Die Arbeit setzt sich mit der Frage auseinander, wie universell der westliche Universalismus eigentlich ist. Hierzu werden die Menschenrechte, ein essenzieller Pfeiler der westlichen Weltanschauung und Denktraditionen zur Untersuchung herangezogen. Menschenrechte gelten als universell und als ein wesentliche Säule des westlichen Universalismus. Um sich der Fragestellung anzunähern, werden zwei grundlegende Argumentationsmuster im Diskurs um die universelle bzw. universalistische Gültigkeit von Menschenrechten beleuchtet: eine idealistische apriorische Position, die für die universelle Gültigkeit der Menschenrechte einsteht, sowie eine relativistische aposteriorische Position, die die universelle Gültigkeit von Menschenrechten bzw. des westlichen Universalismus anzweifelt. Hierbei muss betont werden, dass keine der beiden Lager die Gültigkeit oder Notwendigkeit von Menschenrechten per se anzweifelt oder leugnet. Es gibt aber durchaus eine kontroverse Diskussion, z. B. hinsichtlich der Begründung oder Reichweite von Menschenrechten, über die die vorliegende Arbeit einen Überblick gibt. Als Ergebnis dieser Annäherung an den genannten Diskurs wird festgehalten, dass die Beantwortung der Frage von der eigenen, relativen Position eines Beobachters abhängig ist. Abschließend wird nach möglichen Alternativen zum westlichen Universalismus gefragt.
Inhaltsverzeichnis
- Menschenrechte als essenzieller Eckpfeiler der westlichen Weltanschauung
- Grundsteinlegung und Erläuterungen zu essenziellen Begriffen
- Westlicher/Europäischer Universalismus
- Menschenrechte als universelles Konstrukt
- Der Diskurs zur universellen Gültigkeit des westlichen Universalismus am Beispiel der Menschenrechte
- Anmerkungen zur weiteren Vorgehensweise
- Allgemeine Anmerkungen zum Diskurs
- Argumente für die Annahme der universalistischen Gültigkeit von Menschenrechten
- Argumente gegen die Annahme der universalistischen Gültigkeit von Menschenrechten
- Kampf um die Deutungshoheit zum Begriff Universalismus Alternativen zum westlichen Universalismus?
- Universalismus – eine nicht abgeschlossene Debatte
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Frage, wie universell der westliche Universalismus als eine Grundfeste der westlichen Weltanschauung ist. Zur Annäherung an diese Fragestellung werden die Menschenrechte herangezogen, da diese im westlichen Kontext als universell gelten und zugleich einen essenziellen Bestandteil des westlichen Universalismus selbst repräsentieren. Die Arbeit untersucht den Diskurs um die universelle Gültigkeit von Menschenrechten, um so Rückschlüsse auf die Gültigkeit des Universalismus der westlichen Weltanschauung selbst zu ermöglichen.
- Definition und Abgrenzung des Begriffs "westlicher Universalismus"
- Untersuchung des Status der Menschenrechte als universelles Konstrukt
- Analyse der Argumente für und gegen die universelle Gültigkeit von Menschenrechten
- Diskussion des Kampfs um die Deutungshoheit zum Begriff Universalismus und möglicher Alternativen
- Bewertung der Universalismus-Debatte im Kontext der Menschenrechte
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel erläutert die Bedeutung von Menschenrechten als Eckpfeiler der westlichen Weltanschauung und verdeutlicht die Erwartungshaltung der deutschen Öffentlichkeit hinsichtlich der Einhaltung von Menschenrechten im globalen Kontext. Es wird hervorgehoben, dass sowohl Menschenrechte als auch die westliche Weltanschauung als universell gelten, wobei die Bedeutung des Universalismus in Bezug auf die Menschenrechte besonders betont wird. Der Universalismus der westlichen Weltanschauung findet seinen Ausdruck in den Menschenrechten, die als zeit- und ortsunabhängig gültig, unveräußerlich und unverbrüchlich gelten.
- Das zweite Kapitel legt den Grundstein für den Diskurs über Menschenrechte und westlichen Universalismus, indem es die wesentlichen Begriffe definitorisch aufbereitet. Es werden die Begriffe des westlichen (europäischen) Universalismus und der Menschenrechte als universelles Konstrukt beleuchtet. Der westliche Universalismus wird als Oberbegriff für Universalien und allgemeingültige Sätze, Annahmen und Aussagen definiert, wobei die Menschenrechte aufgrund ihrer universellen Natur als essenzieller Bestandteil des westlichen Universalismus betrachtet werden.
- Der dritte Teil der Arbeit widmet sich der Diskussion über die universelle Gültigkeit von Menschenrechten im Kontext des westlichen Universalismus. Nach einleitenden Bemerkungen zur Vorgehensweise und allgemeinen Anmerkungen zum Diskurs, erfolgt eine pro/contra-Analyse, welche Argumente für und gegen die Gültigkeit von universellen Menschenrechten zusammenfasst. Diese Analyse dient dazu, Rückschlüsse auf den universellen Charakter des westlichen Universalismus zu ermöglichen.
Schlüsselwörter
Westlicher Universalismus, Menschenrechte, universelle Gültigkeit, Universalismusdebatte, Menschenrechtsdiskurse, westliche Weltanschauung, Conditio humana, Naturrecht, Rationalismus, Kulturrelativismus.
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- Florian Schlereth (Author), 2019, Wie universell ist der westliche Universalismus? Eine Annäherung am Beispiel der Menschenrechte, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/496893