Als Einführung und Hinführung auf die Thematik wird ein kurzer Überblick über das Aufkommen amerikanischer Großstädte zu Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert gegeben, bevor die Orte (Broadway, Büro), Symbolik (“walls“) und Charaktere (Turkey, Nippers, Ginger Nut, Notar, Bartleby) aus Herman Melvilles Kurzgeschichte „Bartleby, the Scrivener“ näher erläutert werden. Die Routine ihrer Arbeit, die Leblosigkeit ihres Arbeitsplatzes, die realen und gesellschaftlich errichteten Mauern – das alles hat Einfluss auf die Charaktere und spiegelt sich in ihren Eigenheiten wider. Die Protagonisten sind sowohl nützlicher Teil als auch realistisches Abbild und schutzlose Opfer ihrer Welt; einer modernen und sich verändernden Welt, in der man sich entweder anpasst oder untergeht. Sie leben in einer Zeit der historischen, politischen und ökonomischen Umwälzung, in der ihr ehemals festes Weltbild wackelt und sich die Moralvorstellungen langsam aber stetig wandeln. Der Protagonist Bartleby, der durch seine Arbeitsverweigerung zum Schutzheiligen aller Non-Konformisten geworden ist, kann daher als Anti-Held und Aushängeschild des unbeugsamen Amerikaners gelten; allerdings auch völlig entmenschlicht als Geist, Roboter oder reine Projektionsfläche gesehen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Großstadt im 19. Jahrhundert
- Repräsentation der Großstadt in Bartleby, the Scrivener
- Der Broadway
- Das Büro
- Die Zeitung
- Die Symbolik der ,,walls"
- Die Charaktere in Bartleby, the Scrivener - Opfer der Urbanisierung ?
- Turkey, Nippers und Ginger Nut
- Der Notar/ Ich-Erzähler
- Bartleby
- Repräsentation der Großstadt in Bartleby, the Scrivener
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert Herman Melvilles Kurzgeschichte „Bartleby, the Scrivener“ und untersucht die literarische Repräsentation der Urbanisierung und ihrer Folgen. Dabei werden die symbolischen Bedeutungen von verschiedenen Elementen der Großstadt, wie z.B. dem Broadway, dem Büro und der Zeitung, sowie die Auswirkungen der Urbanisierung auf die Charaktere der Geschichte beleuchtet. Die Arbeit fragt nach der Möglichkeit, in einer von Konformismus und Kapitalismus geprägten Welt Individualismus und Selbstbestimmung zu bewahren.
- Die literarische Darstellung der Großstadt in „Bartleby, the Scrivener“
- Die symbolische Bedeutung der „walls“ im Text
- Die Auswirkungen der Urbanisierung auf die Charaktere der Geschichte
- Das Spannungsfeld zwischen Individualismus und Konformität
- Die Rolle von Kreativität und Selbstbestimmung in der modernen Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt den Kontext von Melvilles Werk in der amerikanischen Literatur des 19. Jahrhunderts dar und beschreibt seine ambivalenten Ansichten zur „Neuen Welt“ Amerika. Sie führt die zentrale These ein, dass Melvilles Kurzgeschichte „Bartleby, the Scrivener“ eine warnende Vision über die Folgen der Urbanisierung und der wachsenden Anonymität in der modernen Gesellschaft ist.
- Die Großstadt im 19. Jahrhundert: Dieses Kapitel beleuchtet die soziale und wirtschaftliche Situation der Großstadt im 19. Jahrhundert, insbesondere während der Industrialisierung. Es wird betont, wie die Arbeit in den Großstädten zu einer Entfremdung und Entmenschlichung führte und das Selbstbild der Arbeiter stark beeinflusste. Die Arbeit analysiert den Wandel vom „American Dream“ vom Spirituellen zum Materiellen.
- Repräsentation der Großstadt in Bartleby, the Scrivener: Dieses Kapitel untersucht die spezifischen Elemente der Großstadt, die in Melvilles Geschichte eine Rolle spielen. Dazu gehören der Broadway, der als ein ständiger Fluss von Menschen dargestellt wird, der Büro, das als ein Ort der Monotonie und Routine erscheint, und die Zeitung, die als ein Symbol für den stetigen Informationsstrom und den Einfluss der öffentlichen Meinung steht. Weiterhin wird die symbolische Bedeutung der „walls“ im Text analysiert.
- Die Charaktere in Bartleby, the Scrivener - Opfer der Urbanisierung?: Dieses Kapitel widmet sich den verschiedenen Charakteren in Melvilles Geschichte und analysiert, wie sie von der Urbanisierung und der modernen Welt beeinflusst werden. Es wird untersucht, ob die Charaktere als Spiegel, Sklaven oder gar Bestandteil ihrer unmittelbaren Umgebung dargestellt werden.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen der Arbeit sind die literarische Repräsentation der Urbanisierung, die Auswirkungen der Industrialisierung auf das Leben der Menschen, die symbolische Bedeutung der Großstadt, die Konfrontation von Individualismus und Konformität, sowie die Folgen der Anonymität und der Entfremdung in der modernen Gesellschaft. Wichtige Schlüsselbegriffe sind: „Bartleby, the Scrivener“, Großstadt, Urbanisierung, Industrialisierung, Konformität, Individualismus, Anonymität, Selbstbestimmung, Entfremdung, „walls“.
- Quote paper
- M.A. Nicole Gast (Author), 2005, Die literarische Repräsentation der Urbanisierung und ihrer Folgen in Herman Melville´s "Bartleby the Scrivener", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/49802