Leidenschaftliches Interesse oder tödliche Langeweile? Wie wir einer Sache begegnen hängt in starkem Maße von unserer Motivation ab. Motivation bestimmt täglich unsere Handlungen, Reaktionen und Beschäftigungen. Sie verleiht uns die Energie zu unserem Tun und bestimmt die Ausrichtung unserer Tätigkeit. In diesem Sinn kann Motivation auch mit dem Motor und dem Lenkrad eines Autos verglichen werden.
Entsprechend der großen Bedeutung, die Motivation in unserem Leben hat, existieren eine umfassende Motivationstheorie und eine Vielzahl von Motivationsmodellen, auf die in dieser Arbeit allerdings nicht eingegangen werden kann. Vielmehr soll es darum gehen, die Bedeutung der Motivation für schulisches Lernen und Unterrichten aufzuzeigen. Der Einfluss der Motivation auf kognitive Leistungen wird generell unterschätzt, obwohl die Leistungsmotivation, das heißt das Bedürfnis, Erfolg zu haben, ausschlaggebend für erfolgreiche Lernprozesse ist und sowohl die Quantität als auch die Qualität einer Leistung bestimmt.
Wie gelingt es nun einem Lehrer, seine Schüler auf Dauer zu motivieren? Welche Sozialformen und Methoden wirken motivierend und fördern die Leistungsmotivation der Schüler? In dieser Arbeit werden die drei wichtigsten motivationsfördernden sozialen Strukturen sowie verschiedene Motivationstechniken vorgestellt und die Ursachen ihrer motivierenden Wirkung dargelegt. Dabei wird ersichtlich, dass sowohl die intrinsische Motivation, das heißt die Motivation, die ohne erkennbare Belohnung vorhanden ist, als auch die extrinsische Motivation, die von beobachtbaren Belohnungen abhängt, eine Rolle spielt.
Die Techniken und Methoden zur Motivationsförderung erhalten dann eine weitere Grundlage durch das Konzept des Brain-Based Learning and Teaching, also des gehirnfundierten Lernens und Lehrens. Hierbei handelt es sich um zwölf Lehr-/ Lernprinzipien, deren Grundlagen in der Gehirnforschung liegen. Renate Nummela Caine und Geoffrey Caine integrierten verschiedenste Aspekte über die Funktionsweise des Gehirns und setzten diese zu bisherigen Vorstellungen vom Lernen und Unterrichten in Beziehung. Die Arbeit soll zeigen, welche Rolle die neurowissenschaftlichen Erkenntnisse für einen motivierenden Unterricht spielen.
Inhaltsverzeichnis
- Motivation und das Konzept des Brain-Based Learning and Teaching als Basis des Unterrichts
- Motivationsfördernde Sozialformen im Unterricht
- Individuelles Lernen
- Kooperatives Lernen
- Mehrdimensiona ler Unterricht
- Motivationstechniken im Unterricht
- Der Anfang einer Unterrichtsstunde
- Neugiermotivation
- Verstärker
- Lob
- Noten
- Der Reiz des Unerwarteten
- Verknüpfung von neuen Informationen mit persönlichen Erfahrungen
- Simulationen und Spiele
- Vermeidung von demotivierenden Faktoren
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Bedeutung von Motivation für den schulischen Lern- und Unterrichtprozess und untersucht, wie Lehrer Schüler auf Dauer motivieren können. Dabei werden verschiedene motivationsfördernde Sozialformen und Methoden vorgestellt, die die Leistungsmotivation der Schüler fördern.
- Die Bedeutung von Motivation für den schulischen Lernprozess
- Motivationsfördernde Sozialformen im Unterricht (individuelles Lernen, kooperatives Lernen, mehrdimensionaler Unterricht)
- Motivationstechniken im Unterricht
- Das Konzept des Brain-Based Learning and Teaching
- Die Rolle neurowissenschaftlicher Erkenntnisse für motivierenden Unterricht
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Diese Einleitung erläutert die Bedeutung von Motivation für das menschliche Handeln und zeigt den Einfluss von Motivation auf kognitive Leistungen im schulischen Kontext auf. Sie beleuchtet die intrinsische und extrinsische Motivation und legt den Grundstein für die Vorstellung motivationsfördernder Sozialformen und Techniken im Unterricht.
- Kapitel 2: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit den drei wichtigsten motivationsfördernden Sozialformen im Unterricht: dem individuellen Lernen, dem kooperativen Lernen und dem mehrdimensionalen Unterricht. Es wird die Bedeutung der Berücksichtigung individueller Unterschiede der Schüler hervorgehoben und die Auswirkungen von sozialer Leistungsmotivation und Konkurrenz auf die Schülermotivation analysiert.
- Kapitel 3: Hier werden verschiedene Motivationstechniken im Unterricht vorgestellt und analysiert. Die Kapitel behandelt Themen wie den Beginn einer Unterrichtsstunde, Neugiermotivation, Verstärker (Lob und Noten), den Reiz des Unerwarteten, die Verknüpfung von neuen Informationen mit persönlichen Erfahrungen, Simulationen und Spiele sowie die Vermeidung demotivierender Faktoren.
Schlüsselwörter
Motivation, Brain-Based Learning and Teaching, Leistungsmotivation, Sozialformen, individuelles Lernen, kooperatives Lernen, mehrdimensionaler Unterricht, Motivationstechniken, neurowissenschaftliche Erkenntnisse, Schülermotivation, Unterrichtsgestaltung.
- Quote paper
- Barbara Schrübbers (Author), 2003, Motivationsfördernder Unterricht und das Konzept des Brain-Based Learning and Teaching, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/49799