Als Deutschland in den dreißiger Jahren unter das Hakenkreuz kam und somit die Nationalsozialisten an die Macht, war für Zeitkritik, Scherz, Satire, Ironie kein Platz mehr. Vor mehr als 80 Jahren wurden hierzulande die Bücher von Tucholsky, Kästner, Freud, Feuchtwanger, Heinrich Mann, Ossietzky, Erich Maria Remarque, Alfred Kerr und vielen weiteren bedeutenden Personen auf dem Scheiterhaufen verbrannt. „Druckwerke vieler Satiriker gingen am 10. Mai 1933 in Nazi-Flammen auf. Viele Kabarettisten und Satiriker verbrachten das so genannte „Tausendjährige Reich“ zum Teil im Exil, zum Teil in KZs […].“
Einige von ihnen welche sich vor dem Regime ins Ausland retten konnten und somit solch einer Gefangennahme, einem Berufsverbot, dem Aufenthalt oder sogar der Ermordung in einem Konzentrationslager aus dem Weg gehen konnten, gingen im Exil aktiv gegen die Machenschaften der Nationalsozialisten mit Wort, oftmals Humor sowie Performance vor.
Auch viele bedeutende Kabarettisten flohen als Gegner des Naziregimes ins Ausland oder aber verlagerten ihre politische Agitation in Deutschland von der Bühne in den Untergrund. „Es ward die Zeit gekommen, die Zeit, in der ein Einzelner fortwährend einen lebensgefährlichen Balanceakt auf dem politischen Brettl vorführen würde.“ Denn nicht umsonst beteuerte schon der deutsche Schriftsteller Erich Mühsam: „Sich fügen heißt lügen […]“ , denn wie Friedrich Scheu ergänzt, „[…] in Zeiten der Unterdrückung [blüht] die Satire […].“ Dabei wurde auch die allseits bekannte Kunstform des Kabaretts auf den Kleinkunstbühnen, kleinen Räumen und Kellertheatern ganze 12 Jahre durch Nazi-Deutschland unterdrückt und damit auch das sozialkritische, freie Wort. Im Exil pfefferte zum Beispiel Erika Mann (19051969)7 den Nationalsozialisten mit ihrem Exilkabarett, der Pfeffermühle, von der Schweiz aus bis hin nach Deutschland gehörig Kritik entgegen und nutzte somit ihren „Humor als Waffe“.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Das Kabarett als satirischer und politischer Spiegel
3. Erika Mann und die Pfeffermühle
4. Therese Giehse als „Die Dummheit“ im zweiten Exilprogramm der Pfeffermühle von 1934
5. Fazit/-Ausblick
Quellenverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
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