Das Ziel dieser Arbeit ist die kritische Würdigung der aktuellen Rechtsauffassung des Bundesfinanzhofs (BFH) und der Finanzverwaltung des § 6 Abs. 3 EStG und § 6 Abs. 5 EStG. Weiterhin soll eine Untersuchung möglicher Gestaltungspotentiale zur unentgeltlichen beziehungsweise teilentgeltlichen Übertragung anhand eines zugrunde gelegten Fallbeispiels analysiert werden.
Zunächst werden die historischen Auslegungen und die aktuelle Rechtsauffassung der Vorschriften aufgearbeitet. Anschließend werden die Rechtsvorschriften in das allgemeine Steuerrecht eingeordnet. Danach soll die Kernproblematik der Rechtsvorschriften dargestellt werden. Abschließend erfolgt eine Bewertung der Rechtsauffassungen des BFH und der Finanzverwaltung. Dabei soll die Bedeutung der Rechtsvorschriften für die Beratungspraxis insgesamt zusammengefasst werden.
Bei der unentgeltlichen beziehungsweise teilentgeltlichen Übertragung von Wirtschaftsgütern als Sachgesamtheit und der Überführung und Übertragung von Einzelwirtschaftsgütern eines Unternehmens stellt sich die Frage nach der steuerrechtlichen Bewertung des Vorgangs. Steuerrechtlich ist im Rahmen von unentgeltlichen beziehungsweise teilentgeltlichen Übertragungs- und Überführungsvorgängen eine Rechtsnorm durch § 6 Abs. 3 EStG sowie § 6 Abs. 5 EStG geschaffen worden, um den Zweck der steuerneutralen Übertragung, ohne geballter Aufdeckung stiller Reserven, gerecht zu werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung
- 1.1. Unternehmensnachfolge in Deutschland
- 1.2. Definition relevanter Begriffe
- 1.2.1. Überführung, Übertragung
- 1.2.2. Betriebsvermögen, Gesamthandsvermögen, Sonderbetriebsvermögen
- 1.2.3. Wesentliche Betriebsgrundlagen
- 1.3. Aufbau der Arbeit
- 2. Rechtsentwicklung und aktueller Stand der Rechtsprechung
- 2.1. Regelungsinhalt und Absicht des Gesetzgebers
- 2.2. Unentgeltliche Übertragung von Betrieben, Teilbetrieben und Mitunternehmeranteilen gem. § 6 Abs. 3 EStG
- 2.2.1. Steuerhistorische Entwicklung
- 2.2.2. Anwendungsbereich und Bedeutung
- 2.3. Unentgeltliche Überführung und Übertragung von Einzelwirtschaftsgütern gem. § 6 Abs. 5 EStG
- 2.3.1. Steuerhistorische Entwicklung
- 2.3.2. Anwendungsbereich und Bedeutung
- 2.4. Aktueller Stand der Rechtsprechung
- 3. Systematische Einordnung in das Ertragsteuerrecht
- 3.1. Persönlicher und Sachlicher Geltungsbereich
- 3.2. Voraussetzungen für den Buchwertansatz
- 3.2.1. Betrieb/Teilbetrieb/Mitunternehmeranteil und Einzelwirtschaftsgut
- 3.2.2. Unentgeltlichkeit und Sicherung der stillen Reserven
- 3.3. Zusammenhang der Vorschriften
- 3.4. Verhältnis zu anderen Vorschriften
- 3.4.1. Veräußerung und Aufgabe gem. §§ 16, 34 EStG
- 3.4.2. Einbringung gem. §§ 20, 24 UmwStG
- 4. Analyse potentieller Gestaltungsmöglichkeiten anhand ausgewählter Problemstellungen
- 4.1. Gegenstand der Untersuchung
- 4.2. Ausgangsfall und Problemstellung
- 4.2.1. Theoretische Grundlagen: Übertragung einer Sachgesamtheit
- 4.2.2. Problemstellung und Ausgangssituation
- 4.3. Übertragung eines Mitunternehmeranteils unter Ausgliederung funktional wesentlichen Sonderbetriebsvermögens
- 4.3.1. Stichtagsbezogene Betrachtungsweise
- 4.3.2. Zurückhaltung und Ausgliederung von Sonderbetriebsvermögen
- 4.3.2.1. Übertragung des gesamten Mitunternehmeranteils
- 4.3.2.2. Teilanteile einer Mitunternehmerschaft: disquotale Übertragungen
- 4.3.2.3. Teilentgeltlichkeit
- 4.3.3. Gestaltungspotentiale unter Zurückhaltung und Ausgliederung funktional wesentlichen Sonderbetriebsvermögens
- 4.3.3.1. Auffassung des BFH: Gleichrangigkeit der §§ 6 Abs. 3 und Abs. 5 EStG
- 4.3.3.2. Auffassung der Finanzverwaltung: Gesamtplanrechtsprechung
- 4.3.3.3. Zweifelsfragen der Beratungspraxis und Bedeutung für die Besteuerung der Rechtssubjekte
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit analysiert die Paragraphen 6 Absatz 3 und 6 Absatz 5 des Einkommensteuergesetzes (EStG) im Kontext aktueller Rechtsprechung. Ziel ist eine kritische Würdigung des steuerrechtlichen Gestaltungspotentials anhand ausgewählter Problemstellungen im Bereich der Unternehmensnachfolge.
- Steuerrechtliche Gestaltungsmöglichkeiten bei der Unternehmensnachfolge
- Analyse der Rechtsprechung zu § 6 Abs. 3 und § 6 Abs. 5 EStG
- Systematische Einordnung der Vorschriften im Ertragsteuerrecht
- Potentielle Gestaltungsmöglichkeiten bei der Übertragung von Betriebsvermögen
- Kritische Auseinandersetzung mit der Rechtsprechung des Bundesfinanzhofs und der Finanzverwaltung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einführung: Dieses Kapitel führt in die Thematik der Unternehmensnachfolge in Deutschland ein, beleuchtet die Bedeutung der Nachfolgeplanung und definiert zentrale Begriffe wie Betriebsvermögen, Sonderbetriebsvermögen und wesentliche Betriebsgrundlagen. Es skizziert den Aufbau der Arbeit und hebt die Relevanz der steuerlichen Optimierung bei Unternehmensübertragungen hervor. Die steigende Anzahl von Unternehmensnachfolgen in Deutschland aufgrund demografischer Veränderungen wird betont, sowie die Notwendigkeit einer frühzeitigen und umfassenden Planung, um sowohl wirtschaftliche als auch steuerliche Konsequenzen zu berücksichtigen.
2. Rechtsentwicklung und aktueller Stand der Rechtsprechung: Dieses Kapitel beschreibt die steuerhistorische Entwicklung und den aktuellen Stand der Rechtsprechung zu den §§ 6 Abs. 3 und 6 Abs. 5 EStG. Es analysiert den Regelungsinhalt und die Absicht des Gesetzgebers und beleuchtet den Anwendungsbereich und die Bedeutung der unentgeltlichen Übertragung von Betrieben, Teilbetrieben, Mitunternehmeranteilen und Einzelwirtschaftsgütern. Der Fokus liegt auf der Darstellung der Rechtslage und der Herausforderungen für die Praxis.
3. Systematische Einordnung in das Ertragsteuerrecht: Dieses Kapitel ordnet die §§ 6 Abs. 3 und 6 Abs. 5 EStG systematisch in das Ertragsteuerrecht ein. Es untersucht den persönlichen und sachlichen Geltungsbereich der Vorschriften und die Voraussetzungen für den Buchwertansatz bei unentgeltlichen Übertragungen. Der Zusammenhang der Vorschriften untereinander und ihr Verhältnis zu anderen relevanten Regelungen (z.B. §§ 16, 34 EStG und §§ 20, 24 UmwStG) werden detailliert analysiert. Die Bedeutung der Unentgeltlichkeit und der Sicherung stiller Reserven wird herausgestellt.
4. Analyse potentieller Gestaltungsmöglichkeiten anhand ausgewählter Problemstellungen: Dieses Kapitel analysiert potentielle Gestaltungsmöglichkeiten bei der Übertragung von Mitunternehmeranteilen und der Ausgliederung von Sonderbetriebsvermögen im Kontext der §§ 6 Abs. 3 und 6 Abs. 5 EStG. Es untersucht verschiedene Szenarien und beleuchtet die unterschiedlichen Auffassungen des Bundesfinanzhofs (BFH) und der Finanzverwaltung. Die Arbeit präsentiert konkrete Fallbeispiele und diskutiert die steuerlichen Implikationen der verschiedenen Gestaltungsalternativen. Dabei werden stichtagsbezogene Betrachtungsweisen sowie Fragen der Teilentgeltlichkeit tiefgreifend erörtert.
Schlüsselwörter
§ 6 Abs. 3 EStG, § 6 Abs. 5 EStG, Unternehmensnachfolge, Betriebsvermögen, Sonderbetriebsvermögen, unentgeltliche Übertragung, stille Reserven, Steueroptimierung, Rechtsprechung, Bundesfinanzhof (BFH), Finanzverwaltung, Gestaltungspotential, Ertragsteuerrecht.
Häufig gestellte Fragen zur Bachelorarbeit: Unternehmensnachfolge und §§ 6 Abs. 3 und 6 Abs. 5 EStG
Was ist der Gegenstand dieser Bachelorarbeit?
Die Bachelorarbeit analysiert die Paragraphen 6 Absatz 3 und 6 Absatz 5 des Einkommensteuergesetzes (EStG) im Kontext der aktuellen Rechtsprechung, insbesondere im Hinblick auf das steuerrechtliche Gestaltungspotenzial bei Unternehmensnachfolgen. Sie untersucht die unentgeltliche Übertragung von Betrieben, Teilbetrieben, Mitunternehmeranteilen und Einzelwirtschaftsgütern.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die steuerrechtliche Gestaltung bei Unternehmensnachfolgen, die Analyse der Rechtsprechung zu § 6 Abs. 3 und § 6 Abs. 5 EStG, die systematische Einordnung dieser Vorschriften im Ertragsteuerrecht, potentielle Gestaltungsmöglichkeiten bei der Übertragung von Betriebsvermögen, und eine kritische Auseinandersetzung mit der Rechtsprechung des Bundesfinanzhofs (BFH) und der Finanzverwaltung. Ein Schwerpunkt liegt auf der Übertragung von Mitunternehmeranteilen und der Ausgliederung von Sonderbetriebsvermögen.
Welche Paragraphen des EStG stehen im Mittelpunkt der Arbeit?
Die Arbeit konzentriert sich auf § 6 Absatz 3 und § 6 Absatz 5 des Einkommensteuergesetzes (EStG), die die unentgeltliche Übertragung von Betriebsvermögen regeln.
Welche Rechtsprechungslinien werden verglichen?
Die Arbeit vergleicht die Auffassungen des Bundesfinanzhofs (BFH) und der Finanzverwaltung zu den Gestaltungsmöglichkeiten im Kontext der §§ 6 Abs. 3 und 6 Abs. 5 EStG. Insbesondere wird die unterschiedliche Behandlung der Gleichrangigkeit dieser Paragraphen und die Anwendung der Gesamtplanrechtsprechung beleuchtet.
Welche konkreten Problemstellungen werden analysiert?
Die Arbeit analysiert anhand ausgewählter Fallbeispiele die Übertragung von Mitunternehmeranteilen unter Ausgliederung funktional wesentlichen Sonderbetriebsvermögens. Dabei werden verschiedene Szenarien betrachtet, einschließlich stichtagsbezogener Betrachtungsweisen und Fragen der Teilentgeltlichkeit.
Welche Begriffe werden in der Arbeit definiert?
Die Arbeit definiert zentrale Begriffe wie Betriebsvermögen, Sonderbetriebsvermögen, wesentliche Betriebsgrundlagen, Überführung und Übertragung von Betriebsvermögen im Kontext der Unternehmensnachfolge.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in vier Kapitel gegliedert: Einführung, Rechtsentwicklung und aktueller Stand der Rechtsprechung, Systematische Einordnung in das Ertragsteuerrecht und Analyse potentieller Gestaltungsmöglichkeiten anhand ausgewählter Problemstellungen. Jedes Kapitel enthält eine Zusammenfassung der wichtigsten Punkte.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Steuerberater, Rechtsanwälte, Wirtschaftsprüfer und alle anderen Personen, die sich mit der steuerlichen Gestaltung von Unternehmensnachfolgen befassen. Sie bietet einen umfassenden Überblick über die aktuelle Rechtslage und die relevanten Gestaltungsmöglichkeiten.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: § 6 Abs. 3 EStG, § 6 Abs. 5 EStG, Unternehmensnachfolge, Betriebsvermögen, Sonderbetriebsvermögen, unentgeltliche Übertragung, stille Reserven, Steueroptimierung, Rechtsprechung, Bundesfinanzhof (BFH), Finanzverwaltung, Gestaltungspotential, Ertragsteuerrecht.
- Quote paper
- Mareike Buck (Author), 2018, Die unentgeltliche Übertragung von Betrieben, Teilbetrieben, Mitunternehmeranteilen und Einzelwirtschaftsgütern, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/498176