Durch die langjährige Ignoranz beziehungsweise die viel zu verspätete Bekennung zum Einwanderungsland, steht die Bundesrepublik vor der großen Herausforderung, in der Vergangenheit verpasste Reformen nachzuholen. Die gegenwärtige "Bewältigung der Flüchtlingskrise" wird lange Zeit einer der wichtigsten Aufgaben für Deutschland sein. Wenn es um Integration geht, geht es vor allem darum, eine gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen an Bildung, Erziehung und Ausbildung zu erzielen.
Anerkennung, Toleranz und weitere Werte, die für ein gleichberechtigtes interkulturelles Miteinander sorgen, werden als interkulturelle Kompetenzen bezeichnet. In der vorliegenden Arbeit soll der zentralen Frage nachgegangen werden, inwiefern sie bei Schülerinnen und Schülern (SuS) geför dert werden können. Darüber hinaus soll untersucht werden, inwieweit sich die Bekennung zum Einwanderungsland in der Schulpolitik und -praxis bemerkbar macht.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Begriffsbestimmung
- 2.1. Kultur
- 2.2. Interkulturelle Kompetenz
- 3. Aktuelle Schulsituation von Kindern mit Migrationshintergrund
- 4. Zur Entstehung der Konzepte interkultureller Erziehung und Bildung in Deutschland
- 5. Interkulturelle Pädagogik
- 5.1. Leitmotive interkultureller Pädagogik nach Auernheimer
- 5.2. Vierzehn Grundprinzipien interkultureller Pädagogik nach Roth
- 5.3. Zwei Grundrichtungen interkultureller Pädagogik nach Hohmann
- 5.4. Zehn Ziele interkultureller Pädagogik nach Nieke
- 6. Migrationspädagogik
- 6.1. Eine ergänzende Perspektive zur interkulturellen Pädagogik
- 6.2. Grundlagen der Migrationspädagogik
- 6.3. Kritik an bildungspolitischen Zugehörigkeitsordnungen
- 6.4. Verteilungs- und Chancenungleichheit
- 7. Interkulturelle Kompetenzen im schulischen Kontext
- 7.1. Interkulturelles Lernumfeld
- 7.2. Interkulturelle Kompetenzen bei Lehrkräften
- 7.3. Erwerb interkultureller Kompetenzen
- 8. Förderung interkultureller Kompetenzen im Unterricht
- 8.1. Interkulturelles Lernen im Geschichtsunterricht
- 8.1.1. Zur Entstehung
- 8.1.2. Theoretische Grundlage
- 8.1.3. Geschichtliche Themenfelder
- 8.2. Kernlehrplananalyse – aus migrationspädagogischer Lesart
- 8.3. Zusammenfassung / Ausblick
- 8.1. Interkulturelles Lernen im Geschichtsunterricht
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit befasst sich mit der Förderung interkultureller Kompetenzen im schulischen Kontext. Sie untersucht, inwiefern diese Kompetenzen bei Schülerinnen und Schülern gefördert werden können und wie sich die Bekennung zum Einwanderungsland in der Schulpolitik und -praxis bemerkbar macht.
- Klärung der Begriffe „Kultur“ und „interkulturelle Kompetenz“
- Analyse der aktuellen Schulsituation von Kindern mit Migrationshintergrund
- Vorstellung interkultureller und migrationsbezogener pädagogischer Überlegungen
- Untersuchung der Implementierung interkultureller und migrationsbezogener Ansätze in der Schulpraxis
- Analyse des Curriculums ausgewählter Fächer, insbesondere des Geschichtsunterrichts, hinsichtlich der Förderung interkultureller Kompetenzen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung erläutert die Relevanz der Thematik im Kontext der Einwanderung nach Deutschland und führt die Forschungsfrage ein. Das zweite Kapitel definiert die Begriffe "Kultur" und "interkulturelle Kompetenz" als Grundlage für die weitere Analyse.
Kapitel drei beleuchtet die aktuelle Schulsituation von Kindern mit Migrationshintergrund und verdeutlicht damit die Bedeutung der Auseinandersetzung mit dem Thema. Kapitel vier betrachtet die Entstehung der Konzepte interkultureller Erziehung und Bildung in Deutschland.
Kapitel fünf beschäftigt sich mit der interkulturellen Pädagogik, wobei ihre Leitmotive, Grundsätze, Ausrichtungen und Ziele vorgestellt werden.
Kapitel sechs stellt die Migrationspädagogik als eine ergänzende Perspektive zur interkulturellen Pädagogik vor und diskutiert ihre Grundlagen, Kritik an bildungspolitischen Zugehörigkeitsordnungen und die Problematik von Verteilungs- und Chancenungleichheit.
Kapitel sieben fokussiert auf die Bedeutung interkultureller Kompetenzen im schulischen Kontext, indem es interkulturelle Lernumfelder, die Rolle interkultureller Kompetenzen bei Lehrkräften und den Erwerb dieser Kompetenzen durch Schülerinnen und Schüler beleuchtet.
Kapitel acht untersucht die Förderung interkultureller Kompetenzen im Unterricht, mit einem Fokus auf das Fach Geschichte. Es präsentiert das Konzept des interkulturellen Geschichtslernens und analysiert den Kernlehrplan für das Fach Geschichte in der Sekundarstufe I in Nordrhein-Westfalen aus migrationspädagogischer Sicht.
Schlüsselwörter
Interkulturelle Kompetenz, Kultur, Migration, Integration, Schulsituation, Kinder mit Migrationshintergrund, interkulturelle Pädagogik, Migrationspädagogik, Geschichtsunterricht, Kernlehrplan, bildungspolitische Zugehörigkeitsordnungen, Verteilungs- und Chancenungleichheit.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2019, Interkulturelle Kompetenzen im schulischen Kontext. Förderungskonzepte für Schülerinnen und Schüler, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/497178