Diese Arbeit versucht, aus relevanten Ergebnissen diverser vorhandener Studien die These zu belegen, dass die Auswirkungen von 16 Jahren Erziehung zu sozialistischen Persönlichkeiten nach fast drei Jahrzehnten immer noch vorhanden sind, und vor allem die Erlebnisse unmittelbar nach der Wende prägend für die heutigen prosozialistischen Einstellungen der damaligen Jugend sind.
Im wissenschaftlichen Diskurs herrscht Einigkeit darüber, dass das System der politisierten Schule in der DDR als indoktrinierend beschrieben werden kann. In dieser Arbeit wird der Begriff "Indoktrination" jedoch weiter gefasst und meint sämtliche von der SED mehr oder weniger instrumentalisierte Beeinflussungen der Jugend, auch die außerschulisch stattfindenden.
Laut Umfragen des Zentralinstituts für Jugendforschung Leipzig waren noch im November 1989 eine knappe Mehrheit der 15-24 - jährigen gegen die Wiedervereinigung, 88% plädierten für einen reformierten Sozialismus. Diese Jugendlichen wurden in die Zeit geboren, in der Entwicklung zu sozialistischen Persönlichkeiten beschlossen wurde. 1976 auf dem neunten Parteitag der SED, bekräftigte diese weiterhin ihre Unterstützung bei der kommunistischen Erziehung der Kinder und Jugendlichen. Somit musste die Wende für diese Jahrgänge besonders prägend gewesen sein, da sie, salopp formuliert, nach jahrelanger ideologischer Indoktrination von allen Seiten plötzlich ins kalte Wasser der kapitalistischen Welt ihres Klassenfeindes geschmissen wurden.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Indoktrination vor der Wende
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die langfristigen Auswirkungen der sozialistischen Indoktrination in der DDR auf die Jugend der 1970er Geburtsjahrgänge. Es wird analysiert, inwieweit die prägenden Erlebnisse der Wende und die vorherige Erziehung zu sozialistischen Persönlichkeiten die Einstellungen dieser Generation bis heute beeinflussen.
- Die Methoden der sozialistischen Indoktrination in der DDR
- Der Einfluss von Familie und Kirche als Gegengewicht zur Indoktrination
- Kurz- und langfristige Folgen der Wende für die betroffene Jugend
- Der Vergleich von damaligen und aktuellen Daten zur Überprüfung der These
- Die Effektivität der Indoktrination in den letzten Jahren der DDR
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung: Die Einleitung stellt die Ausgangssituation dar: die rasche Beendigung von über vierzig Jahren politischer Erziehung in der DDR nach der Wiedervereinigung. Sie thematisiert die anhaltende Debatte um die Folgen der Wiedervereinigung, insbesondere im Osten Deutschlands, und stellt die Frage nach dem Einfluss der sozialistischen Indoktrination. Die Arbeit fokussiert sich auf die Jugend der 1970er Jahre und ihre Erfahrungen mit der Wende. Es wird die These aufgestellt, dass die Auswirkungen der sozialistischen Erziehung auch fast drei Jahrzehnte später noch spürbar sind. Die methodische Vorgehensweise der Arbeit, die sich auf bereits vorhandene Studien stützt und diese mit aktuellen Daten vergleicht, wird ebenfalls skizziert.
II. Indoktrination vor der Wende: Dieses Kapitel analysiert die vielschichtigen Methoden der sozialistischen Indoktrination in der DDR. Es geht über die schulische Erziehung hinaus und umfasst die Beeinflussung der Jugend durch Organisationen wie die FDJ, die Medien und die Folgen von abweichendem Verhalten. Es werden detailliert die Rolle der Schule mit dem polytechnischen Unterricht und der Staatsbürgerkunde, die Manipulation des historischen Gedächtnisses, der obligatorische Wehr- und Zivilverteidigungsunterricht sowie der Einfluss von Organisationen wie die Jungen Pioniere und die FDJ beschrieben. Das Kapitel beleuchtet auch die Rolle der Medien als „schärfste Waffe der Partei“ und die negativen Konsequenzen für Jugendliche, die sich nicht dem System anpassten. Der Kapitel beschreibt den allgegenwärtigen Charakter der Indoktrination, die in allen Lebensbereichen stattfand und die Effektivität dieser Methoden in den letzten Jahren der DDR hinterfragt.
Schlüsselwörter
Sozialistische Indoktrination, DDR, Jugend, Wiedervereinigung, Wende, politische Erziehung, FDJ, Junge Pioniere, Schule, Medien, Familie, Kirche, Langzeitfolgen, Einstellungen, Identität.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Langfristige Auswirkungen der sozialistischen Indoktrination in der DDR
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die langfristigen Auswirkungen der sozialistischen Indoktrination in der DDR auf die Jugend der 1970er Geburtsjahrgänge. Im Fokus steht die Frage, inwieweit prägende Erlebnisse der Wende und die vorherige sozialistische Erziehung die Einstellungen dieser Generation bis heute beeinflussen.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit beleuchtet die Methoden der sozialistischen Indoktrination, den Einfluss von Familie und Kirche als Gegengewicht, die kurz- und langfristigen Folgen der Wende, einen Vergleich damaliger und aktueller Daten zur Überprüfung der These und die Effektivität der Indoktrination in den letzten Jahren der DDR.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in Kapitel. Kapitel I (Einleitung) stellt die Ausgangssituation dar, thematisiert die anhaltende Debatte um die Folgen der Wiedervereinigung und formuliert die These, dass die Auswirkungen der sozialistischen Erziehung auch Jahrzehnte später noch spürbar sind. Kapitel II (Indoktrination vor der Wende) analysiert die Methoden der sozialistischen Indoktrination in der DDR, einschließlich der Rolle von Schule, Medien, FDJ und Jungen Pionieren. Weitere Kapitel werden in der Vorschau nicht detailliert aufgeführt.
Welche Methoden der Indoktrination werden analysiert?
Die Analyse umfasst die schulische Erziehung (polytechnischer Unterricht, Staatsbürgerkunde), die Manipulation des historischen Gedächtnisses, den Wehr- und Zivilverteidigungsunterricht, den Einfluss von Organisationen wie die Jungen Pioniere und die FDJ sowie die Rolle der Medien als Propagandainstrument. Es wird auch untersucht, wie Jugendliche reagierten, die sich nicht dem System anpassten.
Welche Rolle spielten Familie und Kirche?
Die Arbeit untersucht den Einfluss von Familie und Kirche als potenzielle Gegengewichte zur sozialistischen Indoktrination. Die konkreten Auswirkungen und das Ausmaß dieses Einflusses werden in der vollständigen Arbeit detailliert dargestellt.
Wie werden die langfristigen Folgen der Wende untersucht?
Die Arbeit vergleicht Daten aus der Zeit der DDR mit aktuellen Daten, um die langfristigen Folgen der sozialistischen Indoktrination und der Wende auf die Einstellungen und Identität der betroffenen Generation zu ermitteln.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Sozialistische Indoktrination, DDR, Jugend, Wiedervereinigung, Wende, politische Erziehung, FDJ, Junge Pioniere, Schule, Medien, Familie, Kirche, Langzeitfolgen, Einstellungen, Identität.
- Citar trabajo
- Pawel Bornstedt (Autor), 2019, Die letzte Jugend der DDR. War die Erziehung zu sozialistischen Persönlichkeiten erfolgreich?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/496021