In dieser Arbeit wird die populäre Folge "Nosedive" der Netflix-Serie Black Mirror analysiert. Den theoretischen Rahmen bilden dabei die Werke des Kulturtheoretikers Paul Virgilio sowie des Architekten Rem Koolhaas. Das Ziel dieser Arbeit ist es, die Ästhetik einer durch das Bild geprägten Welt anhand der Folge "Nosedive" sowie dem Konzept der generischen Stadt zu beschreiben.
Zunächst werden die Grundlagen dieser Arbeit erfasst: das Bild als dominantes Medium der Postmoderne wird anhand der Geschwindigkeitstheorie Paul Virilios beschrieben, erfolgt vom Konzept der "Generic City“ von Rem Koolhaas. Um das theoretische Fundament abzurunden, wird der Begriff der Ästhetik für den Kontext dieser Arbeit eingegrenzt. Anschließend wird die postmoderne Gegenwart als Welt des Bildes beschrieben. Im Anschluss wird diese Beschreibung mit den Überlegungen von Virilio und Koolhaas zusammengeführt und auf die Folge angewendet, um ein Programm dieser fiktiven Welt zu formulieren. Dieses Programm bildet die Grundlage, um schließlich die Ästhetik von "Nosedive" genau zu untersuchen. Deren Ergebnisse werden in Abschnitt vier kritisch diskutiert und in Abschnitt fünf in einem Rückblick subsumiert.
Man stelle sich vor, alle gegenwärtig populären sozialen Medien würden in einem Produkt zusammengefasst. Diese aggregierende Integration von beispielsweise Facebook, Instagram, LinkedIn und yelp würde zu einem einzigen, gigantischen sozialen Netzwerk führen. Eine solche Welt ist die Realität der Folge "Nosedive" der britischen Anthologie-Serie Black Mirror. Das zentrale Machtinstrument dieser Welt sind Bewertungen, die durch ein Smartphone und Kontaktlinsen für jeden ersichtlich sind: wo auf Plattformen wie yelp oder Amazon Restaurantbesuche beziehungsweise Einkäufe rezensiert werden, so wird jede noch so kurze soziale Interaktion mit bis zu fünf Sternen bewertet, der Mensch selbst wird also zum bewerteten Produkt. Anders als auf den gegenwärtig bekannten digitalen Plattformen bestimmt eine solche Bewertung das komplette Leben der Akteure dieser Folge: je höher oder niedriger die durchschnittliche Bewertung einer Person, desto größer oder geringer ist ihr gesellschaftlicher Status, desto eher erhält sie Zugang zu guter gesundheitlicher Versorgung, attraktiven Berufen oder luxuriösen Unterkünften – oder eben nicht.
Inhaltsverzeichnis
- 1- Einleitung und Vorhaben
- 2- Grundlagen
- Die Beschleunigungstheorie von Paul Virilio
- The Generic City von Rem Koolhaas
- Ästhetik - Zur Abgrenzung
- 3 – Die Ästhetik der Welt von Nosedive
- Die Postmoderne und das Bild
- Das Programm der Welt von Nosedive
- Die Gestaltung der Welt von Nosedive
- 4- Diskussion
- 5- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit analysiert die Ästhetik der Black Mirror-Folge "Nosedive" anhand der Theorien von Paul Virilio und Rem Koolhaas. Ziel ist es, die in der Folge dargestellte, durch Bewertungen bestimmte Gesellschaft und deren Auswirkungen auf die Gestaltung der Welt zu beschreiben und zu interpretieren. Die Arbeit untersucht, wie die fiktive Welt von "Nosedive" das Konzept der "Generic City" und Virilios Beschleunigungstheorie visualisiert.
- Die Auswirkungen eines Bewertungssystems auf die Gesellschaft
- Die Rolle des Bildes in der postmoderne Gesellschaft
- Virilios Geschwindigkeitstheorie und deren Anwendung auf "Nosedive"
- Koolhaas' Konzept der "Generic City" und seine Relevanz für die Folge
- Die Ästhetik der Gefälligkeit und ihre Auswirkungen auf Design und Architektur
Zusammenfassung der Kapitel
1- Einleitung und Vorhaben: Die Einleitung stellt die Black Mirror-Folge "Nosedive" vor, in der ein allumfassendes Bewertungssystem die Gesellschaft prägt. Jeder Mensch wird durch Sterne bewertet, was seinen sozialen Status und den Zugang zu Ressourcen bestimmt. Die Arbeit untersucht, wie dieser Zwang zur Gefälligkeit die Ästhetik der Welt in "Nosedive" beeinflusst, und setzt dies in Beziehung zu den Theorien von Virilio und Koolhaas.
2- Grundlagen: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen der Arbeit dar. Virilios Beschleunigungstheorie wird erläutert, welche die Geschwindigkeit als prägendes Element der Postmoderne beschreibt. Weiterhin wird Koolhaas' Konzept der "Generic City" vorgestellt, das die Homogenisierung der urbanen Landschaft beschreibt. Der Begriff der Ästhetik wird für den Kontext der Arbeit abgegrenzt.
3 – Die Ästhetik der Welt von Nosedive: Dieser Abschnitt analysiert die Ästhetik der Welt in "Nosedive". Zunächst wird die postmoderne Gesellschaft als eine durch Bilder geprägte Welt beschrieben. Anschließend wird diese Beschreibung mit den Überlegungen von Virilio und Koolhaas verknüpft, um ein Programm dieser fiktiven Welt zu formulieren. Dieses Programm dient als Grundlage für die detaillierte Untersuchung der Ästhetik von "Nosedive", einschließlich der Gestaltung der Umwelt, Mode, Architektur und des Produktdesigns.
Schlüsselwörter
Black Mirror, Nosedive, Paul Virilio, Rem Koolhaas, Beschleunigungstheorie, Generic City, Ästhetik, Bewertungssystem, Postmoderne, Gefälligkeit, Bild, soziale Medien.
Häufig gestellte Fragen zur Seminararbeit: "Die Ästhetik der Welt von Nosedive"
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit analysiert die Ästhetik der Black Mirror-Folge "Nosedive". Im Mittelpunkt steht die Untersuchung der in der Folge dargestellten Gesellschaft, die von einem umfassenden Bewertungssystem geprägt ist, und deren Auswirkungen auf die Gestaltung der Welt. Die Analyse bezieht die Theorien von Paul Virilio und Rem Koolhaas ein.
Welche Theorien werden in der Arbeit verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf die Beschleunigungstheorie von Paul Virilio und das Konzept der "Generic City" von Rem Koolhaas. Diese Theorien dienen als analytische Werkzeuge, um die in "Nosedive" dargestellte fiktive Welt zu verstehen und zu interpretieren.
Welche Aspekte von "Nosedive" werden untersucht?
Die Arbeit untersucht die Auswirkungen des Bewertungssystems auf die Gesellschaft, die Rolle des Bildes in der postmodernen Gesellschaft, die Anwendung von Virilios Geschwindigkeitstheorie auf "Nosedive", die Relevanz von Koolhaas' "Generic City"-Konzept für die Folge und die Ästhetik der Gefälligkeit mit ihren Auswirkungen auf Design und Architektur.
Wie ist die Seminararbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung und Vorhaben, Grundlagen (mit Erläuterung der Theorien von Virilio und Koolhaas), Die Ästhetik der Welt von Nosedive (Analyse der Ästhetik der Folge), Diskussion und Fazit. Der Inhalt umfasst außerdem ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und Schlüsselwörter.
Was wird in der Einleitung beschrieben?
Die Einleitung stellt die Black Mirror-Folge "Nosedive" vor und beschreibt das allumfassende Bewertungssystem, das die Gesellschaft in der Folge prägt. Sie skizziert die Forschungsfrage und den Ansatz der Arbeit, der die Verbindung zwischen dem Zwang zur Gefälligkeit und der Ästhetik der Welt herstellt.
Was wird im Kapitel "Grundlagen" behandelt?
Dieses Kapitel erläutert die Beschleunigungstheorie von Virilio und das Konzept der "Generic City" von Rem Koolhaas. Es definiert den Begriff der Ästhetik im Kontext der Arbeit und legt damit die theoretischen Grundlagen für die Analyse von "Nosedive".
Worauf konzentriert sich das Kapitel "Die Ästhetik der Welt von Nosedive"?
Dieser Abschnitt analysiert detailliert die Ästhetik der Welt in "Nosedive". Es beschreibt die postmoderne Gesellschaft als eine durch Bilder geprägte Welt und verknüpft diese Beschreibung mit den Theorien von Virilio und Koolhaas, um ein Programm dieser fiktiven Welt zu formulieren. Die Analyse umfasst die Gestaltung der Umwelt, Mode, Architektur und Produktdesign.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Black Mirror, Nosedive, Paul Virilio, Rem Koolhaas, Beschleunigungstheorie, Generic City, Ästhetik, Bewertungssystem, Postmoderne, Gefälligkeit, Bild, soziale Medien.
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- Cord Schmidt (Author), 2018, Wenn die ganze Welt gefällt. Die Folge "Nosedive" der Serie "Black Mirror", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/496725