Die Auseinandersetzung mit der Desinvestition von Unternehmungen und Unternehmensteilen wird in der Wissenschaft und Praxis häufig noch immer als unerwünscht und als Eingeständnis früherer Fehlentscheidungen interpretiert. Eine Veräußerung von Unternehmensteilen gilt zumeist als das äußerste Mittel, das herangezogen wird, wenn andere Maßnahmen versagt haben. Zudem dominiert bislang die Betrachtungsweise der Desinvestition als Anpassungsmaßnahme auf bereits erfolgte Änderungen in der Unternehmensumwelt, die nicht durch den Einsatz strategischer Instrumente bewältigt werden konnten.
Die Desinvestition von Unternehmensteilen kann jedoch durchaus auch als Instrument zur Steigerung des Unternehmenswertes eingesetzt werden. Eine konzeptionelle Erweiterung der Desinvestition hin zu einer proaktiven Betrachtungsweise, als eigenständige strategische Alternative zur Unternehmenswertsteigerung gewinnt heute nicht nur in der Wissenschaft, sondern auch in der unternehmerischen Praxis an Bedeutung. Es zeigt sich, dass Desinvestitionen tatsächlich eine entscheidende Rolle bei der Unternehmenswertsteigerung zukommen kann. Immer mehr Unternehmen wollen, statt mit vielen verschiedenen Geschäftsbereichen nur Mittelmaß zu sein, lieber mit einigen wenigen Aktivitäten zur Weltelite gehören.
Ziel dieser Arbeit ist die theoretische Betrachtung der Steigerung des Zukunftserfolges einer Unternehmung mittels Desinvestitionen.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung in den Untersuchungsgegenstand
- Problemstellung und Zielsetzung der Untersuchung
- Begriffsabgrenzung
- Motive für Desinvestitionen
- Reaktive Sichtweise
- Proaktive Motive
- Desinvestitionsformen
- Sell-off
- Management Buy-Out
- Spin-off
- Unternehmenswertsteigerung durch Desinvestitionen
- Unternehmenswertsteigerung mittels Shareholder Value
- Shareholder Value als Gütemaß der Desinvestition
- Würdigung des Shareholder Value als Gütemaß
- Principal-Agent-Ansätze zur Erklärung wertschaffender Desinvestitionen
- Das Principal-Agent-Konzept
- Beitrag der Agency-Theorie zur Wertsteigerung durch Desinvestitionen
- Kapitalmarkttheorie als Erklärung der Wertsteigerung
- Das Capital Asset Pricing Model (CAPM)
- Die Kapitalmarkttheorie und Unternehmenswertsteigerung
- Weitere kapitalmarktbezogene Effekte der Desinvestition
- Wertsteigerungspotential der Desinvestitionsformen
- Grundmodell zur wertsteigernden Nutzung von Desinvestitionen
- Annahmen
- Desinvestitionsüberlegungen und strategische Aktivitäten
- Grundmodell einer erfolgreichen Desinvestition
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit der Thematik der Unternehmenswertsteigerung durch Desinvestitionen. Das Ziel der Arbeit ist es, die Bedeutung von Desinvestitionen als strategisches Instrument zur Steigerung des Unternehmenswertes aufzuzeigen und zu analysieren, wie diese im Rahmen des Shareholder-Value-Konzepts eingesetzt werden können.
- Motive und Formen von Desinvestitionen
- Das Shareholder-Value-Konzept und seine Bedeutung für Desinvestitionsentscheidungen
- Der Einsatz von Principal-Agent-Theorien zur Erklärung wertschaffender Desinvestitionen
- Die Rolle der Kapitalmarkttheorie und des CAPM bei der Wertsteigerung durch Desinvestitionen
- Das Potential der verschiedenen Desinvestitionsformen zur Steigerung des Unternehmenswertes
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einführung in den Untersuchungsgegenstand: Dieses Kapitel beleuchtet die Bedeutung von Desinvestitionen als strategisches Instrument zur Unternehmenswertsteigerung und stellt die Problemstellung sowie die Zielsetzung der Arbeit dar. Es wird auf die bisherige Dominanz der reaktiven Betrachtungsweise von Desinvestitionen hingewiesen und die Notwendigkeit einer proaktiven Perspektive hervorgehoben.
- Kapitel 2: Motive für Desinvestitionen: In diesem Kapitel werden die verschiedenen Motive für Desinvestitionen aus reaktiver und proaktiver Sichtweise untersucht. Es werden die Faktoren analysiert, die zu Desinvestitionsentscheidungen führen können, sowohl aus der Sicht des Unternehmens als auch aus der Perspektive der Investoren.
- Kapitel 3: Desinvestitionsformen: Dieses Kapitel beleuchtet verschiedene Formen von Desinvestitionen, wie Sell-off, Management Buy-Out und Spin-off. Die Vor- und Nachteile jeder Form werden analysiert, sowie die möglichen Auswirkungen auf den Unternehmenswert.
- Kapitel 4: Unternehmenswertsteigerung durch Desinvestitionen: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit dem Konzept des Shareholder Value und dessen Bedeutung für Desinvestitionsentscheidungen. Es wird analysiert, wie die Anwendung von Principal-Agent-Theorien und Kapitalmarkttheorien zur Erklärung der Wertsteigerung durch Desinvestitionen beitragen kann.
- Kapitel 5: Grundmodell zur wertsteigernden Nutzung von Desinvestitionen: In diesem Kapitel wird ein grundlegendes Modell für die erfolgreiche Umsetzung von Desinvestitionen entwickelt. Es werden Annahmen definiert, die zu einer wertsteigernden Nutzung von Desinvestitionen führen können, sowie die strategischen Aktivitäten, die im Rahmen des Desinvestitionsprozesses zu berücksichtigen sind.
Schlüsselwörter
Die Diplomarbeit befasst sich mit den zentralen Themen der Unternehmenswertsteigerung, Desinvestitionen, Shareholder Value, Principal-Agent-Theorie, Kapitalmarkttheorie, Capital Asset Pricing Model (CAPM) und den verschiedenen Desinvestitionsformen wie Sell-off, Management Buy-Out und Spin-off.
- Quote paper
- Diplom-Kaufmann Immo Kramer (Author), 2005, Unternehmenswertsteigerung durch Desinvestitionen, eine investitionstheoretische Untersuchung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/49734