Die Distribution als das Bindeglied zwischen der Produktion und der nachgelagerten Wirtschaftsstufe, den nachfragenden Kunden, umfasst die Gesamtheit aller absatzwirtschaftlichen Aktivitäten, die mit der Güterübertragung in Berührung stehen.
Dabei ist die Distribution weitaus mehr als der Transport von Gütern vom Hersteller zum Endabnehmer. So beschäftigt sich die akquisitorische Distribution vor allem mit dem Management der Distributionswege und –kanäle, also deren rechtliche, ökonomische, informatorische und soziale Ausgestaltung.
Die physische Distribution, auch Dispositionslogistik oder Absatzlogistik genannt, hat die Aufgabe, die räumliche und zeitliche Differenz zwischen der Güterproduktion und dem Güterkonsum zu überbrücken. Sie umfasst alle Lager- und Transportvorgänge von Waren zum Abnehmer sowie die damit verbundenen Informations-, Steuerungs- und Kontrolltätigkeiten. Ziel ist dabei die Sicherstellung der Verfügbarkeit beim Abnehmer.
Ein Instrument dieser Informations-, Steuer- und Kontrolltätigkeiten sind Kennzahlen und Kennzahlensysteme. Seit Mitte der 80er zählen sie zu den zentralen Controlling-Instrumenten und finden ihre Anwendung in fast allen Bereichen der Betriebswirtschaft.
Extern geben sie Informationen zur Beurteilung der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage, intern tragen sie zur Planung, Steuerung und Kontrolle der einzelnen Betriebsbereiche bei.
Die wohl bekanntesten Kennzahlensysteme sind das Du-Pont-System, das ZVEI-Kennzahlensystem und das RL-System.
Kennzahlen und Kennzahlensysteme werden im Distributionscontrolling - häufig wenig hinterfragt - in der Praxis eingesetzt.
Haben Kennzahlensysteme jedoch eine uneingeschränkt gültige Aussagekraft im Bereich des Controllings? Wo liegen die Grenzen ihrer Anwendbarkeit?
Diese Fragestellung soll in der vorliegenden Arbeit exemplarisch vor dem Hintergrund einer Modellierung an einem Beispiel untersucht werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kennzahlen und Kennzahlensysteme in der Distributionslogistik
- Kennzahlen in der Distributionslogistik
- Begriff und Bedeutung
- Arten von Distributionskennzahlen
- Kennzahlensysteme in der Distributionslogistik
- Begriff und Bedeutung
- Arten von Distributionskennzahlensystemen
- Funktionen distributionslogischer Kennzahlen und Kennzahlensysteme
- Ausgewählte Kennzahlensysteme der Distributionslogistik
- Kennzahlensystem zur Transportplanung und –kontrolle
- Kennzahlensystem zur Kontrolle des Depots
- Kennzahlensystem zur Außendienstkontrolle
- Problemstellung
- Kennzahlen in der Distributionslogistik
- Modellierung der Problemstellung am Beispiel Serviceniveau des Lieferanten
- Lieferservice
- Kennzahlensystem zum Serviceniveau des Lieferanten
- Kennzahlensystem zum Servicegrad des Lieferanten
- Kennzahlensystem zur Servicezeit des Lieferanten
- Grenzen des Kennzahlensystems zum Serviceniveau des Lieferanten
- Lösungsvorschläge zur Weiterentwicklung des Kennzahlensystems zum Serviceniveau
- Fazit und Ausblick in die Zukunft
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Anwendung und Grenzen von Kennzahlensystemen im Bereich der Distributionslogistik. Im Fokus steht die kritische Auseinandersetzung mit der Aussagekraft dieser Systeme im Controlling und die exemplarische Modellierung an einem konkreten Beispiel – dem Serviceniveau eines Lieferanten. Die Arbeit soll aufzeigen, wo die Grenzen der Anwendbarkeit liegen und Lösungsansätze für eine Weiterentwicklung der Systeme aufzeigen.
- Definition und Arten von Kennzahlen und Kennzahlensystemen in der Distributionslogistik
- Analyse der Funktionen distributionslogischer Kennzahlen und Systeme
- Anwendung eines Kennzahlensystems auf das Serviceniveau eines Lieferanten
- Identifizierung der Grenzen der Anwendbarkeit von Kennzahlensystemen
- Entwicklung von Lösungsvorschlägen zur Verbesserung der Kennzahlensysteme
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Distributionslogistik und die Bedeutung von Kennzahlen und Kennzahlensystemen als Controlling-Instrumente ein. Sie hebt die zentrale Rolle der Distribution als Bindeglied zwischen Produktion und Kunde hervor und beschreibt den Fokus der Arbeit auf die kritische Analyse der Aussagekraft von Kennzahlensystemen und deren Grenzen. Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach der uneingeschränkten Gültigkeit von Kennzahlensystemen im Controlling und kündigt den Aufbau der Arbeit an.
Kennzahlen und Kennzahlensysteme in der Distributionslogistik: Dieses Kapitel definiert Kennzahlen und Kennzahlensysteme im Kontext der Distributionslogistik. Es beschreibt verschiedene Arten von Distributionskennzahlen (Struktur-, Produktivitäts-, Wirtschaftlichkeits- und Qualitätskennzahlen) und erläutert deren Funktionen im Logistikcontrolling. Der Abschnitt beleuchtet die Bedeutung von Kennzahlen zur Erfassung quantitativer Sachverhalte und zur schnellen Übersicht über komplexe Logistikstrukturen. Die Darstellung verschiedener Kennzahlentypen dient als Grundlage für die spätere Analyse des Serviceniveaus eines Lieferanten.
Modellierung der Problemstellung am Beispiel Serviceniveau des Lieferanten: Dieses Kapitel wendet die zuvor erläuterten Konzepte auf ein konkretes Beispiel an: das Serviceniveau eines Lieferanten. Es modelliert ein Kennzahlensystem zur Messung des Servicegrads und der Servicezeit und analysiert dessen Grenzen und Schwächen. Die detaillierte Darstellung des Systems und die Analyse seiner Grenzen bilden den Kern dieses Kapitels und liefern wichtige Erkenntnisse für die Entwicklung von Verbesserungsvorschlägen. Die Einbindung konkreter Kennzahlen verdeutlicht die praktische Anwendung der theoretischen Konzepte.
Schlüsselwörter
Distributionslogistik, Kennzahlen, Kennzahlensysteme, Logistikcontrolling, Serviceniveau, Lieferanten, Servicegrad, Servicezeit, Modellierung, Grenzen der Anwendbarkeit, Weiterentwicklung.
Häufig gestellte Fragen zur Seminararbeit: Kennzahlen und Kennzahlensysteme in der Distributionslogistik
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht die Anwendung und Grenzen von Kennzahlensystemen in der Distributionslogistik. Der Fokus liegt auf der kritischen Auseinandersetzung mit der Aussagekraft dieser Systeme im Controlling und der exemplarischen Modellierung am Beispiel des Serviceniveaus eines Lieferanten. Ziel ist es aufzuzeigen, wo die Grenzen der Anwendbarkeit liegen und Lösungsansätze für eine Weiterentwicklung der Systeme zu präsentieren.
Welche Themen werden in der Seminararbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Definition und Arten von Kennzahlen und Kennzahlensystemen in der Distributionslogistik, analysiert deren Funktionen im Logistikcontrolling, wendet ein Kennzahlensystem auf das Serviceniveau eines Lieferanten an, identifiziert die Grenzen der Anwendbarkeit von Kennzahlensystemen und entwickelt Lösungsvorschläge zur Verbesserung dieser Systeme.
Welche Kapitel umfasst die Seminararbeit?
Die Seminararbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zu Kennzahlen und Kennzahlensystemen in der Distributionslogistik, ein Kapitel zur Modellierung der Problemstellung am Beispiel des Serviceniveaus eines Lieferanten und abschließend ein Fazit und Ausblick.
Was wird im Kapitel "Kennzahlen und Kennzahlensysteme in der Distributionslogistik" behandelt?
Dieses Kapitel definiert Kennzahlen und Kennzahlensysteme im Kontext der Distributionslogistik. Es beschreibt verschiedene Arten von Distributionskennzahlen (Struktur-, Produktivitäts-, Wirtschaftlichkeits- und Qualitätskennzahlen) und erläutert deren Funktionen im Logistikcontrolling. Es beleuchtet die Bedeutung von Kennzahlen zur Erfassung quantitativer Sachverhalte und zur schnellen Übersicht über komplexe Logistikstrukturen.
Was ist der Schwerpunkt des Kapitels "Modellierung der Problemstellung am Beispiel Serviceniveau des Lieferanten"?
Dieses Kapitel wendet die zuvor erläuterten Konzepte auf das Serviceniveau eines Lieferanten an. Es modelliert ein Kennzahlensystem zur Messung des Servicegrads und der Servicezeit und analysiert dessen Grenzen und Schwächen. Die detaillierte Darstellung des Systems und die Analyse seiner Grenzen bilden den Kern dieses Kapitels und liefern wichtige Erkenntnisse für die Entwicklung von Verbesserungsvorschlägen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Seminararbeit?
Schlüsselwörter sind: Distributionslogistik, Kennzahlen, Kennzahlensysteme, Logistikcontrolling, Serviceniveau, Lieferanten, Servicegrad, Servicezeit, Modellierung, Grenzen der Anwendbarkeit, Weiterentwicklung.
Welche Forschungsfrage wird in der Arbeit behandelt?
Die zentrale Forschungsfrage ist die nach der uneingeschränkten Gültigkeit von Kennzahlensystemen im Controlling der Distributionslogistik.
Welche Lösungsansätze werden in der Arbeit vorgeschlagen?
Die Arbeit schlägt Lösungsansätze zur Weiterentwicklung der Kennzahlensysteme vor, um deren Grenzen zu überwinden und die Aussagekraft im Controlling zu verbessern. Konkrete Vorschläge werden im Kapitel zur Modellierung des Serviceniveaus eines Lieferanten erarbeitet.
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- Jan Nölker (Author), 2005, Kennzahlensysteme der Distributionslogistik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/49779