hat und daher unterschiedliche Motive und Emotionen enthält, die wiederum miteinander in Konflikt geraten können (Gilbert, 2010/2013).
So finden sich in unserem Gehirn Motive, die mit denen von Tieren gleich sind, wie z.B. Fortpflanzung, Status oder Bindungen. Dieses „alte Gehirn“ ist darauf ausgelegt, schnelle Spontan-Reaktionen auszuführen, und erzeugt automatisch bestimmte Gefühle und Bedürfnisse. Im Laufe der Evolution entwickelte sich bei uns Menschen aber auch das, was in der Therapie als unser „neues Gehirn“ bezeichnet wird, und damit eine Reihe von Fähigkeiten, die uns sogar von unseren nächsten Verwandten, den Schimpansen, unterscheiden. Dazu gehört zum Beispiel, dass wir uns sowohl über die Vergangenheit als auch über die Zukunft Gedanken machen können. Wir planen, grübeln über Vergangenes nach, haben Problemlösefähigkeiten entwickelt, können sprechen lernen, kreativ sein und fantasieren. Außerdem sind wir dazu in der Lage, über uns selbst, über eigene, aber auch Gedanken und Gefühle anderer nachzudenken und zu versuchen, sie zu verstehen (Gilbert, 2009a).
Problematisch werden nun die Interaktionen zwischen diesem alten und dem neuen Gehirn, da die beiden nicht immer gut zusammenarbeiten. Gefühle, Motive und Bedürfnisse, die in unserem alten Gehirn entstehen, können Ressourcen unseres neuen Gehirns in Anspruch nehmen. Dann finden wir immer Gründe, warum wir uns auf eine bestimmte Weise fühlen, z.B. kann ein Angstgefühl Gedanken auslösen wie „ich fühle mich ängstlich, also muss es gefährlich sein und ich sollte es vermeiden“. Das geht sogar so weit, dass wir aktiv nach Gründen suchen, diese Gefühle weiter aufrechtzuerhalten, obwohl dies in Anbetracht der Realität gar nicht angemessen ist (Gilbert, 2009a). Unsere neuen kognitiven Fähigkeiten können also ganz alleine unsere, im alten Gehirn enthaltenen, Emotionssysteme stimulieren. Sogar bloße Gedanken an mögliche negative Ereignisse können dies verursachen. Ist unser Bedrohungssystem durch andauernde Grübeleien über längere Zeit aktiviert, führt das zu physischen und psychischen Problemen (Gilbert, 2014). In der CFT versucht man daher, das Besänftigungssystem als Gegenspieler und Regulator des Bedrohungssystems zu stimulieren, indem man den Patienten zuerst beibringt, sich bewusst zu werden, was in ihrem Gehirn vor sich geht, sich mit traumatischen Erfahrungen auseinanderzusetzen und Abstand zu den eigenen Gefühlen zu nehmen. Danach wird versucht, eine Neufokussierung auf Mitgefühl zu erreichen, z.B. durch das Erzeugen einer mitfühlenden inneren Haltung oder bestimmter mentaler Bilder (s. Kap. 4.4.2) (Gilbert, 2010/2013).
Insgesamt ist es also wichtig, Patienten zu erklären, dass unser Gehirn ein Ergebnis der Evolution und daher nicht optimal konstruiert ist. Wir sind nicht schuld daran, wie es funktioniert. Vielen Menschen hilft diese Erkenntnis, weil sie entschämend und bestärkend wirkt. Auf der anderen Seite wird ihnen aber klar gemacht, dass, auch wenn sie nicht für die Entstehung solcher Probleme verantwortlich sind, trotzdem nur durch eigene Anstrengungen lernen können, ihren Geist zu trainieren und andere Fähigkeiten zu verbessern (Gilbert, 2010/2013).
4.2.3 Die Entwicklung eines mitfühlenden Geistes
Da Mitgefühl als der grundlegende Wunsch verstanden wird, man selbst oder andere mögen zufrieden und frei von Leid sein (s. Kap. 3.1), umfasst Mitgefühl zwei Geisteshaltungen: die Zuwendung und die Linderung (Brähler et al., 2013). Gilbert (2010/2013) spricht davon, dass unser mitfühlender Geist durch bestimmte Eigenschaften und Fertigkeiten gebildet wird, die in folgendem Modell in zwei Kreisen dargestellt sind:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2: Die Eigenschaften von Mitgefühl (innerer Kreis) und die für ihre Entwicklung notwendigen Prozesse (äußerer Kreis). Aus Gilbert (2010/2013), S. 142.
Im inneren Kreis befinden sich die Eigenschaften, die für Zuwendung benötigt werden. Zuerst muss aber bei den Patienten eine Motivation entwickelt werden, sich dem eigenen oder fremden Leid überhaupt zuzuwenden und sich um das Wohlergehen zu sorgen (Gilbert, 2010/2013). Anschließend wird versucht, Sensibilität gegenüber Gefühlen und Bedürfnissen zu stärken, indem mehr Aufmerksamkeit auf Emotionen und Gedanken und vor allem auf Gründe für deren Auftreten gelenkt wird. Patienten sollen erkennen, was hinter ihren Problemen, Reaktionen oder Gefühlen steckt, um dann zurückzutreten und sie aus einer objektiveren Perspektive betrachten zu können (Gilbert, 2009a). Unter Einfühlungsvermögen versteht man die Fähigkeit, emotional bewegt zu sein und mit seinen Gefühlen im Einklang zu stehen, anstatt sie zu bekämpfen. Dies umfasst eine Offenheit für Leid und das Erkennen von Schmerz, ohne ihn vermindern, verleugnen oder sich davon distanzieren zu wollen (Gilbert, 2009a). Je mitfühlender man bei der Toleranz gegenüber Leid ist, desto besser kann der Mut entwickelt werden, belastende Dinge auszuhalten. Für manche Menschen ist das Gegenteil, nämlich positive Gefühle zuzulassen, aber mindestens genauso schwierig. Es ist nicht selbstverständlich für sie, sich gut zu fühlen, da sie Angst haben, es könnte dann etwas Schlimmes passieren oder weil sie das Gefühl haben, es gar nicht zu verdienen (Gilbert, 2009a). Auch die Eigenschaft der Empathie, also Einsicht und Verständnis für die Funktionsweise unseres eigenen oder dem Geist der anderen zu entwickeln, gehört zur Zuwendung (Gilbert, 2010/2013). Voraussetzung dafür sind Neugierde und Interesse an der Vorstellung, wie und warum andere sich auf eine bestimmte Art fühlen. Gründe für Verhaltensweisen können sowohl in der Person selbst, z.B. in der persönlichen Vergangenheit, aber auch in der Natur der Menschen, z.B. in bestimmten Sicherheitsstrategien, Wünschen oder Bedürfnissen, liegen. Diese Ursprünge von Gefühlen zu erforschen und zu verstehen, erfordert oft harte Arbeit und den Mut, sich überhaupt mit ihnen auseinanderzusetzen (Gilbert, 2009a). Als letztes ist die akzeptierende und nicht verdammende Haltung des Nicht-Urteilens wichtig. Es geht darum, zu verstehen, dass wir durch unsere Gene und Umwelt geformt wurden und deshalb für unser Verhalten nicht zu verurteilen sind. Gleichzeitig bedeutet es nicht, dass alles akzeptabel ist, sondern erfordert vielmehr eine Offenheit dafür, sich nicht selbst angreifen, sondern verbessern zu wollen (Gilbert, 2009a).
Der äußere Kreis beinhaltet die mit den Eigenschaften verbundenen Fertigkeiten zur Linderung von Leid. Die Aufmerksamkeit soll dabei auf hilfreiche Dinge gelenkt werden, was durch die Entwicklung von Achtsamkeit unterstützt werden soll (s. Kap. 4.4.1). Die Fertigkeiten des Denkens umfassen die Fähigkeiten, aus einem objektiven Blickwinkel zu einer ausgeglichenen Sichtweise zu gelangen, sich einen Überblick zu verschaffen und über das eigene Denken zu reflektieren. Sich dann dementsprechend mitfühlend zu verhalten, heißt zu lernen, wie wir Leid lindern und uns näher an unsere Ziele bringen können (Gilbert, 2010/2013). Dies erfordert oft den Mut, Dinge zu tun, die uns Schmerz bereiten oder uns schwerfallen und dabei entstehende Gefühle anzunehmen. Die Fertigkeiten werden durch verschiedene Imaginationsübungen und die mitfühlende Fokussierung auf unsere Sinnesempfindungen trainiert (s. Kap. 4.4.2). Insgesamt ist noch darauf hinzuweisen, dass Zuwendung und Linderung voneinander abhängen. Sind Menschen zu Eigenschaften der Zuwendung unfähig, z.B. zu Sensibilität, werden sie auch Probleme bei der Linderung haben, da sie sich schwer tun, geeignete und ihren Bedürfnissen entsprechende Methoden zu finden (Brähler et al., 2013).
4.3 Vorgehensweise und Ziele der Behandlung
Hauptziel in der CFT ist es, den Menschen bei der Entwicklung des mitfühlenden Geistes zu helfen (Brähler, 2014). Die nachfolgenden Ausführungen beschreiben genauer die einzelnen Therapieziele, die in der CFT angestrebt werden.
4.3.1 Therapeutische Beziehung
Eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Therapeut und Patient ist vor allem bei der Arbeit mit Scham essentiell. Durch das Offenlegen eigener Gefühle und die Validierung von Ängsten auf der Seite des Patienten wird ein Gefühl der Sicherheit erzeugt, das helfen soll, über schambasierte Erinnerungen und Gedanken zu sprechen. Es wird empfohlen, dass Therapeuten selbst Übungen zur Stärkung von Achtsamkeit und Mitgefühl durchführen, weil es zum einen die Fähigkeit, Leid anzunehmen, verbessert und zum anderen die Patienten konkret Mitgefühl erfahren lässt (Brähler, 2014).
4.3.2 Psychoedukation
Die Psychoedukation soll dazu dienen, dass belastende Gefühle, wie Scham oder selbstkritisches Verhalten, besser verstanden und normalisiert werden. Dazu wird ein Überblick über das evolutionäre Modell der CFT gegeben, wobei der Fokus auf der Untersuchung der eigenen Schwierigkeiten liegt. Die Patienten sollen verstehen, dass sie nicht an der Entwicklung ihres Gehirns schuld sind und dass emotionale Probleme besonders durch die Komplexität unserer Hirnstruktur entstehen. Dieses Vorgehen unterstützt das Ablegen von Scham und Selbstkritik und gleichzeitig die Übernahme von Verantwortung für Dinge, die man ändern kann. Außerdem wird erklärt, inwieweit Übungen zur Achtsamkeit und Mitgefühl dabei behilflich sein können (Brähler, 2014).
4.3.3 Fallkonzepterstellung
Die Fallkonzepterstellung ist ein individuell an den Patienten angepasster Prozess, in dem versucht wird, die Beschaffenheit, Ursprünge und aufrechterhaltenden Faktoren von Schwierigkeiten zu erkunden. Da die Muster von Bedrohungen und Selbstschutz-mechanismen individuell sehr unterschiedlich sein können, ist diese Fallkonzepterstellung für die Entwicklung späterer Interventionen in der Therapie sehr wichtig (Gilbert, 2010/2013).
In einem ersten Schritt wird die Bedeutung der Vergangenheit herausgearbeitet. Bei der Erfassung der Lebensgeschichte und der Entstehung des Krankheitsbildes stehen die emotionalen Erlebnisse und die Erfahrungen, die die drei Affektsysteme geformt haben, im Mittelpunkt. Die Therapeuten haben die Aufgabe, Zusammenhänge zwischen Emotionen herauszuarbeiten und sie auf Konflikte, Verknüpfungen und den Verarbeitungsstatus hin zu untersuchen (Brähler, 2014). Außerdem nehmen sie noch die früheren Beziehungs- und Bindungsstile in den Blick, denn diese können Aufschluss über die Entstehung von Problemen bei der Zuwendung geben (Gilbert, 2010/2013).
Als nächstes werden Grundängste und ihre gegenwärtigen Auslöser heraus-gearbeitet. Zentrale Ängste können external, also auf andere Menschen bezogen (z.B. Angst vor Ablehnung oder Abhängigkeit), oder internal (z.B. Angst vor der Überwältigung von eigenen negativen Gefühlen) sein. Probleme entstehen dann, wenn frühere emotionale Erinnerungen oder Ängste durch gegenwärtige Bedrohungssituationen ausgelöst werden (Brähler et al., 2013). Diese Erkenntnis ist Voraussetzung für das Verständnis von Sicherheitsstrategien und ihren Funktionen (Gilbert, 2010/2013). Unter Sicherheitsstrategien versteht man jene automatischen Verhaltensweisen, die zum Schutz vor früheren Bedrohungen entwickelt wurden. Den Patienten ist dabei deutlich zu machen, dass diese sich von selbst bilden und Teil unseres natürlichen Schutzsystems sind. Sie können internal (z.B. sich selbst bestrafen) oder external (z.B. weiterfunktionieren) ausgerichtet sein. In der Therapie versucht man gemeinsam herauszufinden, welche Funktion das Sicherheits-verhalten in der Vergangenheit innehatte. Wichtig ist dabei, die Strategien als Versuch zu validieren, das Beste aus einer Situation zu machen, weil viele Patienten sich für ihr Verhalten schuldig fühlen und sich deshalb leicht verschließen (Brähler, 2014).
Der nächste Schritt ist dann, zu ergründen, welche Nachteile diese Strategien, die oft nur kurzfristig schützen, mit sich bringen. Häufig ist es nämlich der Fall, dass das Sicherheitsverhalten Schwierigkeiten weiter aufrechterhält. Isoliert sich ein Mensch beispielsweise, um von anderen nicht enttäuscht zu werden, erzeugt das bei ihm ein Gefühl der Leere und Sehnsucht nach Kontakten. Da aber die Angst vor weiteren Enttäuschungen zu groß ist, schottet er sich immer mehr von seiner Umwelt ab; das Problem hat sich durch die Sicherheitsstrategie der Isolation also eher verstärkt als gelöst (Brähler et al., 2013).
Zusätzlich beinhaltet eine Fallkonzepterstellung auch das Aufstellen von Behandlungszielen und Festhalten von Therapieergebnissen. Auf deren Grundlage werden das weitere Vorgehen in der Therapie und spezifische Interventionsmöglichkeiten geplant (Gilbert, 2010/2013).
4.3.4 Überwindung von Schwierigkeiten bei der Empfindung affiliativer Emotionen
Vielen Menschen, die unter Scham und Selbstkritik leiden, fällt es zunächst schwer, Mitgefühl zu entwickeln und sie wehren sich gegen solche Gefühle. Oft waren in der Vergangenheit positive Gefühle mit Bestrafung oder negativen Erlebnissen verbunden, weshalb solche Empfindungen Angst hervorrufen können. Die Überwindung dieser Ängste ist sehr wichtig, da ansonsten der Behandlungserfolg ausbleibt. Daher konzentriert sich die CFT auf die Entwicklung von Sicherheitsgefühlen in der therapeutischen Beziehung, aber auch im Inneren des Patienten selbst. Wenn dies geschehen ist, kann Mitgefühl aufgebaut und sich belastenden Erinnerungen zugewandt werden. Emotionen werden auf ihre Funktionen hin untersucht und Verhaltensexperimente zur Hervorbringung von Wärme und Güte durchgeführt. Zudem ist es entscheidend, dass die dem Menschen innewohnende Absicht, sich liebevoll und mitfühlend behandeln zu wollen, gestärkt wird. Um Vorurteile gegenüber Mitgefühl zu beseitigen (wie „es macht einen schwach und angreifbar“), ist es oft hilfreich, körperorientierte Übungen durchzuführen, damit erkannt wird, dass Mitgefühl auch Kraft, Stärke und Mut verleihen kann (Brähler, 2014).
4.4 Ausgewählte Übungen des Compassionate Mind Trainings (CMT)
Im Folgenden wird das Training beschrieben, das die im Kapitel 4.2 beschriebenen Fähigkeiten und Fertigkeiten von Mitgefühl ausbilden soll. Das CMT beinhaltet viele verschiedene Übungen, von denen einige ausgewählte im Folgenden erläutert werden.
4.4.1 Achtsamkeitstraining
Achtsamkeit ist ein zentrales Element vieler Mitgefühlsübungen, weshalb zu Beginn in die grundlegenden Techniken der Achtsamkeit eingeführt wird. Durch Achtsamkeit können Menschen lernen, inneren und äußeren Erlebnissen Aufmerksamkeit zu widmen und zwar auf eine neugierige, gütige und nicht urteilende Weise. Im Mittelpunkt steht daher das Beobachten der eigenen Gedanken und Gefühle und das „im Gegenwärtigen-Sein“, was bedeutet, sich vollkommen dessen bewusst zu sein, was man gerade denkt oder tut (Gilbert, 2010/2013).
Gründe, warum Achtsamkeit im CMT eingesetzt wird, sind vielfältig. Achtsamkeit unterstützt die Mentalisierungsfähigkeiten und hilft die Verzettelungen in Grübeleien zu erkennen. Ist dies geschehen, können die Gedanken leichter in die Gegenwart zurückgeführt werden. Durch entsprechende Übungen wird der Patient sensibler gegenüber seinen eigenen Gefühlen und lernt, gerade wenn er eher gefühlsvermeidend agiert, sie zu tolerieren und sie (sofern angemessen) zu akzeptieren (Gilbert, 2010/2013).
Als wichtigste Achtsamkeitsübung im CMT gilt das beruhigende und rhythmische Atmen. Der Patient wird angeleitet, tiefer zu atmen und durch das Ausprobieren von schnellerem oder langsamerem Atmen seinen eigenen Rhythmus zu finden (Gilbert, 2009a). In einer Erdungsphase verbindet er sich mit seinem rhythmischen Atem, was ein Gefühl der Sicherheit, Stabilität und Stärke erzeugt. Dabei wird das Erregungsniveau gesenkt und die Verbindung zu den eigenen Emotionen erleichtert (Brähler et al., 2013).
4.4.2 Imaginationsübungen
Eine der Hauptinterventionsformen der CFT sind die Mitgefühlsimaginationen. Die Wirkung mentaler Bilder auf physiologische Prozesse ist größer als die rein verbaler Interventionen (vgl. Brähler et al., 2013). Bevor solche Übungen durchgeführt werden, wird dem Patienten daher die Macht der Imaginationen verdeutlicht, z.B. indem er sich eine leckere Mahlzeit vorstellen soll, wodurch allein aufgrund der Vorstellung der Mund wässrig wird und der Magen Magensäure produziert. So soll das Verstehen gefördert werden, dass auch mitfühlende mentale Bilder hilfreich sind, weil sie eine physiologische Wirkung haben werden (Gilbert, 2010/2013).
-Folgende zwei Übungen eignen sich besonders für den Anfang des Imaginations-Trainings:
- Einen sicheren Ort erschaffen
Bei dieser Übung geht es darum, sich einen Ort vorzustellen, an dem man sich behaglich, sicher und besänftigt fühlt und an dem man gerne ist. Wie zu Beginn der meisten Übungen bringt der Patient sich in eine bequeme Ausgangsposition und führt den besänftigenden Atemrhythmus durch. Der Therapeut schlägt dann Beispiele für sichere Orte (z.B. einen Strand oder eine Waldlichtung) vor und beschreibt diese ausführlich. Bei der Vorstellung ihres eigenen sicheren Orts konzentrieren sich die Patienten darauf, was sie sehen, fühlen, hören oder mit anderen Sinnen wahrnehmen können. Wenn sie sich an diesem Ort befinden, entspannt sich der Körper, was am Gesichtsausdruck, z.B. einem sanften Lächeln, deutlich werden sollte. Außerdem leitet der Therapeut dazu an, sich vorzustellen, dass der Ort sich über die Anwesenheit freut und regt an, darüber nachzudenken, welche Empfindungen das in einem auslöst. Dies spiegelt den Versuch wieder, Gefühle des Gewollt- und Erwünscht-Seins zu stimulieren (Gilbert, 2010/2013).
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- Arbeit zitieren
- Verena Zweier (Autor:in), 2015, Ist die Compassion Focused Therapy auch in der Schule anwendbar? (Selbst)Mitgefühl in der Psychotherapie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/498237
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