Der Begriff "mémoire involontaire" für die unwillentliche Erinnerung ist fest mit Prousts Meisterwerk "A la recherche du temps perdu" verknüpft. Besonders die Madeleine-Episode hat diesbezüglich weltweite Berühmtheit erlangt, doch das Phänomen der "mémoire involontaire" findet sich in Prousts Romanen mehrfach in den verschiedensten Facetten. Diese Arbeit analysiert verschiedene Erinnerungskonzepte bei Proust sowie die Funktionen der verschiedenen Arten unwillentlicher Erinnerung. Nach Proust ist einzig die "mémoire involontaire" fähig, die Leere der Vergangenheit zu füllen, das Kontinuum der Zeit wiederherzustellen und das Ich geistig und v. a. emotional in die frühere Zeit zurückzuversetzen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die mémoire volontaire
- Das drame de mon coucher
- Die mémoire involontaire
- Die Madeleine-Episode
- Die petite phrase der Sonate von Vinteuil
- Vergleich der Madeleine-Episode und der petite phrase
- Fazit: Die Bedeutung der mémoire involontaire für die Recherche du temps perdu
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text untersucht das Phänomen der Erinnerung im Werk „A la recherche du temps perdu“ von Marcel Proust. Besonderer Fokus liegt dabei auf der Unterscheidung zwischen bewusster und unbewusster Erinnerung – der mémoire volontaire und der mémoire involontaire. Der Text hinterfragt die Bedeutung der mémoire involontaire für die Erzählung und die Suche Marcels nach der verlorenen Zeit.
- Untersuchung der mémoire volontaire und ihre Grenzen
- Analyse der mémoire involontaire als Schlüssel zum Wiedererleben der Vergangenheit
- Die Rolle der Madeleine-Episode und der petite phrase der Sonate von Vinteuil
- Bedeutung der mémoire involontaire für die Suche nach der verlorenen Zeit
- Vergleich der beiden Erinnerungsformen und ihre Auswirkungen auf das Selbst
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die berühmte Madeleine-Episode aus Prousts Werk „A la recherche du temps perdu“ vor und führt das zentrale Thema des Textes – die unterschiedlichen Formen des Erinnerns – ein. Die Madeleine-Episode dient als Ausgangspunkt für die Erörterung der mémoire involontaire und ihrer Bedeutung für die Suche nach der verlorenen Zeit.
Die mémoire volontaire
Dieses Kapitel beleuchtet die bewusste Erinnerung, die mémoire volontaire, als Gegenstück zur unbewussten Erinnerung. Es wird darauf eingegangen, wie diese Form der Erinnerung das Wiederaufleben vergangener Erlebnisse oft nicht vollständig ermöglicht und die Vergangenheit oft in verzerrten Bildern wiedergibt.
Das drame de mon coucher
Der Text fokussiert auf die erlebte Kindheit des Ich-Erzählers in Combray und beschreibt, wie seine bewusste Erinnerung an diese Zeit nur begrenzte, flüchtige Momente hervorbringt. Das „drame de mon coucher“ steht als wiederkehrendes, jedoch leeres Bild für die Unvollständigkeit der bewussten Erinnerung.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter des Textes sind: mémoire involontaire, mémoire volontaire, A la recherche du temps perdu, Madeleine-Episode, petite phrase, Combray, Proust, Erinnerung, Zeit, Selbst, Vergangenheit.
- Citar trabajo
- Karina Karstens (Autor), 2012, Mémoire involontaire. Erinnerung in Prousts "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/496898